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150 Jahre Soldaten- und Reservistenkameradschaft

Nordhalben: Die Soldaten- und Reservistenkameradschaft Nordhalben feiert morgen in einer Woche ihr 150-jähriges Bestehen.

Die wechselvolle Vereinsgeschichte begann am 24. Juni 1874 mit der Gründung des Krieger- und Veteranenverein Nordhalben. Viele Kriegsheimkehrer aus dem Krieg von 1870 bis 1872 haben sich zusammengefunden, um den Verein ins Leben zu rufen. Wie aus der Vereinschronik hervorgeht, haben 102 Mitglieder den Verein aus der Taufe gehoben. Elf Jahre später wurde der Militaria-Verein Nordhalben gegründet. Weitere fünf Jahre später folgte als dritte Vereinsgründung durch 15 Mitglieder die Gründung des Soldaten- und Landwehrverein. Wie in allen Vereinen blühte das Vereinsleben. So konnte man im Jahr 1909 in einem Zweitagefest das 25- jährige Bestehen des Militär- und Kampfgenossen Vereins. Im Jahre 1923 musste die Kassenführung wegen der Inflation eingestellt werden. Doch man blieb den Vereinen und dem Gemeinschaftsgeist verbunden und begann immer von neuem. Immer wieder sind Unterstützungszahlungen an Kameraden oder deren Witwen sowie ausgelegte Gelder durch den Kassier erwähnt. Das 50-jährige Stiftungsfest des Krieger- und Veteranenvereins feierte man im Jahre 1924 im größeren Rahmen. Auf einen Platz, wie in nur wenige im Frankenwald aufweisen können, fand am letzten Samstag im Oktober 1925 die Einweihung des Kriegerdenkmals statt. Gegenüber der Kirche wurde das Denkmal, das 63 gefallene Helden der Gemeinde verewigt, unter den feierlichen Klängen der Musikkapelle enthüllt. Am 1. Weihnachtsfeiertag 1944 findet man den letzten Eintrag in den Annalen des Vereins. Sowohl der 1. als auch der 2. Weltkrieg brachte das Vereinsleben völlig zum Erliegen. Trotzdem fanden sich immer wieder Männer, die den Traditionsgeist und die Kameradschaftspflege wiederaufleben ließen. Nach dem 2. Weltkrieg wurde der Vereinsbetrieb wieder aufgenommen. Im selben Jahr schlossen sich die drei Vereine zur Soldatenkameradschaft Nordhalben zusammen. Als großes Ereignis in der Geschichte ging das 90- jährige Stiftungsfest im Jahre 1964 unter dem 1. Vorsitzenden Paul Wolf in die Chronik des Vereins ein. Um der Kameradschaft neue Impulse zu geben und frisches Blut in die Reihen zu bringen, bemühte man sich, Reservisten in die Soldatenkameradschaft aufzunehmen. Der Zuspruch blieb jedoch lange Zeit nur spärlich. Erst am 1. Maifeiertag 1979 riefen acht ehemalige Bundeswehrangehörige die Reservistenkameradschaft ins Leben. Noch im gleichen Jahr erfolgte der Zusammenschluss zur heutigen Soldaten- und Reservistenkameradschaft Nordhalben. Ein Jahr später schloss man sich an die Bayerische Kameraden- und Soldatenvereinigung (BKV) an. Immer wieder hatte der Verein auch Tiefen zu durchgehen. Anfang der 70er Jahre kam das Vereinsleben fast zum Erliegen. So konnte man auch im Jahre 1974 wegen der Personalsituation das 100- jährige Gründungsfest nicht feiern. Im Juli 1984 feierte man unter dem 1. Vorsitzenden Horst Scherbel an vier Tagen das 110- jährige Bestehen in einem Festzelt. Die Schirmherrschaft wurde damals dem aus Heinersberg stammenden Polizeioberrat Christian Hagen übertragen. Mit Übernahme der Vereinsspitze durch junge, aktive Männer haben auch die Aktivitäten dauerhaft zugenommen. Am 1. Mai 1989 stellte man erstmals einen 27 Meter hohen Maibaum am ehemaligen Dreschhallenplatz auf, in den folgenden Jahren veranstaltete die SRK das Maibaumfest nahe der Klöppelschule. Vor 26 Jahren wurde im Untergeschoß der Nordwaldhalle mit finanzieller Beteiligung der SRK der Schießstand eingeweiht. Über 1200 freiwillige Arbeitsstunden opferten die Mitglieder für optimale Schießmöglichkeiten auf dem 25 m Stand. In der Nordwaldhalle feierte man vor zehn Jahren das 140-jährige Jubiläum mit zahlreichen Ehrungen. Im Jahr 2018 hat man ein Benefizkonzert mit dem Heeresmusikkorps Veitshöchheim zu Gunsten des Friedhofs organisiert und durchgeführt. In Corona Zeiten war man maßgeblich an den Testzentren beteiligt. Alljährlich führen die Reservisten an Allerheiligen die Sammlung für die Kriegsgräber durch. Auch beteiligt man sich immer wieder mit einer Truppe an den dienstlichen Veranstaltungen der Bundeswehr. Bei militärischen Wettkämpfen und Reservistenbezirksmeisterschaften errang die SRK meist vordere Plätze. Die SRK-Nordhalben hat im Jubiläumsjahr 152 Mitglieder in ihren Reihen. Das letzte Mitglied aus dem Soldaten und Veteranenverein Franz Walter ist verstorben, so dass man das erste Fest ausschließlich mit den Reservisten feiert. Bis zum letzten Jahr wurde der Verband von Bernd Radlo als Vorsitzenden und Horst Schnura als sein Stellvertreter über viele Jahre geführt. Beide trugen auch überörtlich in der Schießsportgemeinschaft Verantwortung. Bei den Neuwahlen im vergangenen Jahr wurde dann Tobias Bensmann zum 1. Vorsitzenden und Thomas Neubauer zum 2. Vorsitzenden gewählt. Von vielen kirchlichen und gemeindlichen Veranstaltungen ist die aktive Mannschaft der Soldaten- und Reservistenkameradschaft nicht mehr wegzudenken. Mit der SRK feiert ein Verein Jubiläum, der sowohl in der örtlichen Gemeinschaft, als auch im überörtlichen Reservistenverband einen guten Ruf genießt.

SRK II

Die Verantwortlichen haben wie hier vor zehn Jahren mit Militärischen Wettkampf zum Jubiläumsfest auch wieder ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt. Foto: Michael Wunder

Das Festprogramm

Samstag, 04.05.2024

Die Soldatenkameradschaft Nordhalben feiert ihr 150. Gründungsfest. Bereits um 13 Uhr ist die Aufstellung zum Festzug am Lindenplatz. Um 13.30 Uhr ist Abmarsch zum Kriegerdenkmal, wo ein Totengedenken mit Kranzniederlegung stattfindet. Anschließend führt der Marsch zur Nordwaldhalle, wo es Kaffee und Kuchen gibt. Der Festkommers ist von 16 bis 17 Uhr vorgesehen. Anschließend findet ein gemütliches Beisammensein statt.