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In Tettau gibt`s (zu) viel Grün

Tettau: Mit deutlichen Worten hat Bürgermeister Peter Ebertsch die erste Sitzung des Tettauer Gemeinderates in diesem Jahr.

Er widersprach Äußerungen des SPD-Fraktionsvorsitzenden, in Tettau sei nichts nach vorne gebracht worden. „Die maroden Straßen sind sicherlich nicht schön, aber sie sind kein Versäumnis des amtierenden Bürgermeisters und seiner Verwaltung“, konterte er. Auch das Wasserrecht sei bereits 1993 ausgelaufen und könne ihm nicht angelastet werden. Als grotesk und absurd bezeichnete Ebertsch die Aussage, dass die Vereine bei der Festhalle nicht eingebunden worden seien.

Der Bürgermeister richtete wie später auch Gemeinderat Michael Müller, den eindringlichen Appell an die Gemeinderäte die Kräfte zu bündeln, um gemeinsam das beste Ergebnis für die Marktgemeinde zu erreichen. Er entsandte die besten Genesungswünsche an Gemeinderat Willi Güntsch, der wegen Krankheit nicht an der Sitzung teilnehmen konnte.

Gemeinderat Hartmut Neubauer zeigte einige von Rudolf Eschrich aufgenommen Bilder von Tettau. Die vom Kirchturm gemachten Aufnahmen zeigen deutlich, wie Tettau zuwächst, an vielen Stellen werden die Bäume immer größer und von der Ortschaft ist teilweise wenige zu sehen. „Ich will nicht, dass jeder Baum gefällt wird, aber wir müssen den Wildwuchs entgegentreten“, meinte Neubauer. Der Bürgermeister appellierte an die Bürger, tätig zu werden, weil viele der angesprochenen großen Bäume auf Privatgrundstücken sind.

Viele unerfreuliche Maßnahmen sprach der Bürgermeister zum Schluss der kurzen Gemeinderatssitzung noch an. So habe man in Langenau mit dem maroden Abwassernetz zu kämpfen. Die Kläranlage sei durch das viele Fremdwasser, das an verschiedenen Stellen ins Netz eindringt, völlig überlastet. Die Kläranlage müsse nicht nur die drei oder vierfache Menge ihrer berechneten Kapazität aufnehmen, vielmehr ist dies auch mit enormen Verschleiß sowie Betriebs- und Stromkosten verbunden, so der Bürgermeister. Es gelte in naher Zukunft den Fremdwasseranteil durch Inlinern oder Austausch von Abwasserrohen einzudämmen. Dazu sind noch weitere Kamerabefahrungen, einige Stränge wurden schon inspiziert, notwendig. Weiterhin verwies der Bürgermeister auf die zu sanierenden Betonstützmauern in Alexanderhütte. Dies habe man in den 70er Jahren vertraglich so geregelt, dass nunmehr die Gemeinde für die Instandhaltung zuständig sei. Dringenden Handlungsbedarf gebe es auch am Schwimmbecken in der Schule. Eine staatliche Förderung werde es nach Auskunft des Bürgermeisters aufgrund der fehlenden Schülerzahlen nicht geben. Langfristig müsse man sich aber Gedanken machen wie es in der Schule diesbezüglich weiter geht, war sich der Gemeinderat einig. Nicht nachvollziehen konnte man seitens des Gemeinderats die öffentliche Kritik des SV Langenau. Einige Gemeinderäte sprachen die enormen Aufwendungen von anderen Vereinen an, welche in der Vergangenheit ohne Zutun der Gemeinde getätigt wurden.

Zweiter Bürgermeister Falk Wick und Gemeinderat Carl-August Heinz meinten, dass mit einen zusätzlichen Bus zwischen Pressig und Tettau die Schulwegesituation noch nicht gelöst sei. „Es ist schön, dass die Kinder durch den Bus rund eine dreiviertel Stunde einsparen. Ich habe aber erst kürzlich miterlebt, dass in Steinbach am Wald manche Schüler bei Kälte noch stundenlange im Freien stehen und auf den Zuganschluss warten“, begründetet Falk Wick seine Meinung. mw

 

Der Gemeinderat stimmte einstimmig der Flächennutzungs- und Landschaftsplan- Änderung für das Gebiet „Hüttenwiesen“ der Stadt Ludwigsstadt zu. Ebenfalls genehmigte man den Bebauungsplan mit integriertem Grünordnungsplan im dortigen Bereich. Keine Einwände hatten die Räte auch gegen die Bauleitplanung – Änderung des Baubauungsplanes Fichtenstraße/Tannenweg im Wohngebiet in Langenau.

Befürwortet wurde eine Vereinbarung mit der Stadt Ludwigsstadt, wonach man eine interkommunale Zusammenarbeit in Sachen Breitbandausbau anstrebt. Der Bürgermeister lobte die 90-prozentige Förderung durch den Freistaat Bayern. Durch das gemeinsame Handeln mit Ludwigsstadt bekommt man noch 50.000 Euro oben drauf, freute er sich.