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Tschirn hat bald keine Bank mehr

Tschirn: Die Gemeinde Tschirn verliert zum Monatsende ein weiteres Stück an Infrastruktur, nach 50 Jahren schließt die Zweigstelle der Sparkasse. Bürgermeister Peter Klinger (CSU) nahm dies zum Anlass denn Bezirksdirektor Peter Goihl in die Gemeinderatssitzung einzuladen, um direkte Informationen zu bekommen.

Wie Klinger ausführte, sei man von einer flexiblen mobilen Sparkasse ausgegangen, was jetzt in Tschirn nicht möglich sei. Geplant waren zwei Haltestellen, zum einen an der Kirche zum anderen in Richtung Kronacher Straße. Dort habe man jedoch nicht die entsprechenden Handy- und Funkverbindungen. Peter Goihl meinte dazu, dass Tschirn zweimal in der Woche (Dienstagvormittag und Donnerstagnachmittag) mit der fahrenden Geschäftsstelle angefahren wird. Der LKW werde an der Kirche jeweils für eineinhalb Stunden halten und dort könnten die Kunden ihre Bankgeschäfte erledigen. Für die direkte Geldauszahlung stehe ein Automat bereit, Überweisungen und weitere Geschäfte könnten über die Mitarbeiter erledigt werden. Für längere Beratungsgespräche sei die Zeit kaum ausreichend, meinte Goihl. „Wir können keine optimale Lösung bieten, derzeit ist aber nichts anderes möglich“, meinte er. Am 27. März werde die Geschäftsstelle das letzte Mal geöffnet sein, dann will man auch die fahrende Geschäftsstelle in Tschirn vorstellen. Bereits eine Woche darauf beginne man dann mit der mobilen Sparkasse. Der Bürgermeister meinte, dass man vor allem für die älteren Bürger was tun müsse. Die Gemeinde werde in dieser Zeit deshalb den Gemeindebus als Zubringerfahrzeug zur Kirche einsetzten. Einstimmig wurde beschlossen mit der Stadt Teuschnitz bezüglich des Breitbandausbaues eine interkommunale Zusammenarbeit einzugehen. Auch will man am Vorhaben alle Kabelverzweiger auszubauen festhalten. „Es darf keine Zweiklassenversorgung geben“, meinte Zweiter Bürgermeister Michael Hader (AfT). Ebenfalls einstimmig wurde der Bauantrag von Johannes Ströhlein, er will Garagen und einen Wintergarten errichten, verabschiedet. Eine längere Diskussion lösten die Anträge der Alternative für Tschirn (AfT) aus. Während man sich für die Klausurtagung des gesamten Gemeinderates auf 11. April und der Bürgerversammlung Ende Mai schnell einigte, gab es bei der Sitzungsterminfestlegung unterschiedliche Meinungen. Hatte die AfT doch im Vorfeld beantragt die Geschäftsordnung dahingehend zu ändern, dass man künftig jeweils am ersten Montag im Monat die Gemeinderatssitzungen abhält. Fraktionssprecher Christian Alber und Gemeinderat Werner Welscher (AfT) begründeten dies damit, dass es in jüngster Vergangenheit immer wieder Terminüberschreitungen gegeben habe. Auch die Bürger könnten sich dann darauf einstellen und wüssten, dass ihre Wünsche und Anträge immer zu einem festgelegten Termin behandelt würden. „Es kann doch nicht sein, dass immer erst wenn der Themenspeicher voll ist eine Sitzung anberaumt wird“, so Alber. Bürgermeister Peter Klinger und Günter Böhnlein (CSU) sahen dies allerdings anders. „Mit festen Terminen verlieren wir ein Stück Flexibilität und außerdem gibt es in der kleinen Gemeinde nicht so viele Themen, dass alle Monate eine Gemeinderatssitzung notwendig sei, argumentierten sie dagegen. Der Bürgermeister machte einen Vorschlag zur Güte und bot an künftig die Termine mit den Fraktionsvorsitzenden abzusprechen. Die AfT bestand jedoch auf Abstimmung. Ihr Antrag wurde bei Stimmengleichheit von 4:4 jedoch abgelehnt. Zweiter Bürgermeister Michael Hader bat um Auskunft zu den Widersprüchen in Sachen Winterdienst. Dies liege alles zu Klärung beim Landratsamt und werde nach einer dortigen Entscheidung auch im Gemeinderat behandelt, antwortete Bürgermeister Peter Klinger. mw

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Die kleine Zweigstelle der Sparkasse in Tschirn macht am 27. März das letzte Mal auf.  Foto: Michael Wunder