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Pfarrer sucht Zölibatesse

Rothenkirchen: Was man über Pfarrer, ob evangelisch oder katholisch, so beim Fasching erfährt, ist schon bemerkenswert. Beim Büttenabend in Rothenkirchen wurden die „kleinen Sünden“ der Geistlichen aufgezeigt. Aber auch Pater Helmut Haagen, dem aufgrund der angekündigten größeren Pfarrverbände mehr Arbeit erwartet, ging bei der Auswahl einer Haushälterin nicht gerade glimpflich mit den ortsbekannten Grazien um. Unter der Regie von Rene Wagner hatte man wiederum 20 Programmpunkte in der Turnhalle präsentiert. Binnen kürzester Zeit eroberte die kleine Garde, gleich zu Beginn die Herzen der Besucher. Den Rathausschlüssel und die fast leere Gemeindekasse gaben die Rothenkirchen, die beim Rathaussturm diesmal die Nase vor Pressig hatten, an die Ehrengäste zurück. Unter ihnen auch Bürgermeister Hans Pietz, der nach Mitternacht seinen 60. Geburtstag feierte. Von einen völlig danebengegangenen Date als Jugendliche berichteten Hanna Reuth und Franzi Renk in ihren Sketch. Bei ihren ausgelosten Beitrag von der Kinderbütt zeigten die beiden Mädels auf, wie man in diesem Alter um flotte Jungs bemüht ist. Am liebsten wären den „Teenager in Love“ aber samt lächelnde Posterboys die nach einer gewissen Zeit auch schnell zu entsorgen sind. Wie es wirklich losgeht führten „Die Halligallis“ vom örtlichen Gesangverein auf. Sie zeigten auch auf, wie Olaf Henning als Cowboy und Indianer das Lasso rausholte. Schließlich ging es bei den kostümierten Sängern mit Helene Fischer noch Atemlos in die Nacht. Das man auch in der Kerch viel Geduld und Nerven braucht bewiesen Steffi Dressel und Tina Baumstark als Kirchgänger Ehepaar. „Suviel Leut und lauter auswärtiga“, ließen es nicht zu, sich ihren „Bankstammplatz“ zu ergattern. Deshalb war die erste Bank, wo die Leute und der Pfarrer einen sieht auch die Anlaufstelle der beiden. Dort musste sich der Ehemann allerdings bemühen, nicht wie der abgearbeitete Bürgermeister während der Predigt zu schlafen. Einen guten Eindruck wollte auch die Ehefrau hinterlassen, will sie sich doch auf die Ausschreibung einer Haushälterin von Pater Helmut Haagen bewerben. Beim Suchen der Opfergaben stellte sich jedoch schnell heraus, dass sie anstellte des Gebetsbuches den Sonntagbraten, ein Stück Fleisch in ihre Handtasche eingepackt hatte, während das Gebetbuch daheim im Kraut auf den Ofen kocht. Schnellstens nach Hause war deshalb ihr Ziel, was auch dem Ehemann entgegen kam, dieser hatte schließlich noch seinen Frühschoppen vor sich. Trotz allen Zeitdrucks bemerkten die beiden, dass der Apotheker nichts eingelegt hatte, aber immer schimpft wenn es in der Kirch net warm ist. Die Jugendgarde eröffnete den Mittelteil mit einem Gardetanz, bevor Pater Helmut Haagen die Bütt betrat. Aufgrund der neuen größeren Pfarrverbünde ist es in seinen Alter auch an der Zeit eine neue Haushälterin zu verpflichten. Nachdem es wenige Haushälterinnen gibt und diese wegen ihres in sich tragenden Giftes unter das Washingtoner Artenschutzgesetz fallen, möchte der Pater lieber eine „Zölibatesse“ im Pfarrhaus haben. Die Ausschreibung ist alles andere als einfach, zumal man über diese Frauen selbst in Fachzeitschriften üble Geschichten lesen kann. Ein Foto sei deshalb unerlässlich, sagte der Geistliche in seiner unverwechselbaren Art. „Auch wenn ich die Aufhebung des Zölibats nicht mehr erleben werde, meine Kinder aber schon“, sagte er unter dem Gelächter der Besucher: „Mei Inserat wird abgeschlossen, spätere Heirat nicht ausgeschlossen“. „Zuvor schreib ich noch in die Zeitung rein, die Frau braucht einen Führerschein“.

„Ein Pfarrer kam mir zu Ohren, hat zweimal seinen Führerschein schon verloren“.

Pater Helmut Haagen bei der Büttenrede in Rothenkirchen

Mit einem Rollatortanz erfreuten „The Rolling Bones“ das Publikum. Als Rocklegenden wurden bei den Showteenies alte Erinnerungen wach. Georg Grebner erwies sich als tapferer leidgeprüfter Ehemann. Als ehemaliger „Traumtänzer“ hat er dabei am Rosenmontag seine Ehefrau kennen gelernt. Der unbestritten über 60 Jahre alte Mann stellte fest, dass so mancher süße Falter zum Albtraum wird im Alter. Den Männern komme die spezielle Eigenschaft von starker Nervenkraft im gesetzten Alter stark entgegen. Auch die Elferratsgarde wartete im letzten Abschnitt mit einem Gardetanz auf. Wie es bei einer Misswahl in der heutigen Zeit zugeht zeigten Katharina Schmidt, Nadine Neubauer und Florian Jungkunz auf. Die Puppen ließ die Showtanzgruppe tanzen. Wolfgang Romig ging auf die vielfältigen Aufgaben als Hausmeister, welche auch in Stress ausarten können ein. „Männer, Tiere, Sensationen“ präsentierte zum Abschluss des Programms das Männerballett. Christian Haderlein und Berthold Baier, der abermals als Elferrat einsprang, wurden für ihr aufopferndes Engagement für den Fasching mit dem Ehenorden des Fränkischen Fastnachtverbandes ausgezeichnet. Mit atemberaubenden Tönen sorgte die Hausband „Rainbow“ für die entsprechende Stimmung in der Turnhalle. Der Sitzungspräsident Kai Baumstark dankte allen Mitstreitern für das miteinander Geleistete. Er zeigte auf, wie viele vor und hinter den Kulissen benötigt werden, um eine derartige Veranstaltung durchführen zu können.

 

2018 - Büttenabend Rothenkirchen V (27.01.18)

Die kleine Garde hatte gleich zu Beginn des Büttenabends die Besucher auf ihre Seite ziehen können. Foto: Michael Wunder

2018 - Büttenabend Rothenkirchen X (27.01.18)

Als maskierte Sänger traten die Aktiven des örtlichen Gesangvereins auf. Foto: Michael Wunder

2018 - Büttenabend Rothenkirchen XII (27.01.18)

Schwierig, wenn man als aktiver Kirchgänger seinen Stammplatz nicht bekommt, weil so viele auswärtige da sind. Foto: Michael Wunder

2018 - Büttenabend Rothenkirchen XV (27.01.18)

Die Jugendgarde bei ihren Auftritt in der Turnhalle in Rothenkirchen. Foto: Michael Wunder

 

2018 - Büttenabend Rothenkirchen XVIII (27.01.18) 2018 - Büttenabend Rothenkirchen XXVI (27.01.18)
Pater Helmut Haagen ist überlastet. Eine Haushälterin mit Führerschien muss deshalb her. Foto: Michael Wunder

Als leidgeprüfter Ehemann bewies sich der über 60 Jahre alte Georg Grebner. Foto: Michael Wunder