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Am kommenden Wochenende wird Kirchweih gefeiert

Nordhalben: Mit einem etwas reduzierten Programm findet am kommenden Wochenende in Nordhalben das Fest der Kirchweih statt. Höhepunkt wird dabei das Hochamt am Sonntag um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche St. Bartolomäus, wozu die gesamte Pfarrgemeinde herzlich eingeladen ist. Ebenso würde man sich über eine zahlreiche Beteiligung an der Kirchenparade, welche um 9:45 Uhr am Lindenplatz beginnt, freuen. In diesem Jahr jährte sich die Grundsteinlegung des Gotteshauses zum 300. Mal. Dabei blickte man mit Generalvikar Monsignore Georg Kestel auf eine lebendige von Gott geleitete Geschichte zurück. Wie der von Harald und Horst Wunder verfassten Nordhalbener Chronik zu entnehmen ist, zeigte ca. 1690 der Vogt Wolf Beerschneider in einer Amtsbeschreibung den Bauzustand der beiden Nordhalbener Kirchen folgendermaßen auf: „…. ist die Pfarrkirche dem hl. Apostel Bartholomäi und die Kapelle der seligsten Jungfrau Maria dediziert (geweiht); letztere ist noch gut Bau und mit einer Orgel geziert, die Pfarrkirche aber baufällig“. Der schlechte Zustand der Pfarrkirche führte alsbald zur Errichtung einer neuen Kirche. Nach einer nicht nachprüfbaren Nachricht soll Pfarrer Johann Hoffmann im Jahre 1702 mit dem Neubau begonnen haben. Wahrscheinlich ließ er damals die alte baufällige Kirche abreißen und dann die Ausschachtungsarbeiten beginnen, bei denen die Gemeindemitglieder ihre Fronarbeit leisteten. Just in dieser Zeit, 1706, hatte nämlich die Nordhalbener Bürgervertretung ausdrücklich bestätigt, dass bei einem Kirchenbau die Pfarrei das Geld für die Handwerker und das Material gibt, die Bewohner der Marktgemeinde aber seit alters dabei Frondienste verrichten. So konnte der Grundstein am 4. Mai 1707 gelegt worden. Die Einweihung geschah den 25. Juli 1715 von Herrn Johann Werners, Bischof zu Dragon. Die Weihe der Kirche wurde von dem Bamberger Weihbischof Johann Wernern Schnatz, Titularbischof von Dragon, vorgenommen. Wie aus der Bauzeit zu schließen ist, wurde die Kirche im Barockstil erbaut. Sie fiel dem großen Brand von 1856 zum Opfer, sofort danach begann man mit dem Wiederaufbau, der Grundstein an der südwestlichen Ecke der Kirche trägt die Jahreszahl 1858 als Grundsteinlegung. Bereits in den 20er Jahren des vorhergehenden Jahrtausends war die Seelenzahl der katholischen Pfarrgemeinde größer geworden, so dass die Kirche längst zu klein war, um die Gläubigen zu fassen, deshalb wurde 1928 das Seitenschiff angebaut. Pfarrer Johann Gumbrecht ließ in den 50er Jahren den Innenraum des Gotteshauses neu gestalten. So wurden 1957 eine Heizung und neue Bänke eingebaut, sowie die Wände mit Mosaiken verziert. In der jüngeren Geschichte veranlasste der vor Kurzem in den Ruhestand getretene Pfarrer Hans Martin in den Jahren 1987/88 die Umgestaltung des Chorraumes. Der alte Altar wurde mit der dunklen Marmorverkleidung des Chorraumes entfernt und an seine Stelle ein Wandtabernakel errichtet. Zur neuen Ausstattung zählen Altar, Ambo, Taufbecken und Osterleuchter sowie zwei Stelen für Evangeliar bzw. Öle und Ewiges Licht. Anfang dieses Jahrtausends wurde das Gotteshaus von Grund auf renoviert. Im vergangenen Jahr konnte nach weiteren Umbau- und Sanierungsarbeitern die neue Rieger Orgel ihren Dienst aufnehmen. In diesem Jahr erfolgte auch die Zusammenlegung der Gemeinden Nordhalben, Steinwiesen und Wallenfels zu einem „Pfarrverbund“. Der neue Pfarrer Richard Reis nahm seinen Dienst auf und der Gemeindereferent Bernd Sorgenfrei bezog mit seiner Familie das Pfarrhaus. mw Das Kirchweihprogramm Die verschiedenen Nordhalbener Gaststätten laden am gesamten Wochenende mit diversen Kirchweihspeisen zum Genießen ein. Neben den kirchlichen Feierlichkeiten laden der Musikverein und der Gesangverein am Sonntagnachmittag in die Nordwaldhalle ein. Zur Unterhaltung spielt die Nordhalbener Musikkapelle, für die Bewirtung sorgt diesmal der Gesangverein. Es ist nochmals die Fotoausstellung vom Tag der Nordhalbener Vereine zu sehen. Am Montag ist der traditionelle Markttag in der Amlichstraße. Die heimische Musikkapelle zieht an diesem Tag durch die Straßen und erfreut mit Kärwa- Ständchen. Zum Ausklang lädt die Mutter/Kind Gruppe am Montagnachmittag zu Kaffee und Kuchen in die Nordwaldhalle ein, an der auch ein Vergnügungspark zur Verfügung steht. mw


So sah die Kirche um 1900 aus. Repro Michael Wunder


Nach 24- jähriger Tätigkeit in Nordhalben wurde Pfarrer Hans Martin von den Ministranten verabschiedet. Er konnte in diesem Jahr auch seinen 70. Geburtstag und sein 40- jähriges Priesterjubiläum feiern. Foto: Michael Wunder