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Umstrukturierung des Forstamtes Nordhalben steht bevor

Nurn: In einer Betriebs- und Personalversammlung des Forstamtes Nordhalben wurden langjährige Mitarbeiter verabschiedet und der Abschied des Forstamtes gebührend gefeiert. Wie der Leiter des Nordhalbener Forstamtes Forstdirektor Werner Hannig ausführte, nimmt man zum Halbjahresende Abschied vom Forstamt. Dieses wird in einen staatlichen Forstbetrieb übergeführt, woraus sich auch personelle Änderungen ergeben. Man könne so Hannig, die ganze Umstrukturierung unter der Hauptüberschrift "Nichts ist beständiger wie der Wandel" stellen. Man sollte die Zerschlagung des Einheitsforstamtes nicht so tragisch sehen, denn wie die Geschichte zeigt, hat es schon immer Reformen und Umwandlungen im Wald gegeben. "Wichtig ist dabei, dass der Wald keinen Schaden nimmt, alles andere lässt sich regeln", so der Forstdirektor. Er ging in einem Rückblick auf die Geschichte des Forstamtes in Nordhalben ein, welches in der derzeitigen Form seit 1996 besteht. Damals wurde für ihn überraschend das Forstamt Kronach aufgelöst und nach Nordhalben und Rothenkirchen aufgeteilt. Die bis jetzt vorhandenen Strukturen sind aber noch aus der großen Forstreform des Jahres 1895. In diese Zeit fällt auch der Forstamtbau in Nordhalben, für das 1868 wieder gegründete Forstamt. Typisch sei vor allem der Grenzbereich, welcher nicht nur die Geschichte von Nordhalben, sondern auch die des Waldes prägt. Der Wald sei in die Geschichte stark verwurzelt und spiegle sich auch in der unteren Hälfte des Gemeindewappens wieder. Immer schon haben Fichten und Tannen die Gegend beherrscht, so Hannig. Wie der neuen Nordhalbener Chronik zu entnehmen ist, wurden bereits im Jahr 1730, als die Besoldung der Arbeiter noch in Naturalien stattfand, Reviere zusammengelegt und "Reviergrenzen" verschoben. Die gute Beteiligung von bereits im Ruhestand befindlichen Holzhauern, zeigt die enge Verbundenheit zum Forstamt, sagte Hannig. Er nannte mit Herrn Heinze, Herrn Strobel und Herrn Mahr die bisherigen Leiter des Nordhalbener Forstamtes nach dem 2. Weltkrieg. Danach haben Hermann Schwarz, der auch anwesend war, Hans Georg Ackermann und Werner Hannig die Geschicke des heute einzigen Amtes in Nordhalben geleitet. Ab Juli werde die Forstverwaltung in zwei Linien aufgeteilt, sagte Hannig voraus. Zum einen werde der Staatswald als Anstalt des öffentlichen Rechts bewirtschaftet, der Privat- und Kommunalwald werde dem Amt für Land- und Forstwirtschaft zugeschlagen. Während sich für die Privatwaldbesitzer wenig ändert, werden die Gemeinden künftig mehr Geld für die Bewirtschaftung zahlen müssen. Oberstes Ziel der neu geschaffenen Anstalt des öffentlichen Rechts ist zunächst sich finanziell "selbst zu tragen". An den neuen Leiter Fritz Meier werden hohe Erwartungen gestellt, dieser habe sich in seiner bisherigen Tätigkeit hervorragend bewährt und werde den Forst in eine gute Zukunft führen. Der scheidende Amtsleiter appellierte an die Mitarbeiter sich auch künftig mit gleich hohem Engagement einzusetzen. Auch auf die Highlights der vergangenen Jahre ging Personalratsvorsitzender Herbert Förtsch ein. Der Personalrat sei in die Umwandlung vom Anfang mit einbezogen worden, so Förtsch. Für die meisten Mitarbeiter werde sich zunächst nicht viel ändern. Dank eines guten Miteinander konnten in den letzten Jahren viele Probleme aus der Welt geschaffen werden. Sein besonderer Dank galt Karl Heinz Deuerling, der dem Personalrat seit 23 Jahren, davon zwölf Jahre als Vorsitzender, angehört. Stellvertretender Personalratsvorsitzender Peter Schmittnägel kritisierte zunächst die Zerschlagung des Forstamtes. Er bezeichnete es als nicht gut, dass die Politik nach 253 Jahren in die gewachsenen Strukturen eingreift. Als Personalrat übte der Forstamtmann auch Kritik an der Aufteilung der neuen Reviere, welche für ihn nicht nachvollziehbar sind. Durch die Umstrukturierung gebe es auch einige personelle Änderungen, so Schmittnägel. Er verabschiedete deshalb Forstoberinspektor Tobias Bosch, welcher ans Landesamt für Wald und Forsten wechselt. Keine wesentlichen Änderungen wird es für die beiden Forstamtmänner Joachim Hunsdiek und Dieter Sonntag geben, sie werden ihrer bisherigen Reviere behalten, aber dem Forstamt Rothenkirchen zugeteilt. Nordhalben verlassen wird auch der langjährige Büroleiter Regierungsamtmann Frank Hagemann, er wechselt nach Kulmbach ins Amt für Land- und Forstwirtschaft. Auch den bisherige Leiter Werner Hannig wird als Abteilungsleiter am Amt für Land- und Forstwirtschaft in Bayreuth eine neue Aufgabe übertragen. Obwohl Peter Schmittnägel im Steinwiesener "Bahnhof" als Privatwaldbetreuer bleibt, wird mit der Außenstellte Stadtsteinach des Amtes für Land- und Forstwirtschaft einen neuen "Dienstherren" haben. Die vom Forstamt ausgeschiedenen Mitarbeiter wurden mit einer Baumscheibe, welche den bisherigen Lebensweg aufzeigt, verabschiedet. Auch für die weiteren Mitarbeiter hat Peter Schmittnägel Urkunden für die Zeit im Forstdienst angefertigt. Im Anschluss fand eine Ausstellung im Mehrzweckhaus Nurn zum Thema "Geschichte des Forstes", welche auch Peter Schmittnägel vorbereitet hat, statt. mw


Nach der Umwandlung des Forstamtes Nordhalben in eine Anstalt des öffentlichen Rechts, gibt es personelle Änderungen. In einer gemeinsamen Betriebs- und Personalversammlung wurden einige Mitarbeiter verabschiedet. Das Bild zeigt die scheidenden Mitarbeiter mit dem Büropersonal, Personalratsvorsitzenden Herbert Förtsch (4 v.l.) und den bisherigen Leiter Forstdirektor Werner Hannig (rechts). Foto: Michael Wunder