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Wahlkampf oder Gemeindepolitik

Tettau: Die Photovoltaikanlage in Langenau hat ihren nächsten Schritt genommen. Planer Michael Ebertz von Münch Solar stellte am Montag in der Gemeinderatssitzung das „neue Anlagendesign“ vor.

Bei der ersten Auslegung haben Bürger Anregungen und Ideen eingebracht, welche geprüft und eingearbeitet wurden. So wird die knapp sechs Hektar große Anlage weiter von den angrenzenden Häusern zurückgerutscht. Weiterhin entsteht eine „zweite Wand“, so dass der Blick für das „Freizeitgrundstück“ frei gemacht wurde. Bei den Einwänden der Anwohner ging es in erster Linie um die Blendwirkung, bei der nach Gutachten und Computersimulation die Werte zwar eingehalten wurden, aber durch die neue Version der Aufstellung nochmals wesentlich reduziert wird. Seitens des Betreibers sei man weiterhin für Anregungen und Verbesserungsvorschläge aufgeschlossen und dankbar. Die Langenauer Bürger werden auch zeitnah durch ein Rundschreiben informiert. Zum weiteren Vorgehen meinte Ebertz, dass es im Januar eine weitere Auslegung geben wird und die gesamte Öffentlichkeit einbezogen wird. Die Bürger sollten keine Fragen scheuen, man werde auf alles eingehen. Die Lage sei ausgezeichnet, man erwarte auch ein gutes Ergebnis in Form des erzeugten Stroms. Man könne deshalb schon jetzt das Nachrangdarlehen von vier auf fünfeinhalb Prozent erhöhen. Sollte alles nach Plan laufen, könne man im Mai mit dem Bau beginnen. Voraussichtlich würde dann Ende des kommenden Jahres bereits der erste „Bürgerstrom“ fliesen. Der Planer machte auch deutlich, dass die Gerüchte in Langenau, wonach es einen zweiten Bauabschnitt geben soll, nicht stimmen. Gemeinderat Maximilian Queck (SPD/ZMT) meinte man dürfe die Menschen und die Natur nicht überlasten. Ganz ohne Freiflächen wird es aber nicht gehen, deshalb brachte er eine „Doppelnutzung“ ins Gespräch. Diese sei laut Ebertz in Form von Schafen und Hühnern bereits angedacht. Willi Güntsch (SPD/ZMT) erkundigte sich wegen eines Umspannwerks in Langenau. Der Planer sagte hierzu, dass man aufgrund der überschaubaren Anlagengröße auf ein Umspannwerk verzichten kann und über PVA-Schaltung den Strom ordentlich ins Netz bekommt. Der Gemeinderat berücksichtigte die Bedenken und wägte diese ab. Gebilligt wurde schließlich formell der vorhabenbezogene Bebauungsplan.

Eine längere Diskussion löste ein Antrag der SPD/ZMT Fraktion aus. Fraktionssprecherin Anika Kappelt versuchte mit Beispielen der demographischen Entwicklung entgegenzuwirken. Dabei seien nicht immer aufwändige Konzepte gefragt, sondern es gelte einfach die vorhandenen Kräfte zu Bündeln. Wenn man in der Verwaltung auf dem „Zahnfleisch“ läuft, müsste halt Personal eingestellt werden, meinte sie. Sie forderte, dass die Jugend mit ihren Beauftragten und die Senioren besser eingebunden werden. Bürgermeister Peter Ebertsch (BfT) meinte, dass man die Chance ins Kommunalmarketing einzusteigen leichtfertig vertan hätte. Gemeinderat Carl August Heinz (BfT) bezeichnete den Antrag als notwendig und interessant. Gerne könne man dabei eine Beratung von außen einbeziehen, um die Entwicklung zu stoppen. Tettau biete doch Arbeitsplätze und auch infrastrukturell sei einiges vorhanden. Fraktionssprecher Michael Müller (BfT) meinte, dass man gerade beim Leerstandsmanagement vorsichtig sein müsse. Die Aufgabe der Gemeinde sei kritisch, schließlich lässt sich vieles über den Markt und Makler regeln. Johannes Güntsch (SPD/ZMT) meinte, dass die aufgeführten Themen als oberste Priorität zu sehen sind. Man sollte die Punkte Stück für Stück abarbeiten. Auch Frank Hammerschmidt (SPD/ZMT) war der Meinung sich nicht nur auf Konzepte zu konzentrieren. Dritter Bürgermeister Dietmar Schmidt (SPD/ZMT) erinnerte an das vom Landkreis ausgearbeitete „Demographie Konzept“, welches eine gute Grundlage bilden sollte.

 

Bürgermeister Peter Ebertsch informiert, dass man zwei Angebote für die Geländearbeiten und die Garten- und Landschaftsarbeiten für den Kurvenbereich in Kleintettau wegen zu hohen Kosten aufgehoben hat. Für die Talstraße 7 wurden die Dachdeckerarbeiten inklusive der PV-Anlage zum Preis von 187.472 Euro an die Firma Fischbach aus Ludwigsstadt vergeben. Die Elektroarbeiten führt die Firma R&S, ebenfalls aus Ludwigsstadt zum Preis von 22.013 Euro aus.

Arnika Kappelt fragte nach der Zuständigkeit für die Festhalle, welche bis zur Sanierung ja nach wie vor vermietet wird. Diese obliegt dem Schulhausmeister Michael Weschenfelder, der sich um alle Liegenschaften kümmert, sagte der Bürgermeister.

Das gemeindliche Einvernehmen wurde dem Bauantrag der Heinz Glas GmbH erteilt. Diese will die „Wasserburg“ zu Betriebswohnungen umbauen.