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Monika und Thomas Wachter wurden in Marienweiher ausgezeichnet

Nordhalben: Es ist schon eine lange Tradition (siehe Info Box), dass an Pfingsten die Wallfahrt von Nordhalben nach Marienweiher durchgeführt wird.

Bereits zum 40. Mal waren Monika und Thomas Wachter in diesem Jahr dabei. Thomas Wachter kann sich noch recht gut an seine Zeit als Ministrant in Nordhalben erinnern. „Ich war in den 60er Jahren mit meinen Vater interessenhalber mal in Marienweiher dabei“, sagte Wachter. Seit der Hochzeit im Jahr 1977 ist er zusammen mit seiner Frau Monika jedes Jahr dabei, wenn die Wallfahrt von seiner Heimatgemeinde nach Marienweiher pilgert. Er reist dabei von der Schwäbischen Alb an und findet in den zwei Tagen volle Entspannung. „Man kann da mal voll abschalten vom Alltag und völlig relaxt die Tage genießen“, meinten beide übereinstimmend. Auch helfe man sich gegenseitig, wenn es notwendig ist oder irgendwo etwas „zwickt“. Natürlich kommen auch die Verwandtschaftspflege und das Treffen von Freunden hinzu. „Die Verbindung zu Nordhalben ist, obwohl wir schon lange in Baden Württemberg leben, nie abgerissen“, verweisen sie auf die runden Geburtstage oder auch Trauerfeiern, welche sie immer wieder in die Heimat zurückführt. Auch ihre Kinder waren früher öfters dabei und haben einen positiven Eindruck von der Wallfahrt behalten. Beide können sich auch noch gut an manche Besonderheiten erinnern. „In erster Linie war das natürlich das Wetter: „Wir sind schon bei 38 Grad Sonnenschein, aber auch bei Starkregen gelaufen“, so Thomas Wachter. Seine Frau erinnert sich an einen derartigen Regen, dass man einmal sogar ein Teilstück mit dem Bus gefahren sei. „Wir hatten im Mai auch schon Schnee“, ergänzte Thomas Wachter. Beide hoffen noch recht viele Wallfahrten mitmachen zu können um auch künftig die Verbindung und den Zusammenhalt aufrecht zu erhalten. Alljährlich nehmen die Wallfahrer unter der Leitung von Alfred Lunk die Strapazen auf sich und pilgern zur Basilika nach Marienweiher. Am Pfingstmontag wurden vor dem Auswallen auch langjährige Wallfahrer ausgezeichnet. So konnten Monika und Thomas Wachter die Wallfahrerurkunde für 40- malige Teilnahme vom Pater in Empfang nehmen. Weiterhin wurden Michael Kürschner (30 Mal), Kristina Heinrich (20 Mal) sowie Bernd Sorgenfrei (zehn Mal) ausgezeichnet.

Über 70 Wallfahrer machten sich am Sonntag um 2 Uhr in der Frühe auf die 42 Kilometer lange Strecke. Um 7 Uhr war in Schwarzenstein der erste Wallfahrergottesdienst, am Abend folgte ein Kreuzweg. Am Montag fand um 6 Uhr der Wallfahrergottesdienst in Marienweiher statt. Der Pater meinte, dass man mit der Taufe von Jesus Christi eingegliedert wurde und der Glaube im Laufe der Jahre gewachsen sei. Durch die Taufe gehöre man zum „Volk Gottes“, man sei ein Stein der Kirche. Mit der Firmung werde der Glaube zum Heiligen Geist gestärkt. Der Heilige Geist begleite die Menschen auf den Weg zu Gott bis ans Lebensende. Auch wenn der Heilige Geist nicht sichtbar sei, so setzte er jedoch deutliche Zeichen, welche sichtbar erscheinen. Nach dem Frühstück macht man sich bei „durchwachsenem Wetter“ auf dem Heimweg. Auf der gleichen Strecke fanden auf dem Heimweg noch eine Andacht und eine Rast in Schwarzenbach statt. Am Abend trafen die Wallfahrer dann wieder in Nordhalben ein, wo sie von Pfarrer Richard F. Reis in der Pfarrkirche empfangen wurden. mw

 

Geschichte der Wallfahrt:

Die Nordhalbener Wallfahrt an Pfingsten hat eine lange Tradition. Dabei handelt es sich um eine Gelöbniswallfahrt, die auf das Jahr 1856 zurückzuführen ist. Nach dem großen „Brand von Nordhalben“, wobei ein großer Teil des Ortes vernichtet wurde, gelobten die Bürger, als Dank für die große Hilfe um den Wiederaufbau des Ortes, alljährlich eine Wallfahrt zu begehen. Diese führte zunächst nach Maria Kulm in der heutigen Tschechei, nach dem Ausbruch des ersten Weltkriegs wurde Marienweiher als Wallfahrtsort auserkoren.

 

2017 - Wallfahrt Marienweiher I (06.06.17)

Thomas und Monika Wachter wurde von einem Pater vor dem Auswallen in Marienweiher für ihre 40-malige Teilnahme an der Wallfahrt mit einer Urkunde geehrt. Mit im Hintergrund Michael Kürschner (30 Mal) und Kristina Heinrich (20 Mal). Foto: Michael Wunder

2017 - Wallfahrt Marienweiher V (06.06.17)

Thomas Wachter (mit weißen T-Short und Kappe) war zum 40. Mal von Nordhalben nach Marienweiher gepilgert und Michael Kürschner zum 30. Mal. Beide wurden vor dem Auswallen mit Urkunden ausgezeichnet. Foto: Michael Wunder