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Info Tafel am Geotop beim Schloßberg erstellt

Nordhalben: Am schönen historischen Steinbruch am Schlossberg bei Nordhalben wurde eine Info-Tafel erstellt.

Im Beisein von einigen Ehrengästen und Mithelfern gab Werner Badum vom Landratsamt einige Erläuterungen zum Geotop. „Der Aufbau des Geoparks, zu dem das schützenswerte Nordhalbener Geotop gehört, ist in den letzten Zuckungen“, meinte Badum. In Zusammenarbeit mit dem „Vater des Steinbruchs“ Ralf Mohr, der Bürgerinitiative NohA und der Kreisheimatpflege habe man den Steinbruch gesichert und freigestellt. Mit der „Entbuschung“ habe man das Gestein freigelegt und alles sei wieder hervorragend sichtbar. „Es ist ein ästhetisch sehr schöner Steinbruch, den es zu erhalten gilt“, meinte Badum. Mit der Info-Tafel will man Besucher die Geschichte, aber auch den einstigen Abbau näher bringen. Bürgermeister Michael Pöhnlein begrüßte es, dass die Historie erhalten bleibt. Kreisheimatpfleger Hans Blinzler meinte, dass neben weiteren Projekten in der Umgebung das Geotop ganz gut ins Gesamtkonzept passt. Man habe aber seitens der Verantwortlichen weitere Wünsch, so könne er sich eine Ausweisung von Parkplätzen aber auch die Einbindung in bestehende Wanderwege über den Grund vorstellen. Auch würde eine Sitzgelegenheit die Anlage an der Umgehungsstraße aufwerten. Georg Loth vom Bayerischen Landesamt für Umwelt meinte, dass nur besondere Geotope in den Kataster aufgenommen werden. In Bayern gibt es weit über 3.000 Geotope, nur etwa ein Fünftel davon wurde ins Geotopkataster aufgenommen, der Nordhalbener Steinbruch gehört dazu. Das besondere seien die viele Falten, wobei aber nur wenige frei liegen.

 

Die Geschichte des Schloßbergs:

1154: Erste urkundliche Erwähnung einer Burg („castrum nordhalben“), erbaut zum Schutz der Rodungssiedler im bischöflichen „Nortwald“.

1525: Zerstörung der Höhenburg im Bauernaufstand. Die heutige, im Kern mittelalterliche Marienkapelle könnte Nachfolgerin einer „Schlosskapelle“ sein.

Um 1900: Eröffnung des Steinbruchs durch die Gemeinde Nordhalben

Nach 1900: Über dem Südportal des heutigen Tunnels befand sich eine Bäckerei (wegen den Tunnelbaus 1937 abgerissen).

1938: Ein siebenjähriger Försterjunge stürzt beim Spielen ab und kommt ums Leben.

1947: Eine Nordhalbener Familie pachtet den Steinbruch. Das gewonnene Gesteinsmaterial wird für den Haus- und Straßenbau in Nordhalben und Umgebung verwendet. Mit gemieteter Steinquetsche werden auch Schotter, Kies und Sand produziert. Grober Kies wird für den Forststraßenbau bis nach Weismain geliefert. Die Arbeiten sind sehr hart; z.B. wurden die Bohrlöcher mühsam von Hand eingebracht. Nach den Sprengungen musste meistens noch mit Brecheisen usw. nachgearbeitet werden, was sehr gefährlich war, aber ohne schweren Unfall blieb.

1956: Als wirtschaftlicher Abbau schon kaum mehr möglich war, kommt das Ende des Steinbruchs – das Landratsamt untersagt den weiteren Betrieb aus Naturschutzgründen.

1966: Veröffentlichung durch das Bayerische Geologische Landesamt.

Ab 2000: Jahrelange Bemühungen von Geologen und Heimatfreunden den Steinbruch für die Öffentlichkeit zu erschließen.

2009: Anerkennung als Geotop Nr. 476A042 mit Rankingstufe 2 (=“wertvoll“!).

Ab2015: Freilegen und Bereinigen der Bruchsole durch freiwillige Helfer; Absicherung des gefährlichen Abbruchraumes; Errichtung von Informationsstand und Sitzbank.

2017 - Geotop I (11.104.17)

Am Fuße des Schlossbergs wurde im Steinbruch durch viele freiwillige Helfer eine Info-Tafel erstellt und nunmehr seinen Bestimmungen übergeben. Foto. Michael Wunder