Nordhalben: Mit einer relativ kurzen Tagesordnung hatte sich der Gemeinderat in seiner Sitzung am vergangenen Dienstag zu befassen, wobei es im wesentlichen um die Vergabe von Arbeiten bei der Renovierung der Marienkapelle und der Errichtung einer Photovoltaikanlage auf der Nordwaldhalle ging. Darüber hinaus verlas Gemeinderat Gerhard Schneider eine persönliche Erklärung zum Thema Freibad.
Bürgermeister Josef Daum erklärte, dass der Außenputz der Marienkapelle nicht zu sanieren ist, sondern der gesamte Putz abgeschlagen und neu aufgebracht werden muss. Die Submission der beschränkten Ausschreibung habe stattgefunden und die Firma Hofmann aus Ludwigsstadt als wenigstnehmende wird diese Arbeiten ausführen. Wie das Architekturbüro Detsch nach der Überprüfung bescheinigte könne auch auf das über 5000 Euro billigere Alternativangebot dieser Firma zurückgegriffen werden. Es wurde deshalb einstimmig beschlossen, den Auftrag für 22.734,60 Euro an die Firma Hofmann aus Ludwigsstadt zu vergeben. Den Auftrag für die Blitzschutzanlage erhielt die Firma Barnickel aus Wilhelmsthal zum Preis von 2448,33 Euro. Weiterhin sind für den Turm noch zwei Jalousien anzufertigen, wofür die Firma Reeb, welche bereits die Zimmererarbeiten ausgeführt hat, den Zuschlag bekam. Der Preis wurde auf 1108,96 Euro veranschlagt. Manfred Drechsler von der gleichnamigen Firma aus Stockheim- Burggrub stellte in einer rechnergestützten Präsentation die Technik der zukunftssicheren Energiegewinnung mittels Photovoltaikanlage vor. Durch die hohe "Einspeisevergütung" dieses umweltfreundlich gewonnenen Stroms seien gute Rahmenbedingungen geschaffen, um eine achtbare Rendite zu erreichen. Der Referent legte die Vorteile von Solaranlagen gegenüber den herkömmlichen Energieträgern dar und erläuterte den Räten die Funktionsweise derartiger Anlagen. Er könne sich gut vorstellen, auf das Dach der Nordwaldhalle eine Photovoltaikanlage zu montieren und den gewonnenen Strom direkt vor Ort ins Netz einzuspeisen, sagte Drechsler. Wenn die Gemeinde bereit wäre die Fläche, welche in Dachneigung und Ausrichtung als optimal angesehen wurde, zur Verfügung zu stellen, könne man sich näher mit dieser Thematik beschäftigen. In Zusammenarbeit mit der Gemeinde, auf welche keine Kosten zukommen, werde man dann im nächsten Schritt Investoren vor Ort suchen. Für die Teilhaber bestehe kein großes Risiko, weil der Einspeisevertrag über 20 Jahre laufe und weitere Risiken durch Versicherungen abgedeckt seien. Die 260 000 Euro teuere Anlage könnte jährlich 42 000 kW/h Strom liefern und der Umwelt würden ca. 70 t CO2 erspart. "Diese Anlage würde gut zum Projekt Lebensqualität durch Nähe passen, weil vor Ort in den aktiven Klimaschutz investiert wird", macht der Unternehmer Werbung für seine Anlage. Nach einer Meinungsbildung will der Gemeinderat in der nächsten Sitzung über diese Möglichkeit beschließen. Gegen eine Bauanfrage von Georg Simon, der zwei Garagen errichten will, bestand grundsätzlich Einverständnis. Wegen der Dachgestaltung will der Bauausschuss sich vor Ort ein Bild machen. Bürgermeister Josef Daum informiert über das Tischtennis- Europameisterschafts- Qualifikationsspiel der Damen zwischen Deutschland und Italien, das am 12. Oktober in der Nordwaldhalle stattfindet. Nachdem Nordhalben unter mehreren Bewerbern, darunter auch größere Städte, den Zuschlag bekam, hoffe man auf eine starke Zuschauerresonanz.
Gerhard Schneider nahm zu den Vorwürfen der letzten Sitzung, wo er urlaubsbedingt nicht teilnehmen konnte, Stellung. Die Studie der Firma Plafog, welche als Diskussionsgrundlage für den Entscheidungsprozess dienen sollte, weise gravierende Fehler auf und sei unbrauchbar. "Die sogenannten kompetenten Fachleute der Firma Plafog sind nicht mal in der Lage die Strömungsrichtung festzustellen", sagte Schneider. Er forderte die Studie zurückzugeben und die Auslagen für 7540 Euro wieder zurückzufordern. Weiterhin vertrat er nach wie vor die Meinung, mit geringen Mitteln die Wasserqualität in chemischer und bakteriologischer Hinsicht zu erreichen. Die gemachten Aussagen des zuständigen Beamten des Gesundheitsamtes, dem im Baubereich jegliche fachliche Kompetenz fehlt, bezeichnete er als unqualifiziert. Nachdem offensichtlich die Mängelliste des Bayerischen Gemeindeunfallversicherungsverband, erstellt durch Dipl. Ing. Zirbs, nicht den Tatsachen entspricht, habe man diese dessen Abteilungsleiter vorgetragen. Diesbezüglich konnten einige Punkte geklärt werden, für andere stehen entsprechende Antwortschreiben noch aus, sagte Schneider. Sein Bestreben war es, das Freibad in Gemeinschaftsarbeit wieder für den Badbetrieb herzurichten. Einem Naturbad stehe er persönlich skeptisch gegenüber, da es sich hierbei zweifelsfrei um ein Bad zweiter Klasse handelt. Schneider sagte abschließend, dass sich seine Ausführungen nur auf den öffentlichen Teil der vergangenen Sitzung bezogen. Die in nichtöffentlicher Sitzung gemachten Vorwürfe gegen seine Person werden rechtsaufsichtlich geprüft und weitere Konsequenzen nach sich ziehen. mw

Auch der Außenputz an der Kapelle wird erneuert
- Geschrieben von Michael Wunder
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