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Viele Fragen bei der Bürgerversammlung in Wallenfels

Wallenfels: Die Stadt Wallenfels stellte bei der Bürgerversammlung die Umgestaltung des Marktplatzes vor.

Der Planer vom Büro SRAP ging besonders auf das Bürgerhaus, mit der „Wallenden Fassade“ aus Holz vor. In der ausführlichen Diskussion mit verschiedenen Wortmeldungen, wurde an die Folgekosten erinnert. Auch gab es den Wunsch im dortigen Bereich mit Schiefer zu arbeiten. Bürgermeister Jens Korn (CSU) sagte, dass man die Anregungen in die Planungen aufnehmen wird.

Der Bürgermeister informierte, dass im vergangenen Jahr die Zuzüge mehr als die Wegzüge waren. Der Sterbeüberschuss sei extrem, dabei spiele natürlich das Altenheim eine gewisse Sonderstellung. Zum Ende des vergangenen Jahres hatte die Flößerstadt 2657 Einwohner. Realistisch betrachtet wird sich dieser Trend fortsetzen und man wird nach Vorausberechnungen in den nächsten gut zehn Jahren weitere 300 Einwohner verlieren. Trotz Investitionen von 16,6 Millionen wurden in den vergangenen sechs Jahren die Schulden um rund einer Million zurückgefahren. Erstmals seit vielen Jahren bewege man sich mit der Verschuldung unter sechs Millionen Euro. Dies sei nur möglich gewesen, weil sich die Gewerbesteuereinnahmen gut entwickelten. Im Schnitt hatte man in den vergangenen sechs Jahren rund 850.000 Euro pro Jahr erhalten. Das war einiges mehr als im Vergleich der Vorjahre. Insgesamt hat man 636 Arbeitsplätze am Ort, sagte Jens Korn. Weiterhin hat man vom Freistaat in den vergangenen sechs Jahren rund 2,7 Millionen an Stabilisierungshilfen erhalten. Dank all dieser Umstände und der niedrigen Zinsen konnten auch die Schuldzinsen von einst 350.000 Euro auf jetzt 140.000 Euro gesenkt werden. Die Sanierung der Gemeindeverbindungsstraße Hammer nach Dörnach sei überschaubar gewesen, hat aber trotzdem 200.000 Euro gekostet. Als großen Brocken wurde die Gemeindeverbindungsstraße von Schnappenhammer in Richtung Wolfergrün ausgebaut. Von den 2,4 Millionen Baukosten konnten 2,1 Million an Zuschüssen generiert werden. Die erste Straße in Wallenfels, welche zur Sanierung ansteht wird die Straße am Fallenholz sein. Der Landkreis wird in den nächsten zwei Jahren die KC 31 von Wallenfels in Richtung Geuser sanieren. Die vier Kilometer lange Strecke, welche rund vier Millionen kosten wird, wird eine große Herausforderung werden, sagte der Bürgermeister. In das Breitbandnetz habe man bei einer 90-prozentigen Förderung rund eine Million investiert. Die Feuersicherheit müsse gewährt werden, dort habe man verschiedene Schwerpunkte gesetzt. Die Baugenehmigung für das neue Feuerwehrhaus in der Stadt sei mittlerweile eingetroffen. Die 2,5 Millionen teure Maßnahme wird mit rund zehn Prozent bezuschusst, deshalb muss die Stadt über zwei Millionen an Eigenmittel aufbringen. Beginn der Maßnahme ist im kommenden Jahr. Schnell angehen will man auch die Umwandlung der ehemaligen Schmidtbank in ein Ärztehaus. In den nächsten Tagen werde der Arztsitz des Hausarztes Dr. Staffelt eingezogen. Man sei deshalb bemüht einen jungen Arzt die Möglichkeit zur Niederlassung zu geben. Um die Flößerei auch in Trockenzeiten zu gewährleisten soll eine Wasserrückhaltemöglichkeit geschaffen werden. Derzeit laufe eine Machbarkeitsstudie mit Schwerpunkt Hochwasserfreilegung. Kurzfristig will man zwei Floßteiche nutzen, wobei aber noch viele Hürden genommen werden müssen. Rudi Zeuß erkundigte sich nach dem Stand beim Gewerbegebiet Leugnitztal. Die Fläche wurde erworben, der Interessent hat festgestellt, dass dieses Projekt nicht zu realisieren ist, sagte der Bürgermeister. Die erworbene Fläche von 6.000 Quadratmeter ist Hochwasserfrei und kann auch für künftige Projekte genutzt werden. Rosi Wilde fragte, ob es nicht möglich wäre, im dortigen Bereich ein Neubaugebiet auszuweisen, um jungen Leute am Ort zu halten. Der Bürgermeister meinte, dass dafür die Stadtmitte besser geeignet wäre. Gabi Müller bemängelte den schlechten Zustand der Gehwege, vor allem im Bereich des Altenheimes seien diese sehr schlecht. Horst Hofmann erkundigte sich wegen der Maßnahme Turnhalle. Dort werde laut Bürgermeister ein Aufzug angebaut, für die Turnhalle gibt es eine Planung, für das Schwimmbad bisher leider keine konkreten umsetzbaren Ideen. Jürgen Schlee war von den zahlreichen Themen beeindruckt, befremdlich bezeichnete er, dass kritische Stimmen ausgeschlossen werden. Das Gebäude am Marktplatz sei wertlos, viele Bürger können nicht verstehen dass dort so viel Geld investiert werde. Das Haus könne ebenso gut abgerissen werden. Es wird jetzt keine Vollbremsung geben, der Stadtrat wird die vorhandene Planung nicht umwerfen, meinte der Bürgermeister. Waltraud Schmittnägel hätte es gerne gesehen, wenn das Ärztehaus dem umstrittenen Haus Marktplatz 4 vorgezogen würde. Wolfgang Köhlmann kritisierte den Kummerkasten auf der Internetseite, der seiner Meinung nach nicht professionell geführt wird.

2018 - Wallenfels Leugnitztal III (23.04.18)

Das Gewerbegebiet Leugnitztal war Diskussionspunkt bei der Bürgerversammlung in Wallenfels. Foto: Michael Wunder