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Die Gebühren für die Müllverbrennung werden steigen

Nordhalben: „Schockartigen Gebührenerhöhungen wird die Kronacher CSU-Kreistagsfraktion nicht zustimmen“, warnte Fraktionsvorsitzender Bernd Liebhardt und fordert, Alternativen zu prüfen. Hintergrund sind Überlegungen im Zweckverband für Abfallwirtschaft Nordwest-Oberfranken, die Verbrennungsgebühren drastisch zu erhöhen.

In ihrer Sitzung in Nordhalben sprach sich die CSU- Kreistagsfraktion deutlich gegen eine massive Erhöhung der Verbrennungsgebühren aus. Die „Schmerzgrenze“ für eine Tonne Verbrennungsmüll sei bei 125 Euro, meinten die beiden Mitglieder des Abfall- und Umweltausschusses Gerhard Rentsch und Rosa Zehnter. Schließlich sei das vorher im Ausschuss so diskutiert worden. Das wäre schon sehr deutlich gewesen, die nun angedachte Steigerung von derzeit 105 auf 133 Euro seien nicht hinnehmbar.

Die CSU- Kreistagsfraktion kritisierte, dass damit auch die erst im vergangenen Jahr gesenkten Abfallgebühren im Landkreis Kronach schneller wieder erhöht werden müssen als geplant. Die Entwicklung der Verbrennungsgebühren – sie betrage etwa 45 Prozent der Gesamtausgaben der Abfallwirtschaft im Landkreis Kronach – habe massive Auswirkungen auf den Rücklagenbestand des Landkreises. Bei einer abzugebenden Menge von Haus- und Sperrmüll in einer Größenordnung von rund 14.000 Tonnen pro Jahr seien das immerhin knapp 400.000 Euro pro Jahr für den Landkreis Kronach. Kreisrat Hans Rebhan meinte, dass man sich bei einer geplanten Erhöhung um 27 Prozent schon Gedanken machen muss, ob es nicht wirtschaftlichere Lösungen für den Landkreis Kronach gibt.

Kritisiert wurde in diesem Zusammenhang auch eine fehlende vertragliche Einigung zwischen dem Zweckverband und der SÜC in Coburg. „Es könne nicht sein, dass der Zweckverband für Abfallwirtschaft in Nordwestoberfranken in Coburg zwar Energie an die SÜC liefern muss, im Gegenzug aber keine vertraglichen Abnahmegarantien durch die SÜC festgelegt werden. Liebhardt sah hier den Landrat in der Verantwortung. Oswald Marr (SPD) müsse den Coburger Oberbürgermeister Norbert Tessmer (SPD) zum Handeln auffordern, unterstich Liebhardt. Schließlich, so Liebhardt kritisch, vertrete Tessmer doch beide Seiten. Er sei Aufsichtsratsvorsitzender der SÜC und gleichzeitig Vorsitzender des Zweckverbandes für Abfallwirtschaft in Nordwestoberfranken, wo Marr sein Stellvertreter sei. Liebhardt: „Bevor solche Erhöhungen die Menschen belasten, erwarte ich, dass Tessmer mit sich selbst spricht du alternative Lösungen sucht“.