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Trauungen auf dem Schloßberg

Wallenfels: Die Stadt Wallenfels hat die schöne Schloßbergkapelle über den Dächern der Stadt als Trauungsort ausgewählt.

Man will nach der Verlegung des Standesamts nach Kronach damit auch ein Signal geben, um nach außen auch deutlich zu machen, dass Trauungen weiterhin in Wallenfels möglich sind. Neben dem Standesamtszimmer im Rathaus soll dies künftig auch auf dem Schloßberg möglich sein. Man wird sich deshalb mit der Standesamtsaufsicht in Verbindung setzten, um die Details abzuklären. Ziel sei es, dass ab Mai die ersten Trauungen auf dem Berg oberhalb der Flößerstadt stattfinden können.

Zur Weiterentwicklung der Friedhöfe soll ein Arbeitskreis ins Leben gerufen werden. Die vier Friedhöfe sind ein echt schwieriges Thema, sagte Bürgermeister Jens Korn (CSU). Dieser Herausforderung will man sich deshalb gemeinsam stellen. Weniger Menschen bedeuten auch weniger Todesfälle, viele jüngere Angehörige sind nicht mehr vor Ort und können die Pflege der Gräber nur bedingt durchführen. Dreiviertel aller Begräbnisse seien in der Stadt mittlerweile Urnenbestattungen. In den Ortsteilen sei dies noch nicht ganz so, werde sich aber auch im Laufe der Zeit ändern. Man muss einfach reagieren und den weiteren Umgang diskutieren, sagte das Stadtoberhaupt. Im Arbeitskreis soll neben der Stadtverwaltung und dem Bauhof, jede Fraktion vertreten sein. Diese benannten ihre Vertreter, dies sind: Gerd Köhlmann (SPD), Jenny Schmitt (FW) und Tina Müller-Gei (CSU). Stadtrat Bernd Stöcker (CSU) befürwortete die Vorgehensweise. Wie er sagte, habe sich in den letzten Jahren viel getan, es besteht aber weiterhin dringender Handlungsbedarf und größere Maßnahmen stünden an.

Ein deutliches Zeichen gab es für das Ärztehaus, das am Marktplatz 11/12 entstehen soll. Der Bürgermeister bezeichnete diese Maßnahme als Meilenstein. Seit mehr als zehn Jahren sei man bemüht in der ehemaligen Schmidtbank Ärzte unterzubringen. Nach langen Verhandlungen habe man vor einigen Jahren das Gebäude erworben und eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Die Gesamtkosten belaufen sich mit Erwerb auf über 1,5 Millionen Euro. Mit 90 Prozent werden 765.000 Euro als förderfähige Kosten angesehen. Das heißt, dass die Stadt mit 688.000 Euro vom Staat rechnen kann. Dennoch gibt es über den Kalkulationszeitraum von 30 Jahren ein Defizit von rund 250.000 Euro. Lars Fischer (SPD) meinte, dass dies durchaus weniger sein könnte, wenn man beispielsweise die Mieten rechtzeitig anpasst. Dominik Stumpf (FW) konnte sich nicht damit anfreunden, in so ein altes Gebäude so viel Geld zu stecken, wenngleich der die Notwendigkeit der Arztsituation ebenfalls erkannte. Der Bürgermeister sah keine Alternative zum Umbau, zumal man bei einen Neubau, der vielleicht etwas günstiger wäre, überhaupt keine Förderung bekäme. Dann müsste auch der Abriss mit berücksichtigt werden. Schließlich beschloss der Stadtrat bei einer Gegenstimme die Maßnahme jetzt anzugehen.

Die Stadt Wallenfels beschäftigte sich mit dem Bebauungsplan Siedlung. Dort entstehen „nur“ vier Bauplätze, ein entsprechendes Bauleitverfahren ist dennoch notwendig, informierte der Bürgermeister. Die Lage passt hervorragend zur Innenentwicklung und sei ein gutes Beispiel dafür. Die Regierung von Oberfranken hat gebeten die Notwendigkeit nochmals deutlich zu machen. Man hat dies sehr intensiv begründet. In den letzten Jahren hat man ein Drittel der Einwohnerzahlen verloren und hatte wenig entsprechende Bauplätze zu bieten. Die Hälfte des Stadtgebietes liegt im Überschwemmungsgebiet der wilden Rodach. Es wurden ausreichend Ausgleichsflächen geschaffen. Die Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange wurden angenommen und die Abwägung einstimmig beschlossen. Zu den 18 laufenden Projekten gab Geschäftsleiter Christoph Hohlweg einen aktuellen Sachstandsbericht.

 

Bürgermeister Jens Korn gab einen ersten Ausblick zum Haushalt 2021. Demnach umfasst der Haushalt rund 9,6 Millionen, die Zuführung beträgt 251.000 Euro. In diesem Jahr kann keine freie Spitze erwirtschaftet werden. Die Nettokreditaufnahme beträgt lediglich 65.000 Euro. Der Bürgermeister zeigte sich zufrieden mit der Finanzentwicklung, insbesondere mit Gewerbesteuereinnahmen.

2021 - Wallenfels Schloßbergkapelle I (23.02.21)

Die schöne kleine Kapelle am Schloßberg sollt künftig für Trauungen angeboten werden. Die Stadträte rechnen bereits ab Mai mit der Möglichkeit. Foto: Michael Wunder