Freddy Schütz ist ein Urgestein in Sachen Slalom

„Ich kann mich noch gut an den ersten Rundkurs auf dem Parkplatz erinnern, das Fahrerlager war damals eine Wiese unterhalb des Platzes, welche durch den Regen stark in Mitleidenschaft gezogen wurden“. Die Autos mussten damals mit einem Traktor aus dem Matsch geschleppt werden, sagte der heute 64- jährige. In den Anfangsjahren war Schütz mit einem Porsche unterwegs, später stieg er auf einen Opel Kadett um, mit dem Fahrzeugtype er noch heute unterwegs ist. Auch wenn sich die Anzahl der jährlichen Slalomstarts von rund 30 auf etwa 20 reduziert hat, so hat der Herr im gesetzten Alter immer noch Spaß an dem Hobby. Hinzu kommen noch drei oder vier ausgewählte Bergrennen, so dass der Sommer immer voll ausgebucht ist. Zwischenzeitlich gibt es aber auch Arbeiten am Fahrzeug. „Da geht auch beim Kadett, der das beste Fahrzeug für den Slalom ist, auch mal was kaputt und muss gerichtet werden“. Als Kraftfahrzeugmechanikermeister kann er alles in seiner eigenen Werkstatt richten und muss „nur“ die entsprechenden Teile kaufen. „Trotz der aufwändigen Eigenleistung ist der Motorsport ein teures Hobby“, sagte er. Am Wochenende geht’s dann immer mit dem Wohnmobil (mit dem Rennfahrzeug auf dem Anhänger), der Frau und den beiden Dackeln raus. „Früher war ich viel ehrgeiziger und verbissener, das hat sich im laufe der Jahre doch geändert“, sagte er vor dem Start. „Die Kämpferzeit ist vorbei: Wenn ich nicht gewinne, hat es trotzdem Spaß gemacht“. Früher hat er auch die Pokale gesammelt, heute verschenkt er diese an die Nachbarkinder, welche immer eine große Freude haben, wenn er mit „Trophäen“ nach Hause kommt. Zu Nordhalben hat er schon immer eine gute Verbindung. „Hier passt das Umfeld und auch die Verantwortlichen des Vereins sind und waren schon immer dufte Kerle“. Zwei Sachen machen ihm in Bezug auf Nordhalben besonders Stolz: Zum einen durfte er vor einigen Jahren mitwirken, als der Parcours umgebaut und die Straße zwischen Nordwaldhalle und Parkplatz mit eingebunden wurde. Einen Vorteil im „Stecken des Rundkurses“ sieht er für sich dabei allerdings nicht. Weiterhin hält der Münchberger, der seit Jahren für den AC Waldershof startet, seit 2006 den Streckenrekord. Im vergangenen Jahr konnte er bei Regen die Gesamtwertung gewinnen, in diesem Jahr landete er nach einem Pylonenfehler auf den 3. Platz. Der vorbildliche Sportler, der auch schon mal jungen Kollegen einen Typ gibt, nennt die Entwicklung der Fahrzeuge als das entscheidende Kriterium, um „oben mitzuspielen“. „Es ist wie in der Formel I, wenn das Fahrzeug hinterher ist, kann man keine guten Platzierungen einfahren“. Man muss deshalb ständig auf dem Laufenden sein, um Konkurrenzfähig zu sein, wobei die Reifen einen wesentlichen Faktor bilden. „Führer waren wir mit Profilen für Straßenzulassung unterwegs, heute fährt man Slicks“.

Pech hatte in diese Jahr der amtierende Kreis- und Clubmeister Michael Wunder, der sich gute Chancen im Heimrennen ausgerechnet hatte. Als der Vorsitzende des MSC Alexander Stey seinen Audi 50 an den Start fuhr, riss die Antriebswelle, was schon vor dem Start für beide das Aus bedeutete.

Bei besten äußeren Bedingungen waren zur Veranstaltung, die in den Händen des Sportwarts Mario Ströhlein lag, wieder zahlreiche Zuschauer gekommen. Auch die Starterzahl lag mit über 100 Teilnehmern auf Rekordniveau.

Gesamtsieger wurde Timo Weiß vom AC Schweinfurt, während sich Ralf Zinsmeister die Gruppe F sicherte. Christian Löhrlein gewann beim Stausee-Automobilslalom des MSC Nordhalben die Gruppe G. Bester Dame wurde wie im Vorjahr Ramona Schrüfer sowie bester Gleichmäßigkeitsfahrer Oldtimer Mirko Köstner vom heimischen MSC. Die Trophäe als bester Junior konnte Mario Zeitler in Empfang nehmen, beste Mannschaft wurde der 1. Nürnberger AC. mw

Die Ergebnisse:

Gesamtwertung:

1. Timo Weiß. AC Schweinfurt, Peugeot 205 GTI, 2. Günter Fertig, MSC Rhön, Opel Kadett, 3. Freddy Schütz, AC Waldershof, Opel Kadett C, 4. Thorsten Ehm, AMC Zeil, Ford Escort, 5. Helmut Weikert, AC Höchstadt, BMW 316.

Gruppe H:

1. Timo Weiß. AC Schweinfurt, Peugeot 205 GTI, 2. Günter Fertig, MSC Rhön, Opel Kadett, 3. Freddy Schütz, AC Waldershof, Opel Kadett C, 4. Thorsten Ehm, AMC Zeil, Ford Escort, 5. Helmut Weikert, AC Höchstadt, BMW 316.

Gruppe F:

1. Ralph Zinsmeister, AC Schweinfurt, BMW 318 is, 2. Daniel Zeitler, MSC Sparneck, BMW 318 is, 3. Pascal Friedel, AMC Zeil, VW Golf, 4. Heinz Neumeier, MSC Wiesau, Mazda MX5, 5. Markus Klier, Porsche 068 CS.

Gruppe G:

1. Christian Löhrlein, MSC Scheßlitz, Audi S3, 2. Michael Bauerschmitt, PSC Bamberg, Porsche 997 GT3, 3. Mario Wondra, AC Schweinfurt, BMW M3, 4. Klaus Barth, 1. MSC Scheßlitz, BMW 318 is, 5. Bernd Schrüfer, AC Bamberg, Peugeot 206.

Damenpokal:

1. Ramona Schrüfer, AC Bamberg, Peugeot 206 GTI, 2. Andrea Halbauer, MSC Wiesau, VW Golf, 3. Inge Scherzer, MSC Pegnitz, BMW M3, 4. Claudia Ludwig, AC Stein, Peugeot 205, 5. Gabriele Konstanty, AC Stein, Peugeot 205.

Gleichmäßigkeit Oldtimer:

1. Mirko Köstner, MSC Nordhalben, Opel Kadett GSI, 2. Claus Wirth, MSC Münchberg, Ford Fiesta, 3. Klaus Schlesak, MSC Bayreuth, Porsche 944, 4. Wolfgang Leitloff, MSC Münchberg, Ford Fiesta, 5. Hansi Walter, MSC Bayreuth, Opel Ascona.

 

2011 - Slalom II (29.05.11)

Freddy Schütz ist einer der ältesten und erfahrensten Slalomfahrer der Region. Foto: Michael Wunder

2011 - Slalom III (29.05.11)

Mirko Köstner schwenkte den ganzen Tag die Startflagge. In der letzten Disziplin, dem Gleichmäßigkeitsfahren mit Oldtimern konnte er den einzigen Potestplatz des MSC Nordhalben erreichen und kam auf dem 1. Platz. Foto: Michael Wunder

2011 - Slalom VIII (29.05.11)

Der Sportleiter und Organisator der Slalom Veranstaltung Mario Ströhlein mit seinen Audi 50 beim Heimrennen. Foto: Michael Wunder

 

Weitere Motorsportveranstaltungen:

Bereits am kommenden Pfingstmontag findet auf dem Großparkplatz der Kart- Slalom statt. Mit den neuen Karts gehen auch wieder einige Jugendliche des MSC Nordhalben an den Start. Am Samstag, dem 25. Juni findet der ADAC Junior Slalom Challenger in Nordhalben statt. mw