Schlagzeilen:

Der Tettauer Haushalt steht

Tettau: Der Markt Tettau verabschiedete mit einer Gegenstimme seine Haushaltssatzung. Bürgermeister Peter Ebertsch (BfT) ging nach zahlreichen Vorgesprächen und Sitzungen vor Bekanntgabe der Zahlen auf die in vielen Bereichen explodierenden Kosten ein.

Er zeigte sich skeptisch, ob bei den Ausschreibungen Firmen überhaupt abgeben. Man könne froh sein, dass man in den vergangenen Jahren zahlreiche Maßnahmen durchgeführt hat. „Es gilt sich schon Gedanken zu machen, wenn man für viele Sachen den doppelten oder dreifachen Preis zahlen muss“, sagte der Fraktionssprecher Michael Müller (FW, CSU, BfT).

Willi Güntsch (SPD, ZMT) wird nicht müde und sprach zum wiederholten Mal die alten Quellen und Brunnen an, welche nach seinen Aussagen das beste Wasser in ganz Oberfranken lieferten. Dem sei nicht so, sagte Kämmerin Doris Neubauer. Die eigene Wasserversorgung sei über mehrere Monate verkeimt gewesen, deshalb konnte man nicht darauf zurückgreifen. Eine Sanierung und der Unterhalt sei natürlich machbar, aber nicht wirtschaftlich. Für Dietmar Schmidt (SPD, ZMT) sei das Thema abgeschlossen, es gebe kein „Nachkarten“, zumal man sich im Gemeinderat für einen Fremdwasserbezug entschieden habe. Bürgermeister Peter Ebertsch gab die Zahlen des Verwaltungshaushaltes mit 6.324.860 Euro und des Vermögenshaushaltes mit 6.660.349 Euro bekannt. Alle Gemeindesteuern wurden mit einem Steuersatz von 330 v.H. angegeben. Im Vorfeld wurde das umfangreiche Zahlenwerk mit der Rechtsaufsichtsbehörde am Landratsamt abgestimmt. Der Stellenplan mit 20 Beschäftigten fand einstimmig Zustimmung.

Zuvor gab der Bürgermeister den Jahresabschluss für 2021 bekannt. Dort sei vorbildlich gearbeitet worden, wenn auch nicht alle Projekte angegangen wurden. Man habe teilweise keinen guten Preis oder überhaupt keine Angebote erhalten. Loben hob er den Bauhof hervor, welche den Winterdienst im Zweischichtbetrieb vorbildlich organisiert und durchgeführt hat. Bei den vielfältigen Aufgaben stand der Straßenunterhalt, die Renovierung der Wohnung in der Schule und den Erwerb von Grundstücken sowie den Abriss von Häusern im Rahmen der Förderoffensive Nordostbayern ganz oben auf der Liste. Eine große Herausforderung war die Sanierung der Regenüberlaufbecken, welche ohne Zuschüsse getätigt wurden. Bei vielen anderen Investitionen sei man finanziell unterstütz worden, wofür es ein Lob an die Fördergeber gab. Gut getan habe der Gemeindekasse der Ausgleich von coronabedingten Mindereinnahmen bei der Gewerbesteuer vor allem im Jahr 2020. Im letzten Jahr seien die Gewerbesteuereinnahmen bereits wieder sehr gut gewesen. Weil viele Maßnahmen geschoben werden mussten, brauchte man auch die genehmigte Darlehensaufnahme von einer Million nicht in Anspruch zu nehmen. Die Preissteigerung sei am Beispiel des bereits bestellten Feuerwehrfahrzeugs deutlich zu erkennen. Nach heutigem Stand müsste man 30.000 Euro mehr auf den Tisch legen, sagte der Bürgermeister. Als Ausweichort für die Gemeinderatssitzung diente das Dorfgemeinschaftshaus in Kleintettau.