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Der Nepomuk nimmt in Teuschnitz einen hohen Stellenwert ein

Teuschnitz: Zu Ehren des heiligen Nepomuk, bekannt vorwiegend als Schutzpatron der Brücken, fand am vergangenen Sonntag in Teuschnitz das Nepomuk-Beten vor dem Rathaus statt.

Johannes von Nepomuk wurde als bischöflicher Generalvikar wegen Auseinandersetzungen mit dem König Wenzel im Jahre 1393 verhaftet, gefoltert und schließlich von der Karlsbrücke aus in der Moldau ertränkt. Der Leib des im Wasser Treibenden soll dann von fünf Flammen umsäumt gewesen sein, weswegen Johannes von Nepomuk oft mit fünf Sternen um seinen Kopf abgebildet wird. Der Bischof ließ ihn im Prager Veitsdom bestatten, und schon kurze Zeit später setzte seine Verehrung als Märtyrer ein, auch wenn die Heiligsprechung durch die Kirche erst Jahrhunderte später erfolgte. Nach der Legende, die zur Heiligsprechung des Johannes von Nepomuk führte, entsprang sein Streit mit dem König nicht dem kirchenpolitischen Konflikt, sondern seiner Weigerung, das Beichtgeheimnis zu brechen. Demnach habe der Priester dem König nicht preisgeben wollen, was dessen von Wenzel der Untreue verdächtige Frau ihm anvertraut habe. Deshalb habe König Wenzel ihn foltern und anschließend von der Prager Karlsbrücke ins Wasser stürzen lassen. Johannes von Nepomuk gilt neben dem „Brückenheiligen“ auch als Schutzpatron von Böhmen und Bayern, der Beichtväter, Priester, Schiffer, Flößer und Müller, des Beichtgeheimnisses, für Verschwiegenheit und gegen Wassergefahren. Daneben ist er Patron zahlreicher Kirchen. Statuen des Heiligen stehen häufig auf oder neben Brücken. Bildliche Darstellungen zeigen ihn meist mit einem Kreuz in einer Hand und bisweilen – als Zeichen der Verschwiegenheit – mit einer Hand vor dem Mund. Sein Heiligenschein zeigt fünf Sterne, die als die fünf Buchstaben des lateinischen Wortes tacui („ich habe geschwiegen“) gedeutet werden.

In Teuschnitz wird die Tradition des Nepomuk- Beten noch heute aufrechterhalten und so fanden sich auch in diesem Jahr wieder Gläubige, um eine Andacht an der Nepomuk Statue zu feiern. Die Andacht, bestehend aus einem Rosenkranz und einer Litanei zu Ehren des Heiligen, sowie Liedern und Gebeten wurden von Eduard Daum vorgebetet. Mitgestaltet wurde die Feier durch einige Musiker der Stadtkapelle Teuschnitz. mw

2010 - Hl. Nepomuk I (16.05.10)

Als Zeichen der Verschwiegenheit hält der „Brückenheilige“ Johannes von Nepomuk das Kreuz in der Hand. Vor der Statue am Rathaus feierten Gläubige mit Vorbeter Eduard Daum eine Andacht. Foto: Michael Wunder