Schlagzeilen:

boden:ständig soll helfen

Ludwigsstadt: In Ludwigsstadt will man den Klimawandel entgegentreten und vor allem was gegen die Starkregenereignisse tun. Agrarexperte Helmut Döhler zeigte den Gästen in der Söllner-Halle dazu entsprechende Möglichkeiten auf. Die Stadt sei in das Projekt boden:ständig vom Amt für ländliche Entwicklung aufgenommen worden und könne somit tätig werden. Es gebe diesbezüglich keine fertigen Projekte, vielmehr müsse alles durch die Gegebenheiten vor Ort erarbeitet werden. Dazu sei der gemeinsame Wille aller Grundbewirtschafter und Beteiligten notwendig. Der Dialog sei wichtig, damit man gezielt vor allem die „Schwachstellen“ ermitteln und dagegen vorgehen kann. Neben der Bodenerosion sind der Schlamm und das Geröll mit einzubeziehen. In der zurückliegenden Zeit habe man zunehmend festgestellt, dass die Böden dermaßen stark austrocknen sind und somit das Wasser schlecht aufnehmen können. Die anhaltenden Trockenperioden und die damit verbundene Überhitzung der Bodenoberflächen leiste einen negativen Beitrag dazu. Zusammen mit den Besuchern der Veranstaltung ging man die einzelnen im Vorfeld begangenen Gebiete durch. Wie Döhler sagte, könne das Projekt Boden:ständig einen Beitrag leisten und viel abfangen, jedoch bei sehr starken Starkregen nicht alles.

Bodenkundler Robert Vandré gab nach den ersten Aufnahmen vor Ort seine Einschätzungen, um das Wasser auf der Fläche zu halten. Wie beim Rundgang aufgefallen ist, habe man teilweise steile Hänge und auch flache Böden, welche wiederum größtenteils „Steinreich“ seien. In Teilen der Flur arbeite man schon mit Wegseitengräben, wo sich das Wasser sammelt und somit der Straße ferngehalten werden soll. Er sei erschrocken über die vom Borkenkäfer betroffenen Flächen mit den vielen Kahlfächen. Der Wald sei jedoch nicht nackt, das Restmaterial würde ein austrocknen verhindern und dass „Gestrüpp“ kommt, schnell wieder auf. Ein Augenmerk legte man auch auf die Forstwege, welche unterschiedlich zu bewerten sind. Meist könne man mit der Verbesserung der Fluraufteilung schon einiges erreichen, deshalb wird dies auch das Hauptthema werden. Wegegräben und Rückegassen im Wald gehören aber zur gesamt Betrachtung genauso dazu.

Für dem Amt für ländliche Entwicklung als Maßnahmenträger verwies Daniel Spaderna darauf, dass die Grundinformationen bereits ausführlich behandelt wurden. Das Projekt sei nicht starr, sondern flexibel gestaltbar.

“Nicht nur zu viel Wasser ist schlecht, sondern auch zu wenig“

Daniel Spaderna vom Amt für ländliche Entwicklung

Jetzt geht es mit der Ausführung richtig los, die Planer sind regelmäßig vor Ort. Die Flächenbewirtschafter wissen, wo Brennpunkte liegen, und sollten diese weitergeben. Nur gemeinsam könne das Projekt gelingen, es wird niemanden was übergestülpt. Insgesamt habe das Amt schon 22 dieser Projekte umgesetzt, im Landkreis Kronach sei Ludwigsstadt die erste Kommune. Bürgermeister Timo Ehrhardt (SPD) verwiese eingangs ebenfalls auf den Maßnahmenstand mit dem Planungsauftakt. Die Initiative Boden:ständig solle vor allem eine vorbeugende Maßnahme gegen Starkregenereignisse sein. Bei der Flächenbetrachtung sei man relativ flexibel.