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Die WBV Rennsteig hat zu wenig Holz vermarktet

Ludwigsstadt: Die Waldbesitzervereinigung Rennsteig kann in 19 Monaten auf ihr 50-jähriges Bestehen zurückblicken.

Vorsitzender Hans Georg Lindig verwies bei der Jahreshauptversammlung in seinen Tätigkeitsbericht bereits auf das bevorstehende große Fest. Im vergangenen Jahr habe ein Highlight das andere abgelöst, sagte er. Der Mitgliederstand sei um zehn Personen auf 474 ordentliche Mitglieder angestiegen. Insgesamt nennen diese 3876 Hektar ihr Eigentum, was im Schnitt eine Waldfläche von acht Hektar pro Mitglied bedeutet. Das Waldgebiet des Jahres 2017 sei eine Veranstaltung der Superlative gewesen, sagte Lindig. Er appellierte an alle Ortsteil Obmänner zu benennen, schließlich seien dies wichtige Bindeglieder im Verband. Sehr interessant, umfangreich und informativ war der Besuch der Baumschule Sailer in Donauwörth.

„Die Zeit des Nationalparks möchte ich in keinster Weise wieder aufleben lassen“.

Hans Georg Lindig der Vorsitzende der WBV Rennsteig

Wie er sagte, habe die Botschaft um einen dritten Nationalpark im Frankenwald gerade von Mai bis Juni für viel Aufregung gesorgt. Damit waren den Beteiligten WBV`en acht Wochen die Hände gebunden. Der Holzeinschlag kam während dieser Zeit völlig zum Erliegen, so Lindig. Der WBV- Maschinenring gehe einer guten Zukunft entgegen. Anders sieht es bei „Geno-Wald“ aus, diese steht buchstäblich vor dem aus. Voraussichtlich werde diese Mitte des Jahres nicht mehr Zahlungsfähig sein. Weiterhin informierte der Vorsitzende, dass sich die Forstwirtschaftliche Vereinigung Oberfranken FVO) von ihren Geschäftsführer getrennt habe. Dank der Unterstützung aus den WBV`en konnten Holzlieferverträge abgeschlossen werden. Gemeinschaftlich habe man rund 100.000 Festmeter über den Dachverband vermarkten können. Die Aufgabe der FVO sei neben der Grundsäule der Holzvermarktung auch als politische Vertretung anzusehen. Hans-Georg Lindig informierte, dass man dort zum 1. Mai einen neuen Geschäftsführer einstellen werde.

WBV Geschäftsführer Gerit Mährlich berichtete über die Nationalparkdiskussion, den Borkenkäferbefall in Oberbayern und den Gewittersturm in Passau. Alle dies hatte schließlich Auswirkungen auf den Holzmarkt. Dank der guten Zusammenarbeit der WBV`en konnte der Preisverfall beim Holzverkauf gestoppt werden. Nach einen strengen Winter zum Anfang des Jahres gab es noch einen Herbst mit ungewöhnlich vielen Niederschlägen, was beides die Waldarbeiten einschränkte. Insgesamt habe man, besonders im ersten halben Jahr, zu wenig Holz eingeschlagen. Deshalb konnten nur 12.528 Festmeter Holz vermarktet werden, was rund 5.000 Festmetern weniger als in den Jahren zuvor war. Der Langholzanteil konnte erhöht werden. Erfreulicherweise sei der Schleifholzpreis angestiegen. Aktuell sei man wieder gut im Rennen. Im Januar hatte man einen guten Start, im Februar wurde die starke Frostlage genutzt. Mährlich appellierte die Windwürfe und Giebelbrüche zeitnah aufzuarbeiten, um nicht den Borkenkäfer einnisten zu lassen. Darüber hinaus wurden neuen Informationsveranstaltungen durchgeführt, sagte der Geschäftsführer.

5.000 Festmeter weniger Vermarktetes Holz schlagen sich auch in der Kasse negativ nieder, meinte Kassier Thorsten Wiebe. Man habe aufgrund rund 400.000 Euro weniger Umsatz und vieler Fixkosten auch ein Minus von knapp über 11.000 Euro hinnehmen müssen.

Waldgebiet des Jahre 2017

Ein durchwegs positives Resümee zum Waldgebiet des Jahres konnte der Leiter des Forstbetriebs Rothenkirchen Peter Hagemann ziehen. Sein Dank galt der WBV Rennsteig für die tolle Unterstützung. Ziel war es von Anfang an den Blick auf den Frankenwald zu richten, was auch gelungen sei. Der Frankenwald verbindet nicht nur den Naturschutz, sondern geht auch über die Ländergrenzen Bayerns nach Thüringen. Deshalb habe man auch viele überörtliche Veranstaltungen durchgeführt. Im Landkreis habe man mit der Zusammenlegung von größeren Veranstaltungen Synergieeffekte erzielen können. Peter Hagemann zeigte den Mitgliedern die einzelnen durchgeführten Veranstaltungen auf.

Eingangs der Jahreshauptversammlung gedachte man den im vergangenen Jahr verstorbenen Siegfried Methfessel. Als Mann der ersten Stunde hatte sich dieser in den Anfangsjahren der WBV besonders bei der Vermarktung von Schleifholz stark engagiert.

 

Satzungsänderung:

Bei der erneuten Satzungsänderung, die Einstimmig angenommen wurde, ging es um die Rechte und Pflichten der ordentlichen Mitglieder, den Aufgaben des Vorstandes und des Ausschusses.

Neuwahlen:

Bei den turnusgemäßen Neuwahlen wurde Hans Georg Lindig als Vorsitzender bestätigt. Neuer Stellvertreter ist der bisherige Schriftführer Michael Rentsch, er wurde für Hermann Neubauer, der nicht mehr kandidierte gewählt. Neuer Schriftführer wurde Matthias Lindig. Rechnungsführer bleibt Thorsten Wiebe. Als neuen Beirat wählte man Andreas Dormann. Die Revisoren sind Klaus Treuner und Peter Gerold.

2018 - Ludwigsstadt WBV Rennsteig I (11.03.18)

Keine allzu großen Veränderungen brachten die Neuwahlen bei der WBV Rennsteig. Foto: Michael Wunder

 

2018 - Ludwigsstadt WBV Rennsteig II (11.03.18)

Die Mitglieder der WBV Rennsteig  wählten den bisherigen Schriftführer Michael Rentsch zum neuen 2. Vorsitzenden. Der Waldbesitzer war seit zehn Jahren als Schriftführer in der Vorstandschaft tätig und vertritt jetzt den langjährigen und engagierten Vorsitzenden Hans Georg Lindig. Der 37-jährige Lebensmitteltechniker sieht den Wald als Hobby und Ausgleich zum täglichen Geschäft und legt bei Durchforstung und Holzernte auch selbst Hand an. Foto: Michael Wunder