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Am kommenden Wochenende feiert der Posaunenchor Heinersberg

Heinersberg: Vom 13. bis 15. Mai begeht der Posaunenchor Heinersberg im Grund sein 75- jähriges Bestehen. Dabei ist ein umfangreiches Festprogramm vorgesehen.

Der Posaunenchor versteht sich als kirchenmusikalische Gruppe der Gemeinde. Er steht mit diesem Dienst auf der Grundlage des evangelisch- lutherischen Bekenntnisses und sieht seinen Auftrag in der Verkündigung der biblischen Botschaft von Jesus Christus. Er übernimmt gemeinsam mit der Orgel die musikalische Mitgestaltung und sorgt durch seine Beteiligung auch für kirchenmusikalische Abwechslung. Fast unersetzbar ist der Posaunenchor daneben bei Gottesdiensten im Freien. Der Posaunenchor ist somit ein unüberhörbarer „Botschafter des Evangeliums“. Die aktiven Bläser bringen darüber hinaus auch den Menschen bei Geburtstagen, beim Weihnachtsmarkt, auf Friedhöfen und bei sonstigen Festen die Botschaft Gottes näher. Die Posaunenchormusik erstreckt sich über alle Epochen 600-jähriger Musikgeschichte, angefangen bei Klassik über volkstümliches Liedgut bis hin zu modernen Liedern und Bearbeitungen verschiedenster alter und neuer Meister, vor allem jedoch Kirchenmusik in traditionellen sowie im modernen Stil.

Die Geschichte des Posaunenchors Heinersberg

Die umfangreiche Geschichte – welche auch in der von Familie Thieroff zusammengestellten Festschrift nachzulesen ist – beginnt bereits zwei Jahre vor der offiziellen Gründung. Der damalige Pfarrer Erich Schmidt erkannte das hohe musikalische Potential in den Familien der Heinersberger und erteilte Karl Franz den Auftrag mindestens sieben Personen zu finden, welche bereit seien im Chor mitzuwirken. Die ersten Musikstunden mit Noten- und Musikkunde sowie mit geliehenen Mundstücken von Geroldsgrün fanden im Herbst 1935 statt. Bereits wenige Monate später konnten die ersten Instrumente, verpackt in einer Holzkiste, vom Bahnhof im Grund abgeholt werden. Von nun an fanden die Posaunenchorstunden erstmalig mit eigenen Instrumenten statt, in denen auch Dirigentenübungen für jeden der Bläser gelehrt wurden. Die Anmeldung beim „Verband evangelischer Kirchenmusik“ erfolgte umgehend. Ebenfalls wurde am 10. Januar 1936 die Gründungssatzung verabschiedet. Zu Ostern 1936 konnte der Posaunenchor dann zum ersten Mal öffentlich im Gotteshaus spielen, die Noten hatte Karl Franz in mühsamen Abend- und Nachtstunden aus den Notenbüchern des Pfarrers abgeschrieben. Die Kriegs- und Nachkriegszeit machte den ersten Aufschwung schnell zu Nichte, so dass man erst Ende der 40er Jahre wieder mit dem Üben beginnen konnte. Viele der Gründungsmitglieder kehrten nicht mehr zurück, so dass auch neue Bläser eingebunden werden mussten. In den kommenden Jahrzehnten passte man sich der Neugestaltung der Gottesdienste an und man stets bemüht den Nachwuchs in den Chor zu integrieren. Der Zusammenhalt der Bläser und der gesamten Bevölkerung wurde auch durch die zwischenzeitlich gefeierten Jubiläumsfeste gefestigt. Mitte der 90er Jahre übernahm der jetzige Chorleiter Michael Franz den Taktstock. Es kamen junge Schüler hinzu und man studierte moderne, „fetzige“ Stücke, fernab von Chorälen, Intraden und traditionellen Volksliedern ein. Als das wohl größte Ereignis im deutschen Posaunenchordienst wird der Deutsche Posaunentag 2008 in Leipzig beschrieben. Beim Abschlussgottesdienst im Leipziger Zentralstadion wirkten auch Mitglieder des Posaunenchors Heinersberg mit. Mit etwa 16.000 Gleichgesinnten schaffte man den Eintrag in das „Guinnessbuch der Rekorde“ als größter Posaunenchor der Welt. mw

Das Festprogramm:

Am kommenden Freitag findet um 19 Uhr in der Jubilate- Kirche im Grund eine musikalische Feierstunde mit dem Posaunenchor unter der Leitung von Michael Franz sowie Doris Rückert- Hauck an der Orgel statt.

Am Samstag ist der Beginn um 13.30 Uhr mit einem Kinderprogramm, dem sich Kaffee- und Kuchen anschließt. Um 15 Uhr ist eine Serenade des Dekanatsposaunenchors Kronach- Ludwigsstadt im Festzelt im Grund. Um 16.30 Uhr sieht das Programm den „Großen Preis“ rund ums „Heilige Blechle“ und den Auftritt des Gitarrenkreises im Festzelt vor. Am Abend spielt ab 19 Uhr das Freie Fränkische Bierorchester unter dem Motto „Blasmusik, muss das sein?“

Der Festgottesdienst mit Ehrungen findet am Sonntag um 9.30 Uhr in der Jubilate- Kirche statt. Am Nachmittag ist um 14 Uhr das Kirchweihfest mit „Ständela“ bei Kaffee- und Kuchen im Festzelt vorgesehen. Parallel zum Fest ist am Samstag und Sonntag eine Ausstellung „geklöppelte Kunstwerke“ in der Jubilate- Kirche zu bestaunen. mw

2011 - Posaunenchor (08.05.11)

Die Mitglieder des Posaunenchors (v.l.) Lisa Weiss, Horst Hartenstein, Andreas Lautenschläger, Natalie Thieroff, Marco Thieroff, Pia Rudiak, Lukas Ellinger, Reiner Thieroff, Tanja Hagen, Chorleiter Michael Franz und Christian Fischer freuen sich auf ihr 75- jähriges Gründungsfest. Foto: Posaunenchor