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Wallenfels muss was für den Hochwasserschutz tun

Wallenfels: Mit dem Hochwasserschutz steht der Stadt Wallenfels in den nächsten Jahren ein weiteres Großprojekt ins Haus. Oberregierungsrat Dr. Matthias Schrepfermann vom Wasserwirtschaftsamt Kronach informierte den Stadtrat über eine Basisstudie für den technischen Hochwasserschutz in Wallenfels.

Wie Dr. Schrepfermann ausführte, ermitteln die Wasserwirtschaftsämter sei der Jahrtausendwende systematisch alle Überschwemmungsgebiete an den bayerischen Flüssen und Bächen. Dabei wurden, wie in Wallenfels, die Daten per flugzeuggestützten Laserscanning erfasst und in ein digitales Geländemodell übertragen. Anhand von Videos zeigte der Referent, wie sich der zeitliche Verlauf in den drei Teilbereichen mit Handlungsbedarf darstellt. Unterscheiden müsse man die Stärke des Hochwassers: Bei einem 20- jährigen Hochwasser fließen in Wallenfels rund 50 Kubikmeter pro Sekunde, bei einem 50- jährigen Hochwasser dagegen schon rund 63 Kubikmeter. Bei einem 100- jährigen Hochwasser, welches Statistisch gesehen nur alle 100 Jahre vorkommt, müssen 75 Kubikmeter pro Sekunde durch die „bekannten Engstellen“, was allerdings mit den derzeitigen Schutzmaßnahmen nicht möglich ist. „Wäre die Stadt nach den heutigen Stand von einen Hochwasser betroffen, würde es eine großflächige Überflutung geben“, so Dr. Schrepfermann. Er rechnet mit einer Fläche von etwa 27 Hektar, wobei rechnerisch ein Schaden von 27 Millionen Euro entstehen könnte. Als größtes Problem nannte er das enge Tal, wobei Retentionsräume nur schwer zu schaffen sind. Auch die Möglichkeit für Teiche sei ausgereizt, so dass nach Meinung des Fachmannes eigentlich nur Hochwassermauern in Betracht kommen. Als groben Richtwert nannte er Kosten in Höhe von 10,5 Millionen Euro, wobei die Regelzuwendung bei 50 Prozent liegt. Die Wasserwirtschaft leite das gesetzlich vorgeschriebene Verfahren ein und werde die Gebiete in diesem Jahr „sichern“, weitere Schritte müssten von den Kommunen ausgehen, sagte der Abteilungsleiter. „Wir müssen uns erst mal von den 10,5 Millionen Schock erholen“, sagte Bürgermeister Peter Hänel. Wie er weiter ausführte, sei der Stadt klar gewesen, dass in Teilbereichen ein gewisser Nachholbedarf besteht, dass aber eine derartige Investition notwendig sei war bisher nicht bekannt, so der Bürgermeister. Auch wenn die Ausweisung eines Hochwassergebietes erst später erfolgt, steht mit der „vorläufigen Sicherung“ als Vorsorgemaßnahme durch die Wasserwirtschaft jetzt die Kommune in der Pflicht. „Der schwarze Peter ist jetzt bei uns“, sagte Peter Hänel. Das Basisgutachten weise der Stadt den Handlungsbedarf nach und mittelfristig müsse sich die Stadt sicherlich auch mit der Problematik befassen. Auf Vorschlag von Stadtrat Andreas Buckreus will man den Bürgern Informationen über die Eigenvorsorge an die Hand geben. Zweiter Bürgermeister Jens Korn sah auf die Stadt ein massives Entwicklungshindernis zukommen, was jedoch alle Kommunen an problematischen Gewässern betrifft.

Mit zwei Punkten, die aber aufgrund der derzeitigen Lage nicht abzuschließen waren, befasste man sich zum Schluss der Sitzung. Zum einen sah man noch gewaltigen Diskussionsbedarf mit der Kirche wegen dem Betriebskostendefizit von Kindergarten und Kinderkrippe. „Wir stehen zu unserer Verantwortung, können aber nicht als Melkkuh hinhalten“, sagte der Bürgermeister wegen gebildeter Rücklagen durch die Kirche. Er wurde vom Stadtrat beauftragt weitere Gespräche und Verhandlungen zu führen. Darüber hinaus brachte Stadtrat Peter Düthorn einige Anliegen der Wasserwacht vor. Auch hier konnte keine Entscheidung getroffen werden. Der Bürgermeister meinte, die Angelegenheit mit den Baukosten für die Halle sei mittlerweile geregelt. Eine Erstattung der Eintrittsgelder für das Hallenbad in Schwarzenbach/Wald wurde aufgrund der haushaltslosen Zeit gestrichen.

 

Der Bürgermeister gab den von der Regierung überarbeiteten Gesamtfinanzierungsplan für das Bildungszentrum bekannt. Demnach beträgt die Förderung insgesamt 82 Prozent. An Eigenmittel mussten von der Stadt bisher knapp über einer Million aufgebracht werden, rund 450.000 Euro müssen in den laufenden Haushalt noch eingestellt werden.

Auf Anfrage informierte der Bürgermeister, dass man im vergangenen Jahr für die „Endholzung“ in verschiedenen Bereichen rund 38.000 Euro an eine externe Firma ausgegeben habe. Die Maßnahmen, insbesondere im Bereich des Friedhofes, wurden von den Bürgern positiv aufgenommen, so Hänel.

Als Termin für die Einweihung des Bildungszentrums, verbunden mit einem „Tag der offenen Tür“ nannte der Bürgermeister den 6. September 2013.

Im Namen der CSU Fraktion forderte Fraktionssprecherin Gisela Neuner-Leipold die allgemeine Prioritätenliste in der nächsten Stadtratssitzung zu behandeln.

Die Stadt Wallenfels ist nunmehr mit einer neuen Homepage unter: www.wallenfels,de im Internet. mw