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Die Königsetappe bei der Craft Bike Trans Germany ist gelaufen

Nordhalben: Mit dem heutigen Tag haben die Mountainbiker die Hälfte des Rennens bei der zweiten Craft Bike Trans Germany hinter sich gebracht. Unter den rund 400 Teilnehmern der zweiten Craft Bike Trans Germany waren auch wiederum die Spitzenfahrer der deutschen Mountainbike- Szene, ambitionierte Amateure und gleichzeitig reine Hobbyfahrer dabei. Die bekanntesten Teilnehmer haben jedoch in einer anderen Sportart Geschichte geschrieben. So wurden am gestrigen Nachmittag vor allem die Biathlon- Asse Olympiasieger Michel Greis und Andreas Birnbacher von den zahlreichen Zuschauern an der Strecke erwartet. Leiter schied Andi Birnbacher wegen eines Sturzes aus, so dass man mit Michael Greis vorlieb nehmen musste. Bei der Deutschlandquerung von West nach Ost war die vierte Etappe vom Thüringischen Oberhof über Masserberg, Neuhaus am Rennweg, Steinbach am Wald und Langenbach zum Etappenziel nach Bad Steben wieder die „Königsetappe“. Zwei nackte Zahlen (120 Kilometer und 2500 Höhenmeter) sprechen eine eindeutige Sprache. Im Kurort Bad Steben hat man sich bereits seit Monaten auf dieses sportliche Großereignis vorbereitet. Der Wettergott meinte es auch am gestrigen Tag – entgegen anderweitiger Vorhersagen – recht gut mit den Sportlern. Durch einen riesigen Torbogen wurde das Starterfeld am frühen Morgen im durch den Wintersport bekannten Ort Oberhof verabschiedet. Bereits nach wenigen Minuten war man auf dem Rennsteig, von wo man zunächst in Richtung Neustadt über Schmiedefeld fuhr. Über die kalte Küche und der Schildwiese führte der Weg die Weltelite des Mountainbikesports nach Bayern. Von jetzt an begannen auch die tückischen Wurzelpfade, welche sich bis nach Nordhalben fortsetzten. In Steinbach am Wald war zunächst ein weiterer Verpflegungspunkt, wo allerdings die meisten nur kurz Halt machten. Nach einer der wenigen kurzen Strecken auf asphaltierter Straße, die gesamte Strecke führte zu weit mehr als 60 Prozent auf Schotter, geht es über das „Lauenhainer Schwimmbad“ weiter in Richtung Reichenbach. Über die alte Reichenbacher Straße führt der weitere Weg bis nach Tschirn, wo man im rasenden Tempo das Dorf hinunter fuhr. Die Strecke zwischen Tschirn und Nordhalben weißt schließlich alles auf, was sich die Mountainbikefahrer vorstellen und fordert auch sämtliche Register des Könnens von den Teilnehmern. Die Abfahrten mit der Durchquerung der Tschirner Ködel und bei der ehemaligen Fichteramühle sind von Stock und Stein sowie Sumpfgebieten gekennzeichnet. Die Fahrer sehen mittlerweile selbst wie „Schweine“ aus. Bevor man die Fichtera beim Nordhalbener Skilift erreicht und zu einer weiteren Verpflegungsstätte gelangt, sind nochmals sämtliche Kräfte gefordert. Über den Bahnsteig geht es weiter ins nächste Tal, bevor man die letzten kleinen Anstiege am schwarzen Teich und in Langenbach in Angriff nimmt. Mit einem unglaublichen Kraftakt hat dabei das französische-östrreichische Team Thomas Dietsch (zweifacher Europameister) und Martin Kraler (Nationalmeister Österreichs) die „Königsetappe“ mit einer Zeit von 4:22,45 Stunden für sich entschieden. Knapp drei Minuten später kamen Daniel Eiermann und Sebastian Lutz hauchdünn vor Christian Eckart und Florian Thaller über die Ziellinie in Bad Steben. Das bis dato führende Team Texpa-Simplon verlor als Sechster des vierten Tages über sechs Minuten. Damit liegen Lukas Gerum und Roland Golderer, die nicht nur mit der extrem anspruchsvollen Strecke, sondern auch mit einem Defekt zu kämpfen hatten knapp eine Minute hinter dem führenden Team. Bei den Damen sieht es nach dem heutigen Tag so aus, als können die dänischen Schwestern Anna-Sofie und Kristine Norgaard ihren Vorjahressieg wiederholen. 4:55,14 Stunden benötigten die beiden für ihren dritten Etappensieg in Folge. Alison Sydor und Pia Sundstedt kamen knapp vier Minuten später ins Ziel, können aber in den nächsten Tagen nochmals einen Angriff auf den Gesamtsieg starten. Das Team Fiat-Rotwild Damen rundete das Damenpodium als Dritte in Bad Steben ab. mw Die Lokalmatadore: Jeweils verbessern konnten sich auch die Teams der näheren Umgebung. So schob sich das Sirus Team Frankenwald mit Jasmin Erhardt und Birgit Schnapp in der Gesamtwertung von Platz 5 auf Platz 4 und bei den Herren das Team Bad Steben/Landkreis Hof mit Marco Gottesmann und Volker Stegner vom 16. auf den 13 Platz vor.


Die Spitzenfahrer nahmen die Anstiege nach über 100 Kilometern noch recht locker, während sich das folgende Feld teilweise schon recht schwer tat. Foto: Michael Wunder


Der steile Abhang am Bahnsteig ist immer wieder eine Herausforderung für die Teilnehmer und eine Augenweite für die Zuschauer. Foto: Michael Wunder