In Tschirn müssen die Bürger entscheiden

Wie Bürgermeister Peter Klinger in seiner Einführung sagte, sei der Atomausstieg eine beschlossene Sache. Man setzte nunmehr auf erneuerbare Energie. Das Thema Windkraft sei dabei nicht unumstritten und rufe aufgrund des Anblicks immer wieder Emotionen hervor. Man müsse deshalb auch in Tschirn das Thema behutsam angehen. Es biete der Gemeinde auf der einen Seite Chancen, gleichzeitig müssten aber auch die Nachteile mit beleuchtet werden. „Ich persönlich möchte keinen Ort der mit Windrädern eingekreist ist“, sagte der Bürgermeister. An bestimmten ausgewählten Stellen könne sich der Bürgermeister jedoch auch im Hinblick auf die Pachteinnahmen und die Gewerbesteuer Windräder vorstellen. Dominik Böhlein von der Energievision Franken stellte, wie zuvor bereits in den Gemeinden des Rodachtals (wir berichteten bereits mehrfach ausführlich), das Klimaschutzkonzept des Oberen Rodachtals vor. „Die Windkraft ist in einer Gemeinde allein nicht händelbar“, sagte der Büroleiter speziell im Hinblick auf die benötigte Leitung zur Einspeisung ins Netz. Um dies wirtschaftlich zu gestalten habe man neben den Gemeinden Nordhalben, Steinwiesen und Wallenfels nunmehr auch die Gemeinde Tschirn und Wilhelmsthal in die Überlegungen einbezogen. Bis dato waren aufgrund des ringsumlaufenden Landschaftsschutzgebietes Windanlagen kaum machbar, nunmehr gelte dies nicht mehr als grundsätzliches Ausschlusskriterium. Von Birnbaum bis Tschirn biete sich über Hubertushöhe eine große Fläche, welche für die Windkraft geeignet sei. In Tschirn käme als zweite Fläche der Höhenzug in Richtung Brennersgrün in Frage. „Einzelanlagen sind nicht mehr gefragt, deshalb sollten mindestens drei Anlagen zusammen stehen“, so Böhlein. Die Bürger hätten die Möglichkeit vor Ort zu investieren und damit eine Wertschöpfung zu erzielen. Er warf vor der Diskussionsrunde die Frage in den Raum: Macht Windkraft für Tschirn Sinn? Zweiter Bürgermeister Josef Rosenbaum schlug vor die Bürger zu befragen und generell über die Windkraft abstimmen zu lassen. Gemeinderat Günter Böhnlein sah zunächst eine massive Landschaftsbeeinträchtigung in den gigantischen Anlagen. Man werde jedoch nicht darum kommen etwa zu tun, sonst, so befürchtet man, werden andere Investoren kommen und die Standorte angehen, sagte Böhnlein. Gemeinderat Roland Hofmann sah den ökologischen Aspekt und forderte aktiv zu werden und vernünftige Standorte voranzutreiben. Auf die Frage, wie viel Eigenkapital man beisteuern müsse, meinte Dominik Böhlein, dass bei 25 bis 30 Prozent gute Renditen zu erzielen seien. Er verwies auch darauf, dass ein Großteil der Flächen im Bereich der Staatsforste liege und man bereits eine „Grundreservierung“ vorgenommen habe. Bezüglich der Gewerbesteuereinnahmen auf dem gemeindefreien Gebiet meinte der Bürgermeister, dass er bereits mit seinen Kollegen Gerhard Wunder aus Steinwiesen gesprochen habe, und dies zwischen Steinwiesen und Tschirn aufgeteilt werden könnte. Nach dieser ersten Informationsveranstaltung wurde die Verwaltung beauftragt die Befragung der Bürger vorzubereiten.

 

Nachdem der Anbau von Mario Rosenbaum in der Windleite die gemeindlichen Belange nicht berührt, wurde der Bauantrag zur Wohnhauserweiterung einstimmig angenommen.

Neu kalkuliert wurden die Kosten für den neuen Bürger- bzw. Kindergartenbus. Man wird Vereinen den Bus zum Preis von 28 Cent pro Kilometer einschließlich des Kraftstoffs anbieten. Der neue Bus soll Anfang November ausgeliefert werden.

Bei drei Gegenstimmen wurde der Neuanschaffung eines Salzstreuers für den Minitraktor stattgegeben. Die Kosten belaufen sich bei einem örtlichen Unternehmer auf 920 Euro.

Die Klage der Anlieger wegen der Wiederherstellung beim Waldweg wurde vom Gericht abgewiesen. Hauptsächlich sei die mangelnde Verkehrssicherheit ausschlaggebend gewesen, informierte der Bürgermeister

Für den neuen BOS- Funkmast ist eine neue Stromzuleitung notwendig. Die E.ON wird diese von der Trafostation in der Ortsmitte zum Mast verlegen. In diesem Zuge wird der Gehweg komplett neu asphaltiert, dadurch hat die Gemeinde noch einen kleinen Vorteil.