Gemeinde Tschirn blickte zurück

Finanziell sei man nicht schlecht aufgestellt und im Blick auf die Gemeindegröße habe man eine gute Infrastruktur und bis auf wenige Ausnahmen intakte Gemeindestraßen. In den letzten Jahren habe man, dank vieler Zuschüsse von außen, viel erreicht, was den Bürgern Vorteile brachte. Sorge bereite in Tschirn – wie im gesamten Nordostoberfranken – die negative Bevölkerungsentwicklung. Die doppelte Anzahl an Strebefälle als Geburten mehr Weg-, wie Zuzüge, würden das Verhältnis Jung und Alt immer mehr verschieben. Der Bürgermeister bezeichnete es als bedenklich, dass man in den letzten zwei Jahren über 30 Einwohner verloren habe. Dies wirft für die kleine Gemeinde immer neue Probleme auf. Bemühungen, dem auch auf Landkreisebene entgegenzuwirken, tragen bisher nicht die gewünschten Früchte. Finanziell seien trotz des Schuldenrückgangs, der zum Jahresende bei 564.000 Euro liegen dürfte, keine großen Sprünge erlaubt. Investiert wurde in jüngster Vergangenheit vorwiegend in die Dorferneuerung, hier habe die Gemeinde Tschirn 177.000 Eigenmittel aufgebracht. Dieses Projekt, welches die Gemeinde seit zehn Jahren begleitet, geht nunmehr langsam zu Ende. Bei der Umgestaltung des Kirchenumfeldes sei auch eine gewisse Eigenleistung eingeflossen. Dank der Zusammenarbeit mit der Kirche, welche auch als Bauträger auftritt, sowie zahlreichen Zuschussgebern zeichne sich auch beim ehemaligen Kindergarten eine gute Lösung ab. Beim Anbau des Feuerwehrhauses müsse durch die aktiven Wehrmänner, aber auch durch die Gemeinde eine gewisse Eigenleistung erbracht werden. Mit dem Anbau werden neben der räumlichen Enge auch die unbefriedigenden Zustände der Sanitäranlagen gelöst. Aufgrund der Zuschussrichtlinien musste der Radweg zwischen Tschirn und Lahm binnen kürzester Zeit geplant und gebaut werden. Wie Klinger sagte, sei es nicht einfach gewesen, in der Kürze der Zeit dies alles auf die Beine zu stellen. Die Gemeinde Tschirn habe auch die Bauträgerschaft übernommen, damit dies zu verwirklichen war. Einen „Wehrmutstropfen“ sei jetzt die Räum- und Streupflicht, welche derzeit rechtlich geprüft wird.

Alternativen in Sachen Winterdienst müssten vor allem für die älteren Bürger gesucht werden, sagte der Bürgermeister. Viele könnten der Räum- und Streupflicht aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr nachkommen. Zu überlegen wäre deshalb ein „allumfassendes Angebot“, wobei sich die Grundbesitzer mit einem Obolus pro Jahr beteiligen. Diese Überlegungen sollten bei Bedarf vertieft und eine genaue Berechnung angestrebt werden. Glück hatte man in Sachen DSL Anschluss, hier gehe das Hauptkabel von Tschirn nach Nordhalben, so dass die Gemeinde von diesem Vorteil partizipierte.

Gute Gewerbesteuereinnahmen machten die Umsetzung von verschiedenen Maßnahmen möglich, so Klinger. Die Verbindlichkeiten der Gemeindewerke haben sich auf 190.000 Euro erhöht, zurückzuführen sei dies auf neue Wasserleitungen und eine größere Reparatur an der Kläranlage, welche in den nächsten Jahren so nicht mehr auftreten wird. Der Bürgermeister dankte den Vereinen mit den Hauptinitiatoren Günter Böhnlein und Freddy Rosenbaum für die neuen Ortsbegrüßungstafeln. Erstgenannter wies in der Diskussion auch auf die Wichtigkeit von Bäumen in Ortsbereich hin. Weiterhin schlug er vor, sich am Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ zu beteiligen. Otmar Hofmann regt einen Flurweg zwischen der Nordhalbener- und Kronacher Straße an. mw