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Die Frankenwaldgruppe ist wieder auf Kurs

Haßlach: Neben dem Wasser aus dem Hahn fließt auch das Geld aus dem Staatshaushalt. Rundum zufrieden zeigten sich die Bürger aus Haßlach deshalb bei einer Informationsveranstaltung des Wasserversorgers Frankenwaldgruppe (FWG) im örtlichen Schützenhaus.

Der Verbandsvorsitzende Jürgen Baumgärtner legte entsprechende Zahlen zur Modernisierung der Frankenwaldgruppe vor. Damit wolle er sein Versprechen welches er bei der Übernahme des Verbandes gemacht hat, einlösen. Er erinnerte, dass im Dezember 2015 ein Investitionsstau von 65 Millionen vorgefunden wurde und pro Haushalt alleine Kosten für das Wasser in Höhe von 20.300 Euro pro Haushalt prognostiziert wurde. Zwischenzeitlich wurden die gesetzlichen Rahmenbedingungen angepasst, eine Härtefallregelung eingeführt und so konnten 38,5 Millionen staatliche Förderung an Land gezogen werden. Anhand von nur wenigen Folien erläuterte Baumgärtner die derzeitige Finanzsituation, wonach in Haßlach nach jetzigem Stand von einer Belastung von 4343 Euro pro Haushalt auszugehen ist. Dafür gebe es mehrere Möglichkeiten um den ungedeckten Bedarf zu decken. Die einfachste Lösung, die aber dem Bürger am schlimmsten Treffen würde, ist es diesen Betrag durch einen Verbesserungsbeitrag in einer Summe zu verlangen. Weiterhin wäre die Umlage auf dem Wasserpreis, der dann von 2,95 Euro auf 4,86 Euro ansteigen würde, möglich. Als dritte und favorisierte Lösung käme eine Erhöhung der Grundgebühr in Frage. Dabei müssten die Abnehmer dann statt der bisherigen Grundgebühr von 108 Euro jährlich 281.75 Euro zahlen. Diese Differenz könnte noch um etwa die Hälfte reduziert werden, wenn sich die angeschlossenen Kommunen mit sechs Millionen Euro beteiligen würden. „Für die Kommunen sei man anfangs von zwölf Millionen Eigenanteil ausgegangen, wenn man sich jetzt mit 50 Prozent einbringt, wäre das eine enorme Entlastung für die Bürger“, meinte Baumgärtner. Wir wären dann bei einer Erhöhung der jährlichen Grundgebühr von weniger als 100 Euro bei den Abnehmern in Haßlach und Rappoltengrün für einen Zeitraum über 25 Jahre, sagte er. Er bezeichnete die Entlastung von jeweils 50 Prozent als fairen Ausgleich für alle. „Alle Zahlen sind wesentlich besser als die Ausgangssituation von 20.300 Euro pro Generation“, rief Baumgärtner in die Runde. Er zeigte sich auch zuversichtlich, dass die Verbandsversammlung, welche bereits „Zufriedenheit“ signalisiert hat, dem zustimmen wird.

Die Odyssee der FWG ist dann beendet

Verbandsvorsitzender Jürgen Baumgärtner in Haßlach

Als einer der betroffenen Bürger meinte Martin Treuner, dass man in einen wesentlich volleren Saal schon hitzigere Debatten geführt habe. „Ich bin keine Freund von Politikern, aber was man hier erreicht hat verdient vollen Respekt Herr Baumgärtner“, sagte er. Das Versprechen wurde eingehalten und die Wasserabnehmer kommen mit einem akzeptablen Beitrag davon. Nicht verstehen konnte er allerdings, wo in der Vergangenheit die Gelder hingekommen sind.

Jürgen Baumgärtner meinte darauf, alle seien froh, dass es gelungen sei seriös zu kalkulieren, damit lasse sich auch in gut drei Jahren wieder ein Nachfolger für das Amt des Verbandvorsitzenden finden.

Als die Veranstaltung bereits beendet und der Verbandsvorsitzende schon auf dem Weg zu einer weiteren Veranstaltung war, kam nochmals eine Diskussion auf. Martin Treuner wollte von der Bürgermeisterin Gabi Weber wissen, weshalb die Bürger in Wickendorf und Teuschnitz billigeres Wasser als die Bürger in Haßlach und Rappoltengrün bekommen. Weiterhin sprach er die großen Löcher in der Kreisstraße und die Rücklagen der Antennengemeinschaft an. Die Bürgermeisterin entgegnete, dass es eine Informations- und keine Bürgerversammlung sei. Sie warf Martin Treuner vor heute eine 180 Grad Wandlung vollzogen zu haben. Was die Wasserversorgung betreffe, werfe er hier einiges durcheinander. Das sind zwei verschiedene Stiefel, während in Teuschnitz und Wickendorf die Anlagen schon immer durch die Stadt betrieben wurden sei in Haßlach und Rappoltengrün seit den 50er Jahren die Frankenwaldgruppe zuständig. In Teuschnitz und Wickendorf könne man nach langjährigem Vertrag mit der FWG nun zur wesentlich günstigeren FWO wechseln. Deshalb sei es auch möglich dort den Wasserpreis stabil zu halten. Was die Kreisstraße in Haßlach betrifft, sei man schon tätig geworden und habe mit dem Kreis Absprachen getroffen, dass die schadhaften Stellen ausgebessert würden. Die Rücklagen der Antennengemeinschaft würden von der Stadt verwaltet und seien entsprechend hinterlegt. Die Entnahme für den Brunnen in Haßlach sei auch auf Zustimmung der Haßlacher Stadträte gestoßen, so Weber abschließend.