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Schon wieder Probleme mit den Wildschweinen

Nordhalben: Kaum ist der Hochsommer vorbei, wüten die Wildschweine schon wieder in den Gärten. Die Tiere machen den Anwohnern von in der Nähe des Waldes liegenden Gärten wieder schwer zu schaffen.

Michael Friedrich aus der Amlichstraße in Nordhalben bezeichnet es als Wahnsinn, wie das Schwarzwild bei ihm im Garten zu Werke ging. „Ich lebe seit meiner Kindheit hier, solche massive Probleme gab es aber bisher noch nie“, sagte er. Früher habe es auch gelegentlich Rehe im Garten oder den benachbarten Grundstücken gegeben, diese laufen mittlerweile auf der oben angrenzenden Straße rum. Und im Garten treiben derweilen die Wildschweine ihr Unwesen. Das alles geschieht am Morgen oder am Abend, die Tiere warten nicht mehr bis es Nacht ist, zeigt Friedrich auf die Stelle, wo kürzlich ein ganzes Rudel mit rund 15 Wildschweinen durchgezogen ist. Seine Frau Jutta hat die Schwarzkittel auch vom Balkon aus fotografiert. Diese spricht von Angst, wenn sie morgens aus dem Haus geht und wie kürzlich geschehen sieben Jungtiere den Weg kreuzen. Michael Friedrich weiß, dass es schwierig ist was zu erreichen. Er will aber dennoch nicht aufgeben. Weil der anschließende Wald Kommunal- beziehungsweise Privatwald ist, habe der Forstbetrieb auch keine Handhabe, meinte Friedrich. Er vermutet, dass im dortigen Bereich, die betroffenen Flächen liegen im Jagdbogen Nordhalben Nord, einfach zu wenig gejagt wird. Seine Rasenfläche sei mittlerweile so stark in Mitleidenschaft gezogen, dass ein herrichten von Hand, wie bisher immer geschehen, nicht mehr möglich ist. „Ich muss es jetzt einfach lassen wie es ist“, meint er mit einer gewissen Resignation. Er findet es auch als Ungleichbehandlung, dass die Landwirte für Schäden einen finanziellen Ausgleich bekommen, während die Gartenbesitzer im „befriedeten Bezirk“ in die Röhre gucken. Von der unteren Jagdbehörde im Landratsamt fühlt er sich nicht ernst genommen. Dabei gibt es die Probleme in vielen der genannten Bereiche schon seit Jahren. Nur so früh wie heuer waren die Wildschweine noch nie da gewesen, fügt er hinzu. In den letzten Jahren waren die Schweine meist erste Ende Oktober Anfang November aufgetaucht, heuer bereits einen Monat früher, gibt er zu bedenken. Er schließt auch seinen Apfelbaum als „Lockobjekt“ aus. Gerade in diesen Bereich ist der Rasen noch halbwegs normal. Die Schweine seien auch nicht, wie von manchen Fachleuten gesagt, auf die herunterfallenden Äpfel scharf, meinte Friedrich. Er berichtet weiter, dass er auch schon einige auf dem Markt käuflichen Mittel eingesetzt hat, um so den Wild Herr zu werden. Dies habe auch alles nicht gefruchtet. Die einzige wirklich sinnvolle Möglichkeit sieht er in der Errichtung eines Wildzaunes. „So ein Zaun sieht zwar hässlich aus, wird aber irgendwann die einzige Alternative sein, meinte Friedrich.

2018 - Wildschweinschaden II (06.10.18)

Im Garten der Familie Friedrich haben die Wildschweine gewütet und den ganzen Rasen umgepflügt. Foto: Michael Wunder

Wildschwein

Die Schweine sind derzeit wieder rund um Nordhalben aktiv. Foto: Michael Wunder