Schlagzeilen:

Drogen im Straßenverkehr kann gefährlich werden

Kronach: Die Kreisverkehrswacht zeichnete wieder vorbildliche und bewährte Kraftfahrer aus. Weiterhin informierte man in der Jahreshauptversammlung sehr ausführlich über Drogen und deren Wirkung.

Kriminaloberkommissar Matthias Lange ging in seiner Präsentation auf das Vorkommen und die Auswirkungen der Drogen auf die Konsumenten ein. Bei den 4832 Delikten in Oberfranken im vergangenen Jahr lag die Aufklärungsquote bei über 97 Prozent. Aus Sicht der Polizei sei es sehr problematisch, dass mittlerweile viele verschiedene Stoffe, deren Wirkung nicht bekannt sei, in den Drogen vorhanden sind. Das Einstiegsalter werde immer niedriger und liege mittlerweile bereits bei neun bis zehn Jahren.

„Das hier die Karriere vorbestimmt ist, ist klar“.

Kriminaloberkommissar Matthias Lange

Wie der Beamte ausführte, sei der Zugriff über das Internet heutzutage auch kein Problem mehr. Speziell Crystal mache schnell abhängig. Die angebotenen Kräutermischungen kommen in der Regel aus Holland oder Tschechien und sind nicht legal, obwohl dies auch aufgedruckt ist. Sie waren früher im Betäubungsmittelgesetzt nicht erfasst, die Wirkstoffe sind unterschiedlich und sehr intensiv. Auch die Langzeitwirkungen seien weitestgehend unerforscht. Immer mehr werde auch das Fentanyl Pflaster, welches wesentlich stärker als Heroin wirkt, missbraucht. Dabei sei auch die Wirkung sehr unterschiedlich und man könne die Gefahren nur sehr schwer abschätzen. Der Kreisvorsitzende der Verkehrswacht Roland Pyka berichtete von neun Infoständen. Auch habe man wiederum die Ausbildung der Schülerlotsen übernommen. Zur allgemeinen Verkehrsaufklärung sei man mit der transportablen Geschwindigkeitsmessung in verschiedenen Ortschaften unterwegs gewesen. Mit der "Ernstnehmende Verkehrssicherheitsarbeit" (EVA) wurden acht Veranstaltungen an der Berufsschule mit 136 teilnehmenden Schülern durchgeführt. Diese Verkehrssicherheitsaktion bestehe aus den Säulen "moderierte Gruppendiskussion", "beobachtetes Fahren" und "Schlussdiskussion" und werde von den Schülern sehr gut angenommen. Desweitere fanden acht Diskussionsrunden "Alkohol und Drogen im Straßenverkehr" an der Kronacher Berufsschule statt. Mit der Plakataktion "Sicher unterwegs" wollte man insbesondere die älteren Verkehrsteilnehmer mit geschwächten Augenlicht und Gehör ansprechen. Ziel dabei ist es, das diese Gruppe so lange wie möglich selbständig und mobil bleibt. Die Aktion „Könner durch Erfahrung“ spreche hingegen die jüngeren Fahrer an. Leider lasse die freiwillige Teilnahme trotz intensiver Bemühungen nach. Der Leiter der Polizeiinspektion Kronach Uwe Herrmann ging auf die Aufmerksamkeit während des Fahrens ein. Hauptunfallsursache sei nicht mehr die unangepasste Geschwindigkeit sondern das abgelenkt sein durch elektronische Medien. Er richtete an die Mitglieder den Apell nur mit zugelassenen Freisprecheinrichtungen zu telefonieren. „Eine Freisprecheinrichtung ist genauso wichtig wie ein Sicherheitsgurt“

Uwe Herrmann, der Leiter der PI Kronach

Die Deutsche Verkehrswacht sollte deshalb beim Gesetzgeber darauf hinwirken, dass Neufahrzeuge generell mit Freisprecheinrichtungen ausgerüstet werden.

 

In der Versammlung nahm man wieder die Ehrung bewährter Kraftfahrerinnen und Kraftfahrer vor. Geehrt wurden:

50 Jahre: Hans Franz Nurn, Peter Weber Kronach, Richard Stöhr Marktrodach und Rosemarie Kotschenreuther Steinbach am Wald.

40 Jahre: Gudrun Seydel Kronach und Liane Backert Küps.

20 Jahre: Angela Backert Küps

30 Jahre Berufskraftfahrer: Werner Rebhan Pressig

2018 - Kreisverkehrswacht IV (28.04.18)

Die bei der Kreisverkehrswacht auszeichneten Mitglieder mit Vorsitzenden Roland Pyka (rechts). Foto: Michael Wunder