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Der Baum darf nun endlich weg

Tschirn: Die Gemeinde Tschirn will (muss) ihr Fremdwasser im Kanal zurückfahren. Man hatte dazu das Büro „Ingenieure für Sanierung von Abwassersystemen“ (ISAS), das sich seit 30 Jahren fast ausschließlich mit Kanal- und Fremdwassersanierung befasst, zur Gemeinderatssitzung eingeladen.

„Wenn`s ums Thema Fremdwasser geht, werden wir gern hinzugerufen“, sagte Carsten Mikosch bei der Vorstellung. Wie er sagte, werden 75 Prozent alle Kanalschäden bereits beim Bau erzeugt. Fremdwasser verursacht hohe Kosten und dies schlägt sich letztendlich auf die Abwassergebühr der Bürger nieder. Bereits kleine Schäden mit geringen Zulaufmengen summieren sich über die Zeit zu einer größeren Menge an dem nicht erwünschten Fremdwasser im Kanal. Nach Satzung sind die Zuständigkeitsgrenze und damit auch die Kostentragungsgrenze geregt. Die Gemeinde ist bis zur Grundstücksgrenze zuständig, ab dort ist der Grundstücksbesitzer verantwortlich. Bei den dichten Böden ist in ganz Oberfranken fast keine sichere Versickerung möglich, sagte er. Der Hauptkanal muss in einem ersten Schritt inspiziert und dies auch dokumentiert werden. Dies geschieht in der Regel durch einen regionalen Partner, sagte Mikosch. Erst dann werde das Planungsbüro tätig, unter Einbeziehung der Geologie wird dann die Ursache gesucht. Es muss den defekten Stellen nachgegangen und die unterschiedliche Möglichkeit in der Gesamtheit betrachtet werden. Gemeinderat Günter Böhnlein (CSU) meinte, dass man sich bereits seit längerer Zeit mit diesem Thema befasst. Insbesondere bat er um die Vorstellung von finanziell tragbaren Sanierungsmöglichkeiten. Es wird sicherlich nicht alles zu hundert Prozent abzudichten sein, aber viele Stellen könne minimiert werden, sagte der Gast vom Planungsbüro. In der Regel sei die Inlinertechnik die kostengünstigste Sanierungsvariante, was aber immer im Einzelfall geprüft werden müsse. An Kosten könne man bei der Hauptleitung mit rund drei Euro für die Inspektion und zwei Euro für die Ingenieur Leistungen rechnen. Letztendlich müsse alles fachmännisch ausgeführt werden, da sind richtige Speziallisten gefragt.

Nur weil jemand eine Rohrkamera hat, heißt das noch nicht, dass man damit was anfangen kann.

Carsten Mikosch, Spezialist für Kanal und Fremdwasserbeseitigung

Geschäftsleiter Thomas Weber meinte, dass Tschirn eine der ersten Gemeinden war und schon vor über 20 Jahren eine aufwändige Kanalsanierung durchführen ließ. Diese Maßnahme habe aber nicht den gewünschten Erfolg gebracht. Bürgermeister Peter Klinger (CSU) sah ein großes Problem in den am Kanal angeschlossenen Drainagen. Der Kanalspeziallist meinte, dass nach Eigenüberwachungsverordnung alle zehn Jahre der Kanal überprüft werden muss, wenn man Schäden rechtzeitig erkennt sind diese meist auch mit kostengünstigerem Maßmahnen zu beheben. Sein Büro hat deshalb für den ersten Schritt der Gemeinde ein Angebot unterbreitet.

Recht deutlich sprach sich Günter Böhnlein für den Radweg zwischen Tschirn und Brennersgrün aus. Dies wurde in der Bürgerversammlung angeregt und sollte mit Nachdruck verfolgt werden, sagte Böhnlein. Auch bei der Handyversorgung wurden zwischenzeitlich entsprechende Programme aufgelegt. Man zeigte sich deshalb zuversichtlich, dass man in Tschirn bald einen besseren Empfang hat. Zum Thema Nahverkehrskonzept, dem Hauptpunkt der Bürgerversammlung, wurde der Gemeinde Tschirn durch Landrat Klaus Löffler versprochen dies einzuziehen. Christian Alber (AfT) meinte, man warte auf ein Zeichen aus dem Landratsamt und werde sich dann für die Belange der Tschirner Bürger einsetzen. Auch Bürgermeister Peter Klinger plädierte dafür die direkte Busverbindung nach Kronach zu erhalten. Günter Böhnlein bedauerte, dass beim kürzlich stattgefundenen Bürgerempfang (wir berichteten) kein Gemeinderat der AfT vertreten war. Nicht nur er, sondern viele der Anwesenden waren über diese Haltung verwundert, er hoffe, dass dies im Zuge der Unterstützung der ehrenamtlichen Bürger keinen tieferen Grund hat. Die AfT Gemeinderäte sprach von einer „Alibi Funktion“ des Bürgermeisters der sich das ganze Jahr bei den Vereinen nicht sehen lässt. Beim letzten Bürgerempfang wurden auch einige Ehrenamtliche vergessen was für Unmut sorgte, deshalb habe man diesmal die Konsequenzen gezogen und sei der Veranstaltung ferngeblieben.

Zweiter Bürgermeister Michael Hader (AfT) fragte, wann die Maßnahmen aus der Ortsbegehung, welche vor acht Monaten war, in die Tat umgesetzt werden. Insbesondere wollte er wissen, ob ein Baum in der Nähe seines Anwesens gefällt werden könne. Nach einer doch angeregten und hoch ansprechenden Diskussion ergriff Christian Alber (AfT) die Initiative und stelle dem Antrag auf Fällung des Baumes. Mit 6:1 Stimmen, der Bürgermeister war dagegen, wurde schließlich nach vielen Monaten der Diskussion beschlossen den Baum entfernen zu lassen.

 

Der Gemeinderat bestätigte den im Januar neu gewählten Kommandanten der Feuerwehr Michael Schnappauf, sowie den wiedergewählten Franz Holzmann einstimmig.

Bürgermeister Peter KIinger informierte, dass die gemeindlichen Garagen am ehemaligen Milchhäuschen an Günter Böhnlein verkauft wurden.

Baubeginn der Ortsdurchfahrt (Nordhalbener und Teuschnitzer Straße)) ist am 16. April.

Im Zuge einer dringlichen Entscheidung musste Bürgermeister Peter Klinger die Außeneinheit der Feuerwehrsirene ersetzen lassen. Die Materialkosten belaufen sich auf 3.000 Euro zuzüglich der Montage.

Baum II

Genau so düster wie das Wetter bei der Fotoaufnahme war die Stimmung am Donnerstag im Gemeinderat. Dieser Baum vor dem Anwesen des Zweiten Bürgermeisters Michael Hader sorgte für richtigen Wirbel im Gemeinderat. Während an anderen Stellen in dieser Zeit schon mehrere Bäume gefällt wurde, gab Bürgermeister Peter Klinger bei seinen Stellvertreter bisher nicht sein Jawort. Foto: Michael Wunder