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Frankenwald Tourismus kommt stetig voran

Nordhalben: Von einem erneut sehr gutem Jahr im Deutschland Tourismus, aber auch im Bereich des Frankenwald Tourismus Center berichtet Landrat Oswald Marr als Vorsitzender in der Nordhalbener Nordwaldhalle. So konnte man bei den Ankünften ein Plus von 1,2 Prozent und bei den Übernachtungen ein Plus von 0,4 Prozent verzeichnen. 256.000 Gäste buchten im vergangenen Jahr bei einer durchschnittlichen Aufenthaltsdauer von 3,7 Tagen 951.000 Übernachtungen. Auch wenn weiterhin die Auslandsnachfrage der „Motor“ sei, war auch beim Inlandsreiseverkehr ein Aufschwung zu erkennen, sagte Marr in seinem Jahresbericht. Der Tourismus wird zunehmend vom gewerblichen Bereich getragen, kleinere nicht-gewerbliche Betriebe ohne attraktive touristische Infrastruktur im Umfeld geraden immer mehr ins Hintertreffen. Um die Attraktivität für Aktivurlauber weiter zu steigern, verbessert und erweitert der Naturpark Frankenwald systematisch seine Infrastruktur für naturgebundene Freizeit und Erholung. Als weiteres Highlight wird bereits am 14. September das neue Wegenetz des Frankenwaldes am Döbraberg eröffnet. Wie Marr sagte, sei dieses „Jahrhundertwerk“, mitfinanziert auch aus Naturparkmitteln und beworben durch den Frankenwald Tourismus Service Center nur durch die aktive Mitarbeit der Frankenwaldvereine möglich geworden, wofür sich der Vorsitzende herzlich bedankte. Ebenso positiv entwickelt sich das Mountainbiking: Heute ist Bad Steben wiederum Etappenziel der im vergangenen Jahr erstmals ausgetragenen Craft Bike Trans Germany. Als gute Ergänzung bezeichnete Marr das Wellness Angebot, wo gerade der Kurort Bad Steben mit dem Wellness Zentrum einen wichtigen Schritt unternommen habe. Gute Bausteine für den „Familienurlaub“ im Oberen Rodachtal seien auch die Rodachtalbahn und das neue Naturerlebnisbad. Der Vorsitzende stellte fest, dass immer mehr Gäste über das Internet zuverlässig und rechtswirksam buchen. „Frankenwald-Urlauber“ würden aber derzeit noch die persönliche Beratung und Buchung bevorzugen. Der gastgebende Bürgermeister Josef Daum sprach in seinen Grußwort von einem qualitativ hoch stehenden Urlaub, der jedoch mit den „Nachbarn“ noch besser vernetzt werden müsse. Der Direktor des Tourismusverbandes Franken Olaf Seifert bezeichnete dem Frankenwal als Modellprojekt, welches sich zum „Drehkreuz des Wanderns“ entwickelt habe. Schnell umgesetzt wurden der Fränkische Gebirgsweg und der Frankenweg sowie die Zertifizierung der Fernwanderwege, welche wie „Magnete“ wirken. Mit „Herzblut“ und völliger Leidenschaft referiert Dr. Kai Frobel, ein gebürtiger Mitwitzer, über das im vergangenen Jahr ins Leben gerufene Bundesprojekt „Erlebnis Grünes Band“ zum Schutz, zur Pflege und zur touristischen Entwicklung des Biotopverbundes entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze. Gemeinsam mit den thüringischen Nachbar-Naturbarken stellt der Frankenwald eines von drei Modellgebieten und entwickelt den Abschnitt von Mödlareuth bis Mitwitz. Der Biologe sagte, dass er bereits bei der Grenzöffnung vor zwanzig Jahren wusste, dass sich am 1393 Kilometer langen Grenzstreifen eine „Schatzkammer“ gebildet habe. Er hat deshalb mit weiteren Mitstreitern des Bund Naturschutz – erste Voruntersuchungen liefen bereits Mitte der 70er Jahre – im Dezember 1989 zu einem ersten Treffen mit Naturschützern aus der ehemaligen DDR nach Hof eingeladen. Bereits dort wurde der Grundstein für den von Frobel geprägten Begriff „Grünes Band“ gelegt und eine Resolution zum Schutz der Natur im Grenzstreifen verabschiedet. Mittlerweile hat sich dieses Projekt zum „European Green Belt“ entwickelt und zieht sich vom Nordmeer bis zum Schwarzen Meer. Der Bundestag hat das „Grüne Band“ als nationales Naturerbe aufgenommen, erst in der vergangenen Woche stellte die UN-Naturschutzkonferenz dieses als einziges deutsches Leuchtturm- Projekt vor. Nach den Worten Frobels müsse die unmenschliche Brutalität als lebendiges Denkmal der jüngeren Geschichte auch für nachfolgende Generationen erhalten werden. Der Geschäftsführer des Frankenwald Tourismus Service Center Stefan Fredlmeier ging auf 15 Angebote, welche anlässlich des 20- jährigen Grenzöffnung mit Partnern im Franken und Thüringen gemacht wurden ein. „Es war das Beste was uns passieren konnte, so sei man von der Randlage ins Zentrum der Aufmerksamkeit gekommen“, sagte Fredlmeier. Mittlerweile hat das „Grüne Band“ bei Besuchern und Fachleuten aus aller Welt Interesse geweckt. Schnell abgewickelt wurden auch die anstehenden Neuwahlen des Vorsandes und des Vorsitzenden. Dabei wurde der Kronacher Landrat Oswald Marr einstimmig bestätigt. Teilweise gehören Mitglieder Kraft Amtes den Vorstand an, seine beiden Stellvertreter sind auch künftig die Ländräte Klaus Peter Söllner (Kulmbach) und Bernd Hering (Hof). Einstimmig gewählt wurden für den Vorstand auch die fünf vorgeschlagenen Bürgermeister aus dem Kronacher Raum Wolfgang Beiergrößlein, Timo Ehrhardt, Peter Hänel, Hans Peter Laschka und Gerhard Wunder. Neu gewählt wurden die Kassenprüfer Stefan Pöhlmann (Helmbrechts) und Albert Rubel (Stockheim), welche Manfred Mutterer und Anita Swiduruk ablösen. Mit der Ehrennadel in Bronze wurde schließlich Klaus Beer (Fernwehpark Hof), Gregor Hagen (stell. Obmann Naila) und die entschuldigte Inge Baumbach (Wirsberg) ausgezeichnet. Die Nadel in Silber konnte Christian Herpich (Wegewart Naila), Josef Madl (Schriftführer, Wandermanagement aus Stadtsteinach) und Helga Thieroff (langjährige Fremdenverkehrsreferentin aus Schwarzenbach a. Wald) in Empfang nehmen. Spruch des Tages: „Erleben sie die Wiesen ihrer Kindheit wieder“ Dr. Kai Frobel zur Chance des „Grünen Bandes“ im Bereich des Frankenwaldes


Als Gastredner referierte der Biologe Dr. Kai Frobel zum Thema „Grünes Band“. Mit im Bild (v.l.) die Landräte Klaus Peter Söllner (Kulmbach) und Bernd Hering (Hof) sowie der Geschäftsführer vom Frankenwald Tourismus Service Center Stefan Fredlmeier. Foto: Michael Wunder


Der Naturpark Frankenwald zeichnete verdiente Mitglieder mit Urkunden in Bronze und Silber aus. Mit im Bild Vorsitzender Oswald Marr (3 v.r.), seine Stellvertreter Landrat Klaus Peter Söllner (Kulmbach) (links), Landrat Bernd Hering (Hof) (rechts), Geschäftsführer Stefan Fredlmeier (5 v.r.) sowie der Hauptvorsitzende des Frankenwaldvereins Robert Strobel (3 v.l.). Foto: Michael Wunder