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Der Altmühlkanal diente der Schlauchbootübung

Nordhalben: Im Ernstfall sind Schlauchboote vielseitige Wegbereiter und Helfer für die Bundeswehr. Damit auch die Reservisten über dieses Fortbewegungsmittel auf dem Wasser informiert sind, führte die Soldaten- und Reservistenkameradschaft (SRK) Nordhalben eine zweitägige Informations- und Ausbildungsfahrt in das oberpfälzische Nittendorf durch.

Die dortige Reservistenkameradschaft ist im Besitz von zwei Schlauchbooten und führte unter anderem eine Fahrt auf dem Altmühlkanal durch. Nach der Ankunft der Nordhalbener Reisegruppe ging der Vorsitzende der RK Nittendorf Harry Mertin auf die beiden Schlauchboote, die bereits startklar waren, ein. Grundsätzlich gibt es mit beiden Booten die Möglichkeit des „Paddelns“ oder die angenehmere Art mit einen Motor zu reisen. Auf den rund zwölf Meter langen Boot können 20 Personen und auf den kleineren Schlauchboot mit rund acht Metern Länge weitere zehn Personen befördert werden. Für die neun Kilometer lange Strecke wurden die Boote mit fünf bzw. 15 PS starke Motoren ausgestattet. „Bis 15 PS können eingewiesene Personen als Schlauchbootbediener ohne Schein die Boote bewegen“, meinte der Vorsitzende Mertin. Beide Boote werden sind stets aufgeblasen aufbewahrt und werden auch so auf einen langen Anhänger transportiert. Der Vorsitzende meinte, dass dies auch für das Material die beste Lösung sei. Notfalls müsste die Luft in den einzelnen Kammern etwas nachgefüllt werden, dafür habe man stets einen Luftbalg an Bord. Außerdem liegen auf dem Teppichbelag im Inneren des schwarzen Gefährts einige Paddel, um für den Notfall an Land zu kommen. Der Treibstoff für die Außenbordmotore wird über einen Stahlkanister, der sich ebenfalls auf dem Fußboden des Bootes befindet, zugeführt. „Wenn wir nicht immer mit Vollgas fahren, reicht der Treibstoff einige Stunden“, weiß der Vorsitzende der Gruppe zu berichten. Bevor die knapp dreißig Personen starke Gruppe ins Boot einsteigt, bekommt jeder „Passagier“ noch eine Schwimmweste übergestülpt. Die beiden Schlauchbootbediener weisen darauf hin, dass dies nur eine Vorsichtsmaßnahme sei und der Kanal recht ruhig ist. Wie sie weiter erklären, hängt dies auch damit zusammen, dass die anschließende Donau wenig Wasser führt und die größeren Transport- und Passagierschiffe aufgrund des fehlenden Wassers im dortigen Bereich nur eingeschränkt fahren. Kaum haben alle ihren Platz auf den äußeren Ringen des Bootes gefunden, zieht der „Kapitän“ und Verantwortliche des Bootes, das ist ab diesen Zeitpunkte der Schlauchbootbediener, die Schnur zum Anlassen des Motors. Die Reservisten im vorderen Bereich des Bootes stoßen dieses noch von der „Einfahrtrampe“ mit den Paddeln ab und schon geht die Reise los. Im gemütlichen Tempo, es wird eine Reisegeschwindigkeit von rund acht Stundenkilometern erreicht, geht es Flussaufwärts. Bei herrlichem Wetter geben die beiden Verantwortlichen weitere Auskünfte zu den Booten sowie zum Kanal und der wunderschönen Landschaft. Schlauchboote kommen bei der Bundeswehr in verschiedenen Einheiten zum Einsatz. Bereits zur Erstausstattung der Bundeswehr gehörte das kleine Schlauchboot für zwei bis drei Mann sowie das große Schlauchboot für acht bis zehn Mann Besatzung. Aufgrund des hochgezogenen Hecks und Bugs ließ sich damals kein Außenbordmotor montieren. Erst in den siebziger Jahren wurde das Schlauchboot durch ein Nachfolgemodell ersetzt und verfügt seitdem über eine Befestigungsmöglichkeit für Außenbordmotore, lässt sich aber auch weiterhin paddelnd fortbewegen. Nach der Mittagspause ging es auf die Rückfahrt. Am Ausgangspunkt angekommen, wurden die beiden Schlauchboote mit vereinten Kräften auf den Anhänger verladen und wieder in die Unterstellhalle nach Nittendorf gebracht. Beim anschließenden gemeinsamen Kameradschaftsabend wies der Vorsitzende der Nordhalbener SRK Bernd Radlo auf die langjährigen freundschaftlichen Beziehungen zur RK Nittendorf hin. Insbesondere der Kassier Henry Ziegler habe nach seiner Bundeswehrzeit, die bereits Anfang der 70er Jahre war, immer wieder den Kontakt gesucht und gegenseitige Besuche organisiert. Salomon und Hugo sorgten am Abend bei zünftiger Musik im Gasthof für entsprechende Stimmung. So wurden unter den Reservisten weitere Erfahrungen ausgetauscht und auch eine feste Vereinspartnerschaft ins Auge gefasst. mw

2015 - Nittendorf IV (25.08.15)

Eine Schlauchbootfahrt auf dem Altmühlkanal fand im Anschluss zur Ausbildungsveranstaltung der SRK Nordhalben in Nittendorf an. Foto: Michael Wunder