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Effelter ist auf dem Besten Weg erstes Bio Energiedorf in Bayern zu werden

von unserem Mitarbeiter Michael Wunder Effelter: In Effelter geht es mit dem Projekt "Bioenergiedorf" in riesen Schritten vorwärts. Nach der Vorstellung des Projekt im Rahmen der "Energievision Frankenwald" (wir berichteten am 11.06.07) und einer Besichtigung in Naila steigt man nunmehr in die konkreten Planungen ein. Beim jüngsten Treffen der interessierten Bürger wurden auch bereits die verschiedenen Arbeitskreise gegründet und Absichtserklärungen unterzeichnet. Der Geschäftsführer der Kreisgruppe Hof des Bundes Naturschutz Wolfgang Degelmann der bisher die Federführung hatte, sagte, dass man am Ziel das erste Bioenergiedorf in Bayern zu werden weiterhin festhalte und deshalb einen strafen Zeitplan einhalte. Innerhalb der letzten vier Wochen wurde eine Befragung der Bürger durchgeführt, wonach sich bisher rund 72 Prozent bereit erklärten am geplanten Nahwärmenetz anzuschließen. Gleichzeitig sind 37 Bürger bereit bei den Planungen mitzuwirken und weitere 21 Personen würden Restholz für Hackschnitzel als Brennstoff liefern. In der Menge macht dies nach den angegebenen Zahlen rund 660 Raummeter aus, was einer Menge von rund 1200 Schüttraummetern entspricht. Ermittelt wurde auch der Heizbedarf, welcher für den gesamten Ort rund 2,2 Millionen kWh beträgt, hierfür wiederum werden rund 2000 Schüttraummeter benötigt. Mit rund zwei Drittel der benötigten Heizmenge vor Ort habe man eine ausgezeichnete Ausgangslage, sagte Degelmann. Nach einer Kostenschätzung legte er auch zwei Varianten für die anfallenden Investitionskosten vor. Dabei wird das Nahwärmenetz die meisten Kosten verursachen. Die Kosten könnten im günstigsten Fall bei rund 300000 Euro, im äußersten Fall bei 530000 Euro liegen. Einen wesentlich geringeren Betrag machen die Hausanschlüsse aus, hier könne man je nach System mit einer Differenz von etwa 30000 Euro rechnen. Das Heizwerk selbst sei mit 265000 Euro veranschlagt und dürfe wie die Planungskosten bei beiden Varianten etwa gleich sein. Ein großes Fragezeichen stehe auch noch hinter den zu erwarteten Zuschüssen, welche nach "Standardförderung" bei 100000 Euro liegen, aber bei einer "Höchstförderung" auch 220000 Euro betragen können. Dementsprechend könne noch kein endgültiger Preis für die kWh genannt werden, dieser werde sich aber zwischen vier und sechs Cent bewegen. Auch den bereits genannten einmaligen Anschlusspreis von 7000 Euro werde man halten können, versprach Degelmann. Um möglichst genaue Zahlen zu bekommen wurden sechs Arbeitsgruppen ins Leben gerufen. Dabei werden sich die Mitglieder um das Nahwärmenetz, die Betreibergesellschaft, die Holzbeschaffung und Lagerung, das Heizwerk, die Haustechnik und die Finanzplanung kümmern. Gleichzeitig wurde zur Unterstützung ein Planungsbüro beauftragt, um in enger Zusammenarbeit mit den Arbeitsgruppen die genauen Kosten zu ermitteln. Die Anschlusswilligen erklärten sich bereit hierfür als "Risikokapital" von 100 Euro im Vorfeld zu investieren. Der Zeitplan sieht nach dem Etablieren der Planungsgruppen in zwei Monaten eine Präsentation ihrer Arbeit vor. Dort sollen dann auch konkrete Preise genannt und die Betreibergesellschaft gegründet werden. Wie Degelmann sagte, wolle man in Effelter ein Projekt aus, mit und für das Dorf machen und sei deshalb auf jeden einzelnen angewiesen. Zusammen könne man Beweisen, dass Energie aus Biomasse billiger ist als Öl. Unter optimalen Bedingungen werde im Herbst des nächsten Jahres Effelter als erstes Bio Energiedorf in Bayern ans Netz gehen. mw