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Am Samstag ist Friedenswallfahrt in Neuengrün

Neuengrün: Domkapitular Norbert Jung wird in diesem Jahr die Festpredigt bei der Friedenswallfahrt in Neuengrün übernehmen.

Im vergangenen Jahr war Erzbischof Ludwig Schick als Prediger und Ehrengast im Runddorf Neuengrün. Die Vorbereitungen auf die mittlerweile 77. Friedenswallfahrt laufen auf Hochtouren. Auch heuer verzichtet man auf Wunsch der Soldatenkameradschaften auf die Wallfahrt zum Friedenskreuz oberhalb des Dorfes und wird die Eucharistiefeier auf dem Kirchenvorplatz durchführen. Es sich wieder die örtliche Gemeinschaft, welche das Geschehen in Neuengrün organisiert, und die beiden Seelsorgebereiche Kronach und Teuschnitz verantwortlich.

Die Friedenswallfahrt weist eine lange Geschichte auf, die bereits 1946 mit der ersten Heimkehrerwallfahrt begann. Gläubige aus Neuengrün und aus den Nachbargemeinden, Überlebende des Weltkrieges, verzweifelte Angehörige von Vermissten und Gefallenen und zahlreiche Menschen, die für den Frieden dankbar waren, sind nach Neuengrün gepilgert, um für den Frieden zu beten. Bereits ein Jahr später wurde das erste Friedenskreuz aus Holz auf der Anhöhe errichtet. Im Jahr 1949 fanden die Weihe der Friedensstandarte und die erste Lichterprozession statt. Hauptredner war damals der aus Steinwiesen stammende Dr. Josef Müller (Ochsensepp) der zu dieser Zeit Justizminister und stellvertretender Bayerischer Ministerpräsident war. Andreas Bauer hatte nicht nur die Heimkehrerwallfahrt, wie sie bis Ende der 60er Jahre hieß ins Leben gerufen, sondern auch ein Legendenspiel geschrieben. Dieses wurde seitdem alle fünf Jahre aufgeführt und musste vor zwei Jahren wegen Corona erstmals abgesagt werden. Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg sei von den Kriegsheimkehrer, aus Dankbarkeit ihrer Rückkehr beschlossen worden, jährlich eine Wallfahrt nach Neuengrün durchzuführen. Tausende waren noch in Gefangenschaft. Im Jahr 1946 fand die erste Heimkehrerwallfahrt statt, bei der Prälat Georg Werthmann, ehemaliger Militärpfarrer und Stadtpfarrer von Kronach, sprach. Er wurde später Generalvikar der Bundeswehr. In den ersten Jahren waren Politiker die Festredner. 1948 sprach Kultusminister Dr. Alois Hundhammer. Mehrmals war Justizminister und stellvertretender Ministerpräsident Dr. Josef Müller (Ochsensepp) in Neuengrün. 1952 war der CSU, Bundestagsabgeordneter Dr. Franz-Josef Strauß, der Festredner. Das Anliegen ist immer noch und immer wieder aktuell.

Vor 27 Jahren, zur 50. Friedenswallfahrt wurde eine neue Standarte angeschafft, die vom akademischen Bildhauer Heinrich Schreiber entworfen wurde. Sie wurde 1999 in Rom von Papst Johannes Paul II gesegnet. Der Heilige Vater bat damals dem früheren Dekantsratsvorsitzenden Heinz Hausmann weiterhin für den Frieden in der Welt zu beten und die Wallfahrt durchzuführen. Nach zwei Jahren Coronabedingter Pausen der Betstunden werden diese heuer wieder durchgeführt. Die erste Betstunde findet nach der Abholung der Wallfahrer am Ortsrand (18.30 Uhr) und der Begrüßung durch Pfarrer Jan Poja statt. Die Eucharistiefeier am Kirchvorplatz beginnt um 21 Uhr, anschließend erfolgt die Übergabe der Friedensstandarte. Gleichzeitig wird ein Versprechen abgegeben, dass dort jeden Monat eine Betstunde stattfindet. Musikalisch wird die Friedenswallfahrt von einem Musikverein aus dem Seelsorgebereich Frankenwald mitgestaltet. Man erwartet auch heuer wieder viele Wallfahrer aus dem gesamten Frankenwald. Viele von ihnen kommen seit Jahrzehnten nach Neuengrün, um für den Frieden in der Welt zu beten. Zum Gelingen der Friedenswallfahrt werden auch Pfarrgemeinderatsvorsitzende Silvia Welscher und Mesner Ludwig Dietz, zwei Bürger die vor Ort großen Einsatz zeigen, beitragen.

2021 - Friedenswallfahrt Neuengrün IV (04.09.21)

Das Gnadenbild von Neuengrün wird auch heuer nicht zum Friedenskreuz getragen, sondern vor dem Gotteshaus aufgestellt. Nach einer mündlichen Überlieferung soll es unmittelbar in der Zeit der Reformation von einem ungekannten Meister geschaffen worden sein. Foto: Archiv Michael Wunder

2021 - Friedenswallfahrt Neuengrün VI (04.09.21)

Auch, wenn wieder keine Lichterprozession zum Friedenskreuz stattfinden kann, werden mehrere Geistliche nach Neuengrün kommen. Foto: Archiv Michael Wunder