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Herbst im Frühling

Nordhalben: Im Rodachtal und im Ködeltal sind seit den Eisheiligen wieder neue Schäden im Wald zu beobachten. Diesmal sind vor allem Buchen betroffen.

Die Nachtfröste bis zu minus vier Grad haben die neu ausgetriebenen Blätter so stark geschädigt, dass diese braun wurden und absterben. Gleichzeitig macht die Trockenheit den Bäumen arg zu schaffen. Der Wald hat jetzt teilweise ein Erscheinungsbild wie ein Herbstwald. Spätfröste gefährden einige Baumarten besonders nach Beginn der Vegetationsperiode. Dabei wird das Zellgewebe von frischen Blättern, beziehungsweise von neu gebildeten Nadeln zerstört und die Blätter oder Nadeln der neuen Triebe welken und sterben ab. Gefährdet sind tief gelegene Standorte ohne Abflussmöglichkeit der Kaltluft, man spricht deshalb auch von „Frostlöchern“ oder „Kaltluftseen“. Wegen erhöhter Sonneneinstrahlung sind Hanglagen nach Süden und Südosten besonders betroffen, weil dort die Bäume früher austreiben. Unter den besonders durch Spätfrost gefährdeten Baumarten finden sich unter anderen die Rotbuche und Weißtanne. Nach Meinung von Forstoberrat Peter Schmittnägel, Privatwaldbetreuer am Forstrevier Steinwiesen, wird es jedoch nicht zu einem flächigen Absterben der Rotbuche kommen, da diese wieder austreiben. Allerdings, so der Forstfachmann, wird der Zuwachs der Bäume deutlich geringer sein als er ohne Spätfrost gewesen wäre. Der Wald bracht wie die landwirtschaftlichen Flächen dringendst Regen. mw

2011 - Erfrorene Bäume III (14.05.11) 2011 - Erfrorene Bäume I (14.05.11)

Im Bereich der Rodach, aber auch an der Ködeltalsperre wurden die Buchen vom Spätfrost geschädigt. Foto: Michael Wunder