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Am kommenden Wochenende ist Schützenfest in Tschirn

Tschirn: Die Schützengesellschaft Tschirn feiert mit ihrem Schützenfest am kommenden Wochenende ihr 90. Jubiläumsfest.

Wie der Vorsitzende Wolfgang Punzelt in seinem Grußwort in der Festschrift schreibt, gehören die Schützenfeste in Tschirn schon lange zur Tradition. Darüber hinaus nimmt der Verein einen festen Platz im dörflichen Geschehen ein. Damit dies so bleibt hat man sich, insbesondere in jüngster Vergangenheit einer intensiven Jugendarbeit verschrieben. Die zweite Vorsitzende Tatjana Daum und ihr Mann, Jugendleiter Daniel Daum kümmern sich intensiv um den Nachwuchs. Seit fünf Jahren gibt es die Jugendgruppe, welche derzeit mit zehn Nachwuchsschützen die Vereinsarbeit belegt. Jeden zweiten Samstag wird im Saal der Gaststätte Köcher eine Trainingeinheit absolviert. Dazu gehören auch Gleichgewichts- und Konzentrationsübungen, welche im Freien, oder im Winter in anderen Räumen stattfinden. Dabei ist Lea Punzelt mit neun Jahren die jüngste die zum Luftgewehr greift. Bereits mit sechs Jahren hat sie angefangen und bis jetzt mit dem „aufliegenden Schießen“ geprobt. „Lea hat in den letzten Jahre nur bei einen Training wegen Urlaub gefehlt“, merkt ihre Trainerin Tatjana Daum lobend an. Freihändig kann sie das Gewehr noch nicht halten, versucht es aber mit Unterstützung ihrer Schießaufsicht und trifft auch gleich einen guten Schuss. „Mir macht das Schießen großen Spaß, auch wenn ich dabei immer noch auflegen muss“, meinte die Schülerin. Darüber hinaus findet sie auch die angebotenen Kraft- und Konzentrationsübungen sowie die Ausflüge mit den anderen sehr gut. In Herbst soll die Nachwuchstruppe dann am ersten Wettkampf teilnehmen. Es steht dann der olympische Gedanke im Vordergrund, was wir für einen Platz erreichen ist zweitrangig, meinte Tatjana Daum ergänzend.

Bereits im Jahr 1927 entschlossen sich in Tschirn 17 beherzte Bürger einen Schützenverein aus der Taufe zu heben. Unter großen persönlichen Einsatz der Mitglieder wurde auf der Flur ein Schützenhaus mit Schießstand errichtet. Vergleichsschießen fanden vorwiegend mit Vereinen aus den benachbarten Grumbach, Wurzbach oder Lehesten (alle Thüringen) statt. Die angenehmen Erinnerungen aus dieser Zeit wurden mit Beginn des 2. Weltkriegs schnell zunichte gemacht. Erst Ende der 60er Jahre habe man mit den Schützenbrüdern in Nordhalben wieder den Schießbetrieb aufgenommen. Man baute anschließend im Saal der Gaststätte „Frankenwald“ entsprechende Luftgewehrstände ein und nahm mit bescheidenen Mitteln den Schießbetrieb wieder auf. Nach der Teilnahme an Rundenwettkämpfen in den kommenden Jahren wurde der Verein 1970 ins Vereinsregister eingetragen. Im gleichen Jahr konnte dann noch die Schießanlage erneuert und eingeweiht werden. Fünf Jahre später zog man ins Gasthaus „Zum Büttner“, wo man noch heute bei der Familie Köcher zu Gast ist. Unter den damaligen Jugendleiter Franz Schnabrich trug die Nachwuchsarbeit Früchte. Als einen der größten Mannschaftserfolge ging dabei der Gewinn des Gaupokals im Jahr 1986 mit Bernhard Schnabrich, Roland Stark und Jörg Ströhlein hervor. Zum 60. Gründungsfest wurde im Jahr 1987 die heutige Fahne angeschafft und geweiht. Ende der 90er Jahre schickte die Schützengesellschaft Tschirn fünf Herren- und eine Damenmannschaft in die Wettbewerbe. Die erste Herrenmannschaft ist 1996 in die Bezirksliga aufgestiegen und hat sich in der höchsten Klasse im Gau Nord etabliert. Im Jahr 1997 wurde Anton Daum erster „Kaiser“ der Schützengesellschaft, nachdem er zuvor 1969 und 1989 die Königswürde errang. Im Jahr 2000 errang Klaus Daum die Gaumeisterschaft und wurde Gaukönig im Schützengau Oberfranken. Vor zehn Jahren hatte die erste Mannschaft ihre schießsportlich größten Erfolge und stellte mit 1.500 Ringen auch den Vereinsrekord auf. Dem Jugendleiter Daniel Daum ist es vor fünf Jahren gelungen eine neue Gruppe von bis zu 13 Schülern und Jugendlichen aufzubauen. Bleibt zu hoffen, dass diese auch weiterhin das Schützenbrauchtum bewahren, um dieses faszinierende Sportart in Tschirn weiter aufrechterhalten wird.

 

Am kommenden Samstag werden ab 17 Uhr die Jungschützenkönigin Lea Punzelt und Schützenkönig Johannes Ströhlein mit der Blaskapelle Edelweiß abgeholt. Ab 20 Uhr spielt im Festzelt im Park die Gruppe „Top 2“ auf. Der Sonntag beginnt um 8.15 Uhr mit der Kirchenparade und anschließenden Festgottesdienst. Ab 13.30 Uhr finden für Schüler und Jugendliche Schießwettbewerbe im Park statt. Um 17.30 Uhr werden die Schützen mit ihren Königen vom Vereinslokal abgeholt und ins Festzelt begleitet. Dort finden ab 18 Uhr Ehrungen und Preisverleihungen statt. Landrat Klaus Löffler wird als Schirmherr auch den neuen Schützenkönig proklamieren.

Schützen Tschirn I

Die Schützen in Tschirn betreiben derzeit eine intensive Jugendarbeit. Die zehn Jugendlichen werden von Tatjana und Daniel Daum betreut und beraten. Im Bild beim üben (v.l.) Nils Grüdl, Lea Punzelt und Selina Daum. Foto: Michael Wunder