Wir stellen heute die Krögelsmühle vor

Nordhalben: Der Namensgeber der Krögelsmühle, welche sich in der Verlängerung des Grunds direkt an der ehemaligen Zonengrenze befindet, dürfte der "Erbauer" Georg Wirth genannt Krügel gewesen sein. - von Michael Wunder - Der zu Nordhalben gehörende Einzelhof wurde erstmalig im Jahr 1669 im Kirchenbuch von Geroldsgrün als "Obere Mühle im Rodache Grund" erwähnt. Georg Wirth, dessen Vater bei einem Einfall des Kriegsvolkes ums Leben kam, dürfte als Mitbesitzer des Herrenguts "Uffn Heinersberg" auch die notwendigen Geldmittel gehabt haben, um eine Mühle im Tal der Rodach zu errichten. Es handelte sich dabei um eine Getreidemahlmühle mit einem Gang und oberschächtigen Mühlrad. Über die ersten knapp 300 Jahre der Krögelsmühle gibt es wenige Aufzeichnungen, auch heute noch ist sie bei machen Nachschlagewerken und Listen nicht aufgeführt. Als Zeitzeuge der jüngeren Geschichte kann der Bewohner Horst Ellinger, der dort im Jahre 1939 bei einer Hausgeburt das Licht der Welt erblickte, jedoch einiges über die Krögelsmühle berichten. So waren dort Ende der 40er Jahre die Amis sowie Anfang der 50er Jahre die Russen neben den Flüchtlingen vertreten. Wie er sagte, seien damals die Einheimischen von den Russen verfolgt worden und man sei nicht immer gut behandelt worden. Er habe bereits als Bub nach der Schule in der Landwirtschaft mitgearbeitet und am Abend die Ziegen gehütet. Nach der endgültigen Grenzziehung zur DDR wurde im Jahr 1952 der Betrieb der Mühle eingestellt, weil auch die Kundschaft aus Thüringen wegbleiben musste. In den vergangenen Jahrzehnten wurde das Gebäude zu reinen Wohnzwecken umgebaut und erweitert. Heute lebt der ehemalige Ingenieur Horst Ellinger zusammen mit seiner Frau, Kindern und Enkelkindern in der schön hergerichteten Krögelsmühle, insgesamt leben dort acht Personen. mw


In der Krögelsmühle wurde in frühren Jahren Getreide gemahlen und sowohl auf bayerischer als auch auf thüringer Seite vermarktet. Heute lebt im dortigen Wohnhaus eine "Großfamilie". Foto: Michael Wunder