Die Königin der Instrumente erklingt im frischen Glanz

Neuengrün: Die Neuengrüner Kirchenorgel hat ihre "Seele" wieder zurück. Nach einer aufwändigen Sanierung und Reparatur des Innern der Orgel erklingt die "Königin der Instrumente" wieder im "alten Glanz". Pater Heinrich sagte vor der Segnung, dass sich die im letzten halben Jahr durchgeführte Renovierung als äußerst notwendig erwiesen hat. Die Gläubigen in Neuengrün wissen, was ihre Kirchenorgel wert ist und sind auch bereit Opfer dafür zu leisten.
Orgelbauer Andreas Hemmerlein aus Cadolzburg ging zunächst auf die Geschichte der Orgel ein. Nach dem Ausbau der "Innerei" konnte man durch eine Inschrift feststellen, dass die Orgel am 08. November 1892 durch die Firma Johann Wolf aus Bayreuth seinen Bestimmungen übergeben wurde. Durchgeführte Nachforschungen im Archiv des Erzbistums Bamberg bestätigten dies. Dort war auch zu erfahren, dass im Jahr 1921 eine größere Reinigung durchgeführt wurde. Zehn Jahre später wurde die Orgel abgetragen und nach dem Umbau des Gotteshauses wieder installiert. Weitere Reperaturmaßnahmen standen 1942 und 1946 an, wo man sich auch für einen neuen Balg entschieden hat. Einen weiteren Schritt hat man im Jahr 1960 mit der Umstellung vom Balg auf den Elektromotor getan. Gleichzeitig wurde auch ein Neobarocker Mixtour eingebaut, der nicht zur Orgel passte. Wie man in der heimischen Werkstatt feststellen konnte, war das Pfeifenwerk in einem äußerst schlechten Zustand. Durch die "Trockenschäden" und der defekten Technik habe sich ein nahezu unspielbarer Zustand eingestellt. Oberstes Ziel war es, durch die Generalüberholung dem Instrument die feinen und kräftigen Töne wieder zu "entlocken". Der Orgelbaumeister dankte besonders der Mesnerfamilie Grebner und dem Organisten Alexander Brehm, welche ihm hilfreich zur Seite standen. Bürgermeister Peter Hänel sagte, man habe nicht die wirtschaftlichste, aber mit der Pfeifenorgel die beste Entscheidung getroffen. Er wünschte den Neuengrünern, dass die Orgel recht lange zum Wohle der Gläubigen und zur Ehre Gottes erklingen möge. Organist Alexander Brehm bezeichnete die Renovierung der Johann Wolf Orgel als großen Tag für die gesamte Kirchengemeinde. Dem Orgelbaumeister ist es mit seinem Team gelungen die Historie zu bewahren und die Technik in Gang zu bringen. Dank des unermüdlichen Einsatzes und dank der Liebe und Sorgfalt, welche die Orgelbauer an den Tag legten, konnte in einer kurzen Bauzeit das Instrument vortrefflich saniert werden. Die "Königin der Instrumente" kann damit als Dienerin der Gemeinde die Aufgabe in der Kirche antreten, so Brehm. Die Glückwünsche und ein Geldgeschenk der Nachbargemeinde Wolfersgrün überbrachte Norbert Blumenröther. Regionaldekan Günter Hübner, der auch die Grüße des Bischofs überbrachte, sagte, dass es eine Pfeifenorgel immer wieder schafft Gefühle im Menschen zu wecken, welche sonst "untergebuttert" werden. Dem Orgelbauer ist die Kunst gelungen viele Einzelteile zum großen Ganzen zusammenzufügen. Von einem lang anhaltenden Thema sprach Kirchenpfleger Günther Blumenröther. Anderweilige Maßnahmen standen aber zunächst im Vordergrund, so dass man sich mit der Orgel erst jetzt beschäftigten konnte, machte der Kirchenpfleger auf die Finanzierung der immerhin 53 000 Euro teueren Maßnahme aufmerksam. Neben der Sanierung der Orgel wurde auch noch eine Marmorierung durchgeführt und die Empore mit einem neuen Belichtungskonzept versehen. Der Kirchenpfleger dankte allen bisherigen privaten Spendern und den Vereinen, die den Spendenaufruf nicht überhört haben und so zur Finanzierung beigetragen haben. Günther Blumenröther setzt die Hoffnung in die Bürger auch künftig für die Orgel zu spenden, damit der notwendige Kredit in den nächsten Jahren abfinanziert werden kann. mw

Die neue Orgel mit der Marmorierung macht auch optisch ein gutes Bild. Im Vordergrund der Spieltisch. Foto: Michael Wunder

Regionaldekan Günter Hübner segnete die Neuengrüner Kirchenorgel, dessen Innern einer "Generalüberholung" unterzogen wurde. Mit im Bild Pater Heinrich und die Ministranten. Foto: Michael Wunder

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