Wasserwarte tragen eine hohe Verantwortung

Kronach: Mit einem auf die Praxis ausgelegten Programm befassten sich die Mitarbeiter der Wasserversorgungsunternehmen bei ihrem jüngsten Wasserwerknachbarschaftstag in Kronach. Bürgermeister Manfred Raum, der die Teilnehmer im Sitzungssaal begrüßte, sagte, dass man aufgrund der Kosten- und Erlössituation in der Wasserversorgung seitens der Kommunen auf eine enge Zusammenarbeit angewiesen sei. Weil viele private Firmen an der Wasserversorgung interessiert seien und daraus noch Gewinne erwirtschaften wollen, können diese nicht so schlecht sein, sagte das Stadtoberhaupt. Es wäre schön, so Raum, wenn auch die Stadt daraus Gewinne erzielen könnte, ihr Ziel sei es aber eine Kostendeckung zu erreichen. Der Werkleiter der Stadtwerke Klaus Kohlmann sprach von immer größer werdenden Auflagen für die Kommunen, welche gerade kleine Versorger immer schwieriger erfüllen könnten. Der Leiter der Wasserwerksnachbarschaften im Landkreis Michael Wunder dankte zunächst der Stadt Kronach für die freundliche Aufnahme und die Gastfreundschaft im Rathaus. Er stellte das dicht gefüllte Programm vor, wobei man sich vorwiegend der "Praxis" widme. Als erster Referent ging Dipl. Ingenieur Ulrich Zosel vom Wasserwirtschaftsamt auf die Eigenüberwachungsverordnung ein. Neben den Rohwasseruntersuchungsergebnissen müssten auch die Berichte zur Wassergewinnung und die Schutzgebietskontrollen, welche häufig fehlten, dem Wasserwirtschaftsamt vorgelegt werden. Er erinnerte die Verantwortlichen der Wasserversorgungsuntermehmen nochmals an ihre Pflichten. Über die durchzuführenden Radon Untersuchungen berichtete auf Wunsch der Teilnehmer Wassermeister Michael Wunder. Wie er sagte, sollten die Untersuchungen bereits abgeschlossen und die Erhebungsbögen ans LFU zurückgesandt sein. Wasserversorger, welche bisher nicht tätig waren, bekamen am Anfang des Jahres eine erneute Aufforderung für diese Untersuchungen. Er rief nochmals die rechtliche Lage ins Gedächtnis und sagte, die Nachweise werden immer wichtiger, deshalb sollten die säumigen Unternehmen umgehend tätig werden. Gerhard Höhlein vom Gesundheitsamt sagte, im großen und ganzen gebe es keine größeren Probleme, er apellierte an die Wasserwarte ihren Verpflichtungen nachzukommen, was die neue Trinkwasserverordnung betrifft. Immer noch stehen Maßnahmepläne aus, was nicht mehr länger geduldet werden kann. Detailliert ging er auf die bakteriologischen Untersuchungen nach dem alten und neuen Messverfahren ein. Über die wirtschaftliche Luftenfeuchtung in Wasserwerken berichtete Dipl. Ing. Werner Reul von der Firma Ax Air und stellte dabei eine Weltneuheit der Luftentfeuchtung vor. Genauso interessant war der theoretische Vortrag vom Leiter der Konstruktionsgruppe von Rohrnetzen der Firma Erhard Oliver Jäger. Im ersten Teil seines Vortrags befasste er sich dabei mit Standardarmaturen in der Wasserversorgung und ging anschließend speziell auf die Be- und Entlüftungsarmaturen für die Wasserversorgung ein. Am Nachmittag wartete die Firma Armaturen Erhard mit ihren Sevicemobil vor dem Rathaus auf die Fachleute. Dabei wurden die neuesten Armaturen vorgestellt. Zum Abschluss besichtigte man unter der Führung des städtischen Betriebsmeisters Helmuth Schill das neue Wasserwerk der Stadt Kronach. mw


Die Firma Armaturen Erhard aus Heidenheim war mit ihrem Ausstellungswagen nach Kronach gekommen um bei den Wasserwerksnachbarschaften verschiedene Armaturen vorzustellen. Die Mitarbeiter erläuterten dabei die technischen Dinge und beantworteten die Fragen der Wasserwarte. Für das Kommen sagte Bürgermeister Manfred Raum (2 v.r) und der Leiter der Stadtwerke Klaus Kohlmann (rechts) Dank im Namen der Stadt Kronach. Foto: Michael Wunder