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WIR statt ich und du

Landkreis Kronach: In der kommenden Woche sind im gesamten Landkreis wieder zahlreiche Sammler für die Caritas-Frühjahrssammlung unterwegs. Unter dem Motto „WIR statt ich und du“ bitten rund 3.000 Ehrenamtliche für die Caritas im Erzbistum Bamberg um Spenden der Bürgerinnen und Bürger.

Eröffnet wird die Sammlung für das Erzbistum Bamberg in diesem Jahr im Landkreis Kronach mit einem Auftaktgottesdienst. Dieser findet am kommenden Sonntag um 10 Uhr im der Pfarrkirche St. Thomas in Wallenfels statt. Hauptzelebrant und Prediger ist Weihbischof Herwig Gössl. Bereits um 9.45 Uhr ist eine Kirchenparade, im Anschluss an den Gottesdienst findet ein Zusammensein im Caritas-Alten- und Pflegeheim St. Elisabeth statt.

Der Caritasverband kann dabei immer wieder auf zahlreiche Helfer zurückgreifen. So sind es beispielsweise in Nordhalben 16 Personen, die zu jeder Sammlung benötigt werden. Die Organisation liegt seit vielen Jahren in den Händen der Pfarrsekretärin Mathilde Wunder. „Wir bekommen die Sammellisten von der Erzdiözese Bamberg in die Pfarrei geliefert. Von da aus werden sie im Vorfeld an die Helfer verteilt und im Anschluss an die Sammlung auch abgerechnet und weitergeleitet. Wir haben insgesamt 16 Helfer, wobei viele schon seit Jahren die Sammlung durchführen“, sagte Mathilde Wunder. Wenn Sammler von der „Stammmannschaft“ ausfallen, hauptsächlich wegen Alter oder Krankheit, ist man bemüht dies mit anderen Leuten zu besetzten. Mathilde Wunder freut sich darüber, dass in jüngster Vergangenheit vor allen auch einige junge Frauen bereit waren diese Aufgabe zu übernehmen. „Es wird künftig sicherlich immer schwieriger entsprechende Leute fürs Sammeln zu motivieren“, meinte sie. Die Pfarrsekretärin ist deshalb auch froh auf eine große Anzahl langjähriger Sammler zurückreifen zu können. Bis zum letzten Jahr war Erika Pöhnlein dabei. Sie ist über 40 Jahre von Haus zu Haus und hat die Sammelgelder abgeholt. Im Außenbereich ist Marga Köstner, eine Frau mit über 80 Jahren tätig, führte sie einige positive Beispiele an. Zu den langjährigen Sammlerinnen gehört auch Monika Hable. Die ehemalige Mesnerin macht seit über 30 Jahren immer den Fichteraweg in Nordhalben. „Manche Leute warten immer schon, dass ich wieder komme. Man wird in der Regel auch freundlich aufgenommen. Vor allen bei älteren Bürgern wird sich dann auch schon mal einige Minuten hingesetzt und etwas geplaudert. Ich höre mir dann die Anliegen der Bürger an, dass gehört für eine kirchliche Organisation einfach dazu“, meinte sie und verwies auf die Fürsorgepflicht. Wenn der gute Wille zur Spende da ist und mancher nicht gleich zu erreichen ist, setzt Monika Hable auch schon mal drei oder vier Versuche an. Andere hingegen, die nichts dafür übrig haben, lässt man schon mal aus, blickt sie auf ihre langjährige Erfahrung zurück. Das diesjährige Sammelmotto bezeichnet sie als etwas ausgefallen. „Wir wollen halt die Not der anderen nicht übersehen“, meinte sie und ist deshalb gerne bereit wieder von Haus zu Haus zu gehen, und für eine Spende zu bitten.

Mit dem Motto „WIR statt ich und du“ wirbt die Caritas um Zusammenhalt in der Gesellschaft. Notlagen – etwa von Flüchtlingen und Einheimischen – gegeneinander auszuspielen, verstärkt nur die Vereinzelung und den Mangel an Menschlichkeit. Kirche und Caritas setzten daher alles daran, allen beizustehen die in Not geraten sind. Eine zentrale Funktion haben dabei die Allgemeinen Sozialen Beratungsstellen, die als erste Anlaufstellen bei Problemen aller Art dienen. Sie beraten und unterstützen zudem gerade jene Menschen, die materielle Probleme drücken: Eltern, die nur ein niedriges Einkommen haben, so dass die Familie zusätzlich auf „Hartz IV“ angewiesen ist, oder alte Menschen, die nur über ein kleine Rente unterhalb der Grundsicherung verfügen.

2015 - Caritas Sammlung (26.02.15)

Mathilde Wunder (rechts) ist im Pfarrbüro die „Schaltstelle“ für viele kirchliche und karitative Einsätze. Seit vielen Jahren ist sie auch für die Organisation der Caritas Haussammlung verantwortlich. Im Bild mit ihr die langjährige Sammlerin Monika Hable. Foto: Michael Wunder