Thomas Hofmann rückt in den Gemeinderat in Tschirn nach

Wie der Bürgermeister Peter Klinger in der jüngsten Gemeinderatssitzung sagte, müsse der Bauhof oder der Wasserwart dabei die entsprechenden Vorarbeiten leisten und feststellen, welche Schieber zu welchen Grundstücken gehören. Der Gemeinderat zeigte sich damit einverstanden. Peter Hofmann kritisierte dabei die Vorgehensweise bei einem kürzlich geschehenen Rohrbruch. Er stellte fest, dass der Wasserwart überfordert war und man sich um eine andere Lösung bemühen muss. Eingangs der kurzen Sitzung stimmte man dem Rücktrittsgesuch der Gemeinderätin Claudia Förtsch einstimmig zu. Diese hatte gebeten in der „Halbzeit“ der Wahlperiode nach jetzt drei Jahren aus gesundheitlichen Gründen vom Amt entbunden zu werden. Als Listennachfolger der CSU wurde Thomas Hofmann, der auch als stellvertretendes Mitglied des Rechnungsprüfungsausschusses fungieren soll, von Bürgermeister Peter Klinger vereidigt. Zweiter Bürgermeister und CSU-Sprecher Josef Rosenbaum dankte Claudia Förtsch für deren Wirken um die Gemeinde Tschirn. Der Bedarfsplan für den Kindergarten in Teuschnitz wurde fortgeschrieben und für das Kindergartenjahr 2011/12 ein Bedarf von 13 Kindergartenplätzen angemeldet. Weiterhin befasste man sich im Zuge des Feuerwehrgerätehausanbaus mit einer Solaranlage auf der Dachfläche. Hier stellte der Kommandant Harald Schnappauf, der die Planung gemacht hatte, die Möglichkeiten vor. Es sollte eine grundsätzliche Entscheidung getroffen werden, ob man bereit sei eine derartige Anlage zu installieren. Wenn ja müsse man in einem weiteren Schritt die genauen Kosten und die Wirtschaftlichkeit der Anlage ermitteln. Gemeinderat Peter Hofmann warf ein, dass die „Einspreisevergütung“ zum 30. Juni nach unten gesenkt werde und einiges ungewiss erscheint. Grundsätzlich zeigte man sich jedoch offen für das Thema und wolle dies vorantreiben. Günter Böhnlein wollte die Maßnahme auch auf das Schuldach ergänzt haben. Eine heftige Diskussion brachte der Punkt BOS Digitalfunk, der auf Wunsch des Bürgermeisters noch auf die Tagesordnung gesetzt wurde. Hier sagte Klinger, dass man nochmals überlegen sollte, ob im Zuge der Umstellung des Behördenfunks nicht auch der private Mobilfunkempfang verbessert werden sollte. „Die Kette bei einem Notruf beginne meist beim Handy“, sagte er im Hinblick auf die vielen Stellen mit schlechtem Empfang. Die Anwohner hätten sicherlich Verständnis, zumal der neue Mast rund 160 Meter in Richtung Brennersgrün verschoben wurde. Peter Hofmann meinte, man könne zwar den Wunsch äußern, habe aber keinen Einfluss, weil dies der Mobilfunkanbieter mit dem Eigentümer regeln müsse. Roland Hofmann bemängelte, dass immer im Nachhinein nachgehakt werde und man aufgrund der schlechten Vorbereitung immer hinterherhinke. Neue Gegebenheiten sahen Josef Rosenbaum und Stefan Hofmann und baten deshalb die Gemeinde als „Vermittler“ aufzutreten. Laut wurde es im Sitzungssaal erstmals, als der Bürgermeister das Thema Windkraftanlagen ansprach. Er wolle mit der Energievision Franken die Möglichkeiten in einer Informationsveranstaltung vorstellen, sagte er. Roland Hofmann forderte umgehend Vorinformationen für den Gemeinderat zu dieser Thematik. Wie der Bürgermeister sagte, gebe es in Tschirn drei mögliche Standorte erstens in Richtung Nurner Straße, zweitens die Wacht und drittens am Totenkopf im Staatsforst. Peter Hofmann bemängelte, dass man die Chance durch nichts tun bereits einmal verstreichen lassen habe. Ein ehemalige Tschirner Bürger, der vor einiger Zeit eine Anfrage stellte habe bis heute keine Antwort von der Gemeinde erhalten und mittlerweile eine Anlage in Nordrhein-Westfalen laufen. „Wir gehen immer der Zeit hinterher“. Bürgermeister Peter Klinger verwies neben der Gewerbesteuer, welche nicht sehr verlässlich sei auf die lukrativen Pachteinnahmen. Als Termin für die Infoveranstaltung wurde der 14. Juni von der Energievision vorgeschlagen. Wegen einer Rechnung und einer Mahnung an den SSV Tschirn gerieten Gemeinderat Peter Hofmann und Bürgermeister Peter Klinger aneinander. Auslöser war der Bürgerbus, der dem Verein in Rechnung gestellt wurde. Peter Hofmann bemängelt das Abrechnungsverfahren, wonach Kilometerpauschalen bezahlt werden sollen. In der Vereinbarung – welche nur von beiden Seiten zu lösen sei – sei nur der Spritpreis genannt argumentierte er.

„Senkt eure Stimmen ich mach das Geschreie nicht mehr mit“ rief Gemeinderat Christian Alber in die Runde. Der Bürgermeister wie auch die Gemeinderäte Günter Böhnlein und Stefan Hofmann wollten eine Gleichberechtigung mit den anderen Vereinen. „Es kann nicht sein, dass alle zahlen und ein Verein sich ausschließt, hier müsse das „Mehrheitsprinzip“ zum tragen kommen argumentierte man dagegen. „Ein Fehler ist dann ein Fehler wenn er nicht revidiert wird“, sagte Stefan Hofmann auf die Vorwürfe gegen den Bürgermeister. mw

Zitate:

„Wir gehen immer der Zeit hinterher“ – Gemeinderat Peter Hofmann

„Senkt eure Stimmen ich mach das Geschreie nicht mehr mit“ – Gemeinderat Christian Alber

„Wenn der SSV nicht fahren will, muss er den Bus nicht nehmen“ – Bürgermeister Peter Klinger

„Ein Fehler ist dann ein Fehler wenn er nicht revidiert wird“ – Gemeinderat Stefan Hofmann

2011 - Vereidigung Thomas Hofmann II (23.05.11)

Der neue Gemeinderat Thomas Hofmann bei der Vereidigung. Foto: Michael Wunder