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Kindergarten und Forst arbeiten in Steinwiesen eng zusammen

Steinwiesen: Dass Umwelterziehung mit dem Thema "Wald und Natur" bereits im Kindergarten beginnen kann, beweisen viele Aktivitäten des katholischen Kindergartens und der Forstdienststelle Steinwiesen. Das Angebot des forstlichen Bildungsbeauftragten des Forstamtes Nordhalben, Forstamtmann Peter Schmittnägel, ein entsprechendes Projektjahr mit dem Kindergarten durchzuführen, wurde von den Erzieherinnen unter Führung der Leiterin Maria Peter gerne aufgenommen. Anlässlich der Elternbeiratswahl im vergangenen Herbst stellte Schmittnägel sein Programm bereits vor. Mit den Aktionen sollten die Erzieherinnen, die Eltern und nicht zuletzt die Kinder angesprochen werden. Im etwa vierwöchigen Turnus wurden deshalb Veranstaltungen angeboten. Zunächst stellte der Förster das Berufsbild des Forstbeamten, der Waldarbeiter und anderer Forstberufe vor. Im nahe gelegenen Wald der katholischen Kirchenstiftung Steinwiesen, der von den Kindern als "unser Kindergartenwald" umbenannt wurde zeigte der Forstamtmann den Kindern das Bäumefällen, Aufarbeiten und Rücken von Bäumen. Beeindruckt zeigten sich die Kinder unter anderem vom Einsatz der Motorsäge und des schweren Rückeschleppers. Die Ausrüstung eines Waldarbeiters war nächstes Thema des Projekts. Hier wurden die Kinder auf die Gefahren der Waldarbeit hingewiesen und wie man sich davor schützen kann. Das Leben eines Waldbaumes wurde mittels Jahrringaufbau, Nadel- und Blattmasse sowie Altersstudien im Wald gezeigt. Vogelschutz im heimischen Garten mit Beobachtungen am Vogelhaus konnten die Kinder anhand von Filmen aber auch im Kindergarten an eigens neu aufgestellten Futtersilos erleben. Erfreut war der Förster über eine Sammlung von selbst gemalten Bildern der Kinder die ihre Erlebnisse am Vogelhaus zu Papier brachten. Wie ein Baum vom Samen zum kleinen Sämling wird erlebten die Kinder bei der Aktion "Mein Baum im Blumentopf". Zusammen mit Forstwirtschaftsmeister Bruno Fischer säten die Kinder in mitgebrachten Blumentöpfen Waldsamen von Fichte, Tanne, Buche, Esche und Ahorn. Dabei wurden die Baumarten besprochen und die Chancen der Samenkörner in der Natur aufgezeigt. Die Blumentöpfe wurden im Kindergarten aufgestellt und der angezogenen Sämlinge im Frühjahr in Beeten beim Kindergarten "verschult". Man konnte dabei feststellen, dass auch in der Natur nicht jeder Sämling zum Baum werden kann. Die Maßnahme des Landesbund für Vogelschutz "Erlebter Frühling" wurde von Peter Schmittnägel, der auch in der LBV- Kreisgruppe Kronach tätig ist, vorgestellt. Beim erlebten Frühling sollen alljährlich Tier- und Pflanzenarten gesucht und ihr erstes Erscheinen dokumentiert werden. In diesem Jahr konzentrierte man sich auf den Maulwurf, den Zitronenfalter und die Felslerche. Eltern und Kinder melden ihre Beobachtungen mittels einer Karte an den LBV und nehmen gleichzeitig an einer Preisverlosung teil. Durch all diese Handlungen hat sich einiges im Garten des Kindergartens und im "Kindergartenwald" zum positiven verändert. Es wurden Obstbäume und eine Hecke gepflanzt und ein Trampelpfad angelegt. Auch die Weiterverarbeitung des Naturprodukts Holz wurde durch die Besuche eines Sägewerks, einer Schneidmühle und einer Zimmerei den Kindern nahe gebracht. Im Kindergarten wurde das Thema durch Basteln, Malen und Geschichten von den Erzieherinnen noch vertieft. Der Höhepunkt der Waldtage war ein gemeinsamer Familiennachmittag mit Stärkung am Grillplatz "Nurner Berg". Die rund 120 Teilnehmer wurden dabei vom Förster zu einem wald- und naturkundlichen Fragespiel entlang des Waldpfades "Wald, Wasser, Mühlen, Flößerei" eingeladen. Die Fragen zu Baumarten, Naturschutz, Vogelkunde und vielem mehr wurden nach der punktemäßigen Erfassung durch Peter Schmittnägel erläutert. Für die Kinder gab es Teilnahmeplaketten aus Holz gefertigt. Es siegte die Familie Günter Deuerling vor der Familie Max Hollendonner und Familie Stefan Kirsch. Zur Freude der Kinder schloss sich noch ein Weit- und Zielwerfen mit Tannenzapfen an. Die Gäste wurden von den Mitgliedern des Jugendtreffs vorzüglich bewirtet. Kindergartenleiterin Maria Peter dankte den Jugendlichen für die spontane Unterstützung, ihr besonderer Dank galt dem "Kindergartenförster" Peter Schmittnägel, der sich weit über seine beruflichen Pflichten hinaus für dieses Projekt eingesetzt hat. mw


Forstamtmann Peter Schmittnägel (hinten rechts) überreichte an die Gewinner des Fragespiels zum Thema "Wald" Urkunden und Holzmedaillen. Eltern und Kinder fanden die Waldtage sehr lehrreich und spannend sie dankten für die durchgeführten Aktionen. Foto: Michael Wunder