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Beim Radmarathon muss im Organisationsteam alles geplant werden

Stockheim: Nach mehreren Jahren als freiwilliger Helfer am Frankenwald-Radmarathon ist Clemens Detsch seit dem vergangen Jahr Teil des Organisations-Teams für den Bereich Stockheim. Unterstützt wird er dabei von seiner Ehefrau Katja, die gleichzeitig als „Teamleiterin Frühstück“ fungiert.

Aber nicht nur das, auch der Rest der Familie ist beim Radmarathon voll mit eingebunden. So ist die große Tochter Lisa, als ausgebildete staatliche Erzieherin in Diensten der Lebenshilfe Kronach an beiden Tagen mit ihrem Team für die Kinderanimation am Platz zuständig. Ihr Lebensgefährte Jörg sorgt als „Chef“ der Security mit seinem Team für Sicherheit auf dem Festplatz. Auch die Großeltern sind in diesen Tagen im Dauereinsatz, entweder als Helfer am Festplatz oder bei der Betreuung von Nesthäkchen Lina. Zum Organisations-Team Stockheim gehören außerdem Frank Beuge mit Ehefrau Bettina, Wolfgang Tögel mit Ehefrau Marion sowie neu im Team Georg Wunder.

Die Vorbereitungen zu dieser Großveranstaltung laufen bereits seit dem Februar. Musikengagements, Lieferantenverträge, Bestellungen müssen rechtzeitig unter Dach und Fach gebracht werden. Helfertreffen zur Einweisung der Helfer in die lebensmittelrechtlichen Vorschriften wurden abgehalten. Die heiße Phase beginnt dann etwa ab Mai. Das Organisations-Team trifft sich dann fast im Wochenrhythmus. Frank Beuge feilt seit Monaten an der Schichteinteilung der Helfer. Schließlich müssen an beiden Tagen 180 freiwillige Helfer aus 12 Vereinen und Gruppierungen koordiniert werden. Hier hat sich in den vergangenen Jahren ein toller Zusammenhalt in der Stockheimer Vereinsgemeinschaft gebildet. Wolfgang Tögel ist im Team zuständig für die Kassen und Abrechnungsmodalitäten. Der erwirtschaftete Gewinn aus der Veranstaltung wird zu einhundert Prozent an die beteiligten Vereine ausgeschüttet. Hierzu wurde eigens ein Stunden-Helferschlüssel erarbeitet. So kann jeder Helfer entscheiden, zu welchen Gunsten, d.h. für welchen Verein, seine geleisteten Stunden verbucht werden. Die Aufbauarbeiten am Festplatz werden durch Georg Wunder koordiniert. Dazu wurde der alte Maxschacht genau vermessen, damit auch jeder Verkaufsstand und jeder Pavillon an seinem richtigen Platz steht. Jeder weiß, was zu tun ist. Es bleibt nicht viel Zeit, schließlich müssen in dieser Woche auch noch 2500 Startertüten mit Nummern, Infos und Geschenken gepackt werden. Die Ehefrauen im Team sind für die Bestellungen zuständig. Dies erfolgt in enger Zusammenarbeit mit den Lieferanten oder dem Koch Jörg Sonnenschein. Schließlich werden am Samstagnachmittag zur legendären Nudelparty 800 Portionen Nudeln und 130 Liter Hackfleischsoße (sowie Tomatensoße für die Vegetarier) zubereitet, um die hungrigen Mägen der Radfahrer und Besucher zu füllen.
Während das eine Team dann in den Abendstunden die Reste der Nudelparty verräumt, beginnt das nächste Team ab zwei Uhr in der Früh mit den Vorbereitungen zum Frühstück. Ab fünf Uhr werden dann 500 Frühstücksgäste erwartet. Im Prinzip, so die Organisatoren, ist es nichts anderes, als eine heimische Grillparty zu organisieren. Lediglich die Mengen sind unterschiedlich. Denn wer benötigt schon 2000 Bratwürste oder 3500 Semmeln für die heimische Feier. Eine solche Großveranstaltung zu organisieren wäre nicht möglich, ohne die fantastische Unterstützung der Gemeinde Stockheim. Allen voran Bürgermeister Rainer Detsch sowie das gesamte Team vom Bauhof. Aber auch die heimische Industrie sei genannt. So werden LKWs, teils mit Fahrern, unentgeltlich zur Verfügung gestellt. Firmen stellen ihr Betriebsgelände als Parkplatz zur Verfügung, andere bauen die Stromversorgung kostenlos auf, um nur einige Beispiele zu nennen. Die Feuerwehr Stockheim mit ihrem Kommandant Michael Müller ist an diesen Tagen mit Mann und Maus unterwegs, um den Absperrdienst und weiteres zu koordinieren. Das BRK Stockheim sorgt sich um die Gesundheit der Radfahrer.

Schließlich der Höhepunkt am Sonntagmorgen. Der „Massenstart“ der verschiedenen Strecken. Auf der neuen Eisenbahnbrücke in Stockheim werden die Radfahrer durch die Bergmannskapelle Stockheim musikalisch auf den „Höllentritt durch den Frankenwald“ verabschiedet. Der Knappenverein Stockheim steht hier für die 2000 Starter Spalier. Schade nur, dass immer noch viele Leute glauben, die Veranstaltung sei nur etwas für Radfahrer. Ganz im Gegenteil, wir laden auch alle Nichtradfahrer ein, an diesen Tagen nach Stockheim zu kommen. Am Samstagabend wird die Live-Band L.only für beste Stimmung am Festplatz sorgen. Ebenso werden verschiedene Live-Dance-Shows den Besuchern einheizen. Für die Kinder gibt es ein buntes Betreuungsangebot. Die Eltern oder Großeltern haben derweil Zeit, die ankommenden Radfahrer auf der Fanmeile im Zielbereich anzufeuern. Oder sie genießen einfach das bunte Treiben auf dem Eventplatz und lassen sich vom kulinarisch vielfältigen Angebot überraschen. Am Sonntagabend, wenn die rund 3000 Menschen den Platz dann wieder verlassen haben und Ruhe einkehrt, merkt man erst, welche Anspannung von einem abfällt. Drei lange Tage Aufräumarbeiten warten dann noch auf das Team und die Helfer. Trotz der anstrengenden Wochen mit viel Arbeit und geopferter Freizeit überwiegt aber beim ganzen ORGA- Team die Freude und der Stolz, eine solch große Veranstaltung gerade hier im Frankenwald organisieren zu dürfen. Dies ist alle Anstrengungen wert.

2011 - Familie Detsch (26.07.11)

Die Familie Detsch mit Katja, Nesthäkchen Lina und Clemens Detsch fiebern dem großen Event entgegen. Foto: Privat